Fiebrige Nacht

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Pov.: Seth

Die Sorge in den Augen meiner Rudelmitglieder ist greifbar, als sie um Sora herumstehen, die von fiebrigem Zittern geschüttelt wird. Ihr leidvolles Stöhnen durchschneidet die Luft, als sie von Krämpfen heimgesucht wird, die ihre Vampir-Gestaltwandler Gene in einem Fieberwahn entfesselt haben. Die Temperatur steigt auf unvorstellbare 50°C, und die Luft im Raum vibriert vor Hitze.

"Was zur Hölle passiert hier?", knurrt Jared, seine Stirn in tiefe Falten gelegt. Doch keiner von uns kann eine Antwort darauf geben. Die vampirischen und gestaltwandelnden Kräfte, die in Sora schlummern, haben eine fiebrige Odyssee in ihrem Körper entfacht, die uns alle ohnmächtig zurücklässt.

Paul wirft einen hilflosen Blick auf sie, während Embry seine Fäuste ballt. Wir sind gewohnt, gegen übernatürliche Bedrohungen zu kämpfen, aber Soras Zustand übersteigt unsere Fähigkeiten.

"Das sieht nicht normal aus. Seth, was zur Hölle können wir tun?" fragt Leah, ihre Augen voller Verzweiflung. Ich beiße mir auf die Lippe, während ich meinen Blick auf Sora richte, die von Albträumen und Fieberträumen geplagt wird. Keiner von uns kann ihr wirklich helfen, und die Hilflosigkeit sticht wie ein Messer in meinem Herzen.

Dr. Cullen und Chris haben versucht, zu helfen, aber ihre üblichen Heilmethoden sind in diesem Fall machtlos. Die vampire Heilkunst stößt an ihre Grenzen, genauso wie die Kenntnisse von Chris. Wir sind in einem unbekannten Territorium, in dem das, was Sora durchmacht, nicht den Gesetzen der Natur gehorcht.

Die Panikattacken überwältigen sie, und ich fühle mich hilflos, während ich ihre Hand halte und ihr beruhigend zuspreche.

"Wir müssen kühlende Maßnahmen fortsetzen. Eis Packs, kalte Waden Wickel und ruhe...", murmele ich mehr zu mir selbst als zu den anderen. Doch selbst das sind nur palliative Maßnahmen, die das eigentliche Problem nicht beseitigen können.

Die Jungs, Leah und Emily schauen mich an, ihre Blicke voller Erwartung, aber auch voller Unsicherheit. Es vergeht Stund um Stund, doch ihre Temperatur sinkt einfach nicht, nicht mal ein kleines bisschen. Auch den anderen macht die Situation zu schaffen, weshalb ich Sam irgendwann darum gebeten habe alle heim zu schicken, denn hier sind sie durch die Situation gestresst, wobei es ihnen nicht wirklich hilft nichts tun zu können. Weshalb es besser ist wenn sie zuhause sind und dort wenigstens etwas schlaf und ruhe bekommen. Außerdem reicht es wenn sich zwei bis drei Personen dauerhaft in ihrer nähe befinden und jederzeit helfen können, wenn Hilfe benötigt wird. Ansonsten bin ich rund um die Uhr bei ihr, halte ihre Hand und versuche ihr zumindest unterbewusst das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln. Irgendwann habe ich auch Chris nachhause geschickt, mit den Worten das ich mich melden würde, wenn etwas passiert oder wir seine Hilfe bräuchten. Sam habe ich gegen 23 Uhr empfohlen zu Emily ins Bett zu gehen und sich auch etwas auszuruhen, ausnahmsweise hat er sogar auf mich gehört.

ich habe mich zu ihr ins Bett gelegt und sie einfach nur im Arm gehalten, während die Nacht ihren lauf nimmt.

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Mein Herz rast, als ich erneut die Hitze von Soras Körper spüre, als wäre sie ein glühender Ofen, der außer Kontrolle geraten ist. Die Sorge zieht sich wie ein eiserner Griff um mein Herz, als ich sie fester in meine Arme nehme. Ihr Atem geht schwer, unregelmäßig, und ich kann förmlich die Hitze von ihrem Körper aufsteigen fühlen. Die Zimmerdecke scheint in diesem Moment bedrohlich niedrig, als wolle sie uns erdrücken.

"Sora, bitte...", flüstere ich, und mein Blick sucht hektisch das Zimmer nach Hilfe ab. Meine Hände finden schließlich die kalten Eis Packs, die ich vorher vorsorglich im Kühlschrank platziert habe. Die eisige Kälte in meinen Händen ist ein Kontrast zur fiebrigen Hitze von Sora. Ich packe sie fest, als könnte ich dadurch einen Teil ihrer fiebrigen Energie absorbieren.

Die Albträume in Soras Gesicht sind wie dunkle Schatten, die ihre Züge entstellen. Ich kann die Verzweiflung in ihrem Blick sehen, während sie gegen unsichtbare Dämonen kämpft.

"Du bist nicht allein, Sora. Ich bin hier", flüstere ich, als ich die Eis Packs behutsam auf ihre Stirn lege. Die Kälte scheint einen Moment lang Linderung zu bringen, aber die fiebrige Hitze kämpft gegen jeden kühlenden Effekt an.

Meine Hände gleiten über Soras Schläfen, während ich versuche, die Panik in ihr zu ersticken. Ihre Haut fühlt sich glühend an, und mein eigener Puls schlägt im Gleichklang mit ihrem Fieber.

Die Panikattacken, die Sora heimsuchen, sind wie Sturmwellen, die über sie hinwegfegen. Ich spüre, wie sie zittert und sich gegen unsichtbare Fesseln windet.

"Atme, Sora. Tief ein und aus. Ich bin hier. Du bist sicher", sage ich ruhig, obwohl mein Inneres von der Sorge zerrissen wird. Meine Hände verlassen ihre Stirn nicht, meine Finger streichen sanft über ihre Haut, als könnten sie die Ängste vertreiben.

Ich wechsle die Eis Packs regelmäßig aus, jedes Mal, wenn ich spüre, wie die Hitze zu überwältigend wird. Der Raum wird zu einem Gefechtsfeld, auf dem ich gegen das unerbittliche Fieber kämpfe, das Sora gefangen hält.

In den Momenten der Ruhe, wenn die Panik nachlässt und Sora scheinbar friedlicher schläft, suche ich nach Antworten. Meine Gedanken kreisen um die vampirischen und gestaltwandelnden Gene, die in Soras Adern fließen. Wie konnten diese inneren Kräfte sich so gegen sie wenden, sie in einen Zustand fiebriger Qualen versetzend?

Die Nähe zwischen uns ist während dieses Kampfes unerlässlich. Ich spüre, wie ihre Prägung, dieser unsichtbare Faden, der unsere Herzen miteinander verbindet, stärker wird. In den Momenten, in denen Sora die Augen öffnet und in meine blickt, scheint die Verbindung zwischen uns ein Licht in der Dunkelheit zu sein.

Während die Nacht fortschreitet, verschwimmen die Grenzen zwischen Wachen und Schlafen für mich. Ich bin wachsam, jede Regung von Soras Körper gegenüber sensibel. Die Albträume und Fieberträume, die sie durchlebt, sind wie Schatten, die auch meine Gedanken verfolgen. Doch ich gebe nicht auf. Jeder Moment der Linderung, jede Sekunde, in der Sora friedlich zu schlafen scheint, ist ein Sieg in diesem unsichtbaren Kampf.

Die Eis Packs werden zu kleinen Oasen der Erleichterung inmitten der fiebrigen Hitze. Meine Hände sind behutsam, während ich die kühlen Packs auf Soras Haut lege, und fest, wenn ich ihre Hand halte, während die Panik sie erfasst. Es ist ein Tanz zwischen Kälte und Hitze, zwischen Verzweiflung und Hoffnung.

Twilight - Biss du weißt wer ich binWo Geschichten leben. Entdecke jetzt