[23] 𝐖𝐞𝐢𝐡𝐧𝐚𝐜𝐡𝐭𝐬𝐞𝐧𝐠𝐞𝐥

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vivi3nx
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Der Junge beobachtete zitternd das Wetter vor seiner Nase. Sah zu, wie der weiße Schnee durch die Flocken, die vom Himmel fielen, immer mehr verdichtet und höher wurde.

Die Beleuchtung der Stadt war aktiviert und nicht weit von ihm entfernt konnte er den schön geschmückten Weihnachtsbaum erkennen.

Nur die Menschen, die konnte er nicht entdecken. Vielleicht ein paar einzelne, die die letzten Geschenke für ihre Liebsten besorgten, aber ansonsten war es still.

Und Noah? Der saß wie jeden Tag am selben Platz, bevor er sich wieder unter seine Brücke begab.

Seufzend stand er auf und wärmte seine Hände, die in Handschuhe gewickelt waren, an der Tasse, die bis gerade eben noch Glühwein beinhaltet hatte. Er musste sie immerhin noch zurückgeben und konnte sie nicht einfach behalten.

Mit kalten Füßen lief er zum Gebäude, in dem er immer mit genügend Essen und Getränken versorgt wurde.

Eine unglaubliche Wärme empfing ihn und er seufzte wohlig auf.

„Ah, Noah!", begrüßte Joel ihn freundlich. Er arbeitete hier mit ein paar anderen ehrenamtlich und war einer der beiden Menschen, die sich heute, an dem Tag vor Weihnachten, hier befanden. Jedoch machten sie in einer knappen halben Stunde zu, weswegen der blonde Junge nochmal vorbeischauen wollte.

„Ich wollte nur die Tasse zurückbringen. Tat echt gut, danke." Ein leichtes Heben seiner Mundwinkel zierte sein Gesicht und er stellte die Wärmequelle vor dem Jungen mit der Brille auf den Tisch. „Das freut mich", bekam der Blonde zurück und wollte dann wieder umdrehen, damit sein Schlafplatz nicht geplündert wurde oder im schlimmsten Fall gestohlen wurde.

„Warte, Noah", wurde er aufgehalten und fühlte eine Hand um sein Handgelenk und sah nun über seine Schulter zu Joel. Noahs fragende Augen brachten den Gleichaltrigen zum Sprechen. „Ich hab' noch etwas für dich."

„Was? Für mich?", entkam dem Blonden und dieser sah zu, wie sich der Brillenträger entfernte und ein nicht kleines Paket heranholte. „Joel...", murmelte Noah nicht begeistert und hasste es. Er wollte nichts annehmen.

„Sieh es als Geschenk, es ist schließlich Weihnachten." Dem geborenen Lucas war bewusst, dass es Noah schwerfiel Dinge von anderen anzunehmen, da er nur schwer etwas zurückgeben konnte. Aber die beiden Jungen waren Freunde geworden und Joel fühlte sich dazu gezwungen, dass er Noah mal eine Freude machte. „Du musst es jetzt nicht öffnen, pass nur gut darauf auf."

Sprachlos betrachtete Noah das Geschenk, welches in einem nicht kleinen Karton versteckt war und das ein weihnachtliches Geschenkpapier besaß.

»von Joel für Noah
Frohe Weihnachten«, konnte der
Junge auf einer weißen Karte lesen und stellte das Geschenk auf den Boden, ehe er seinen Freund in eine Umarmung zog.

„Danke...", hauchte Noah und versuchte das schlechte Gewissen zu verdrängen, da er ihm nichts schenken konnte.

„Hey, keine Ursache", schmunzelte der brünette Junge und strich dem anderen über den Rücken.

Mit einem schweren Ausatmen lösten sich die beiden Jungen wieder und der kleinere von beiden ergriff das Geschenk, bevor er sich verabschiedete und zögerlich ging.


𝐂𝐇𝐑𝐈𝐒𝐓𝐌𝐀𝐒 𝐓𝐈𝐌𝐄 ⁿᵒˡⁱⁿ ᵒⁿᵉˢʰᵒᵗˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt