Neue Wahrnehmung

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Pov. Sora

Alles scheint irgendwie neu zu sein, anders und meine Sinne sind intensiver als je zuvor. Jedes Geräusch, jeder Duft durchdringt mich mit einer überwältigenden Klarheit. Der Durst nach Blut brennt in mir, allerdings ist die Sehnsucht danach deutlich geringer als erwartet.
Mein Körper fühlt sich kraftvoller an und seine Stärke kommt mir so unberechenbar vor. Die Herausforderung, meine Emotionen zu verstehen, sie alle zu bändigen, überwältigt mich.
Meine Sinne sind geschärft, erweitert, bombardieren mich mit einer Flut von Eindrücken. Die Welt um mich herum ist klarer, schärfer, aber auch bedrohlicher.Die Kontrolle über jeden meiner Impulse entgleitet mir, und eine Unruhe durchzieht jeden Teil meines Wesens. Gleichzeitig fühle ich mich wie ein Fremder in meiner eigenen Haut, in dieser neuen Existenz. Jeder Knochen brennt, während ich ein glühen in meinen Augen und ein leichtes ziehen in meinem Kiefer spüre. Die Schmerzen waren überwältigend, aber gleichzeitig ist es eine art Genugtuung diese Kraft, die mich mit jedem Atemzug durchströmt, jetzt zu spüren.

Während das Fieber mich in den letzten Tagen eingenommen hatte, war ich nicht wirklich anwesend, auch wenn mir bewusst war was die ganze Zeit vor sich ging, kann ich nicht mal ein Wort wiedergeben was man in dieser Zeit zu mir gesagt hatte. Noch immer fühle ich mich etwas benebelt und der Schweiß steht mir ebenfalls noch auf der Stirn, trotzdem fühlt sich alles irgendwie so gut an. Die Nachwirkungen der Schmerzen, welche mich denken ließen mein Körper würde entzwei reißen, sind immer noch deutlich wahrnehmbar, doch jetzt fühlt sich die intensität meiner Sinne so befreiend und wohltuend an.

Grinsend teste ich meine neue Schnelligkeit indem ich durch den Wald und über die Felsen der Lichtungen Jage, teste mein Gehör wobei ich deutlich das Gespräch von zwei Wanderern wahrnehme. Ebenso probiere ich meinen Geruchs und Sehsinn aus, indem ich die Ferte eines Rehs aufnehme und dieses aus mehreren Metern Entfernung, ohne Fernglas, beobachte.
Einige Stunden vergehen während ich weiterhin meine Fähigkeiten teste und vergesse das ich vorhin einfach so aus dem Haus der Cullens, durch eine Glasscheibe, geflüchtet war. Erst am Abend, im Schutz der Dunkelheit, mache ich mich auf den Weg zurück zum Anwesen der Cullens. Über den Tag verteilt habe ich mich mehrmals in den kleinen Hölen unter der kleinen Schlucht beim Grenz Fluss, vor einigen Wölfen versteckt und auch vor dem ein oder anderen Cullen, hatte ich mich in den Baumkronen verborgen.

Während ich jetzt aus dem Schutz der Bäume trete und grade auf das Anwesen zu gehe, höre ich schon mehrere aufgeregte Stimmen und schnelle Schritte. Der erste der aus der Tür auf mich zu geschossen kommt, ist Seth. Nur nach wenigen Schritten steht er vor mir und legt seine Arme um meine Tailie, während er seinen Kopf in meine Halsbeuge drückt.

Mit einem einfachen: "Hey" verpasst er mir ein kleines Schmunzeln.

Vieles ist neu und fühlt sich noch befremdlich an und auch diese Verbindung zwischen mir und ihm ist neu, doch im Gegensatz zu allen anderen 'neuen' Dingen fühlt sie sich nicht befremdlich sondern sogar sehr vertraut an. Sie ist irgendwo in dieser verworrenen Welt ein kleiner Anker für mich, an dem ich festhalten kann, sollte alles über mich herein brechen. In seiner Nähe fühle ich mich sicher, er fühlt sich an wie als käme man nach einer langen Reise endlich nach zuhause. Und ohne mir darüber weiter den Kopf zu zerbrechen, stütze ich mich auf diese Gefühle und neige meinen Kopf so das sich unsere Lippen unmittelbar berühren. Ein angenehmes kribbeln fährt von meinen Lippen aus, durch meinen ganzen Körper und mein Herz pumpt das Blut schneller als je zuvor durch meine Adern. Er scheint erst überrascht, doch das verfliegt schnell und seine rechte Hand legt sich auf meine Wange, sowie meinen Kiefer, während er den Kuss in vollen Zügen geniest. Ganz in diesen Moment vertieft bemerken wir erst gar nicht wie die Stimmung im Haus kippt. Erst als Jacob zu uns raus kommt und uns mitteilt das Alice eine Version, über die Volturi und wie sie zu uns kommen, hatte. Da eine Cousine der Cullen wohl Nest gesehen hat und diese nun denkt sie sei eines der unsterblichen und monströsen Kinder wäre.

Twilight - Biss du weißt wer ich binWo Geschichten leben. Entdecke jetzt