Pov.: Sora
Die Anspannung in der Luft scheint fast greifbar zu sein, als ich mich neben Emily auf der Couch niederlasse. Die Ereignisse im Wald haben einen unerwarteten Verlauf genommen, und ein diffuses Gefühl lässt mich ahnen, dass noch tiefgreifendere Veränderungen bevorstehen.
Sam, besorgt und mit Falten auf der Stirn, bricht das Schweigen: "Was ist hier los, Soraya?"
Ein tiefer Atemzug durchzieht meine Lungen, bevor ich anfange zu erzählen.
"Der Junge, der mich letzte Nacht mitnahm, ist Chris. Er ist eigentlich mein bester Freund und quasi der Adoptivsohn meiner Eltern."
Stille erfüllt den Raum, alle gespannt darauf wartend, dass ich fortfahre.
"Er hat seit dem Tag, an dem meine Eltern starben, auf mich aufgepasst. Er behauptet zu wissen, was ich bin, und dass er dasselbe ist."
Einige der Wölfe tauschen verwirrte Blicke aus, während andere gespannt auf mich achten.
"Um es kurz zu fassen: Meine Mutter wurde während meiner Schwangerschaft zu einem Vampir, während mein Vater nicht nur ein Gestaltwandler, sondern auch ein Alpha war. Mein Vater hatte eine Vorahnung und bat Chris kurz vor ihrem Tod, auf mich aufzupassen und mir alles zu erklären, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Außerdem erwähnte er einen anderen Vampir, Amir, der nach meinem Leben trachtet, wegen einer alten Fehde zwischen ihm und meinen Eltern. Bevor er mir alles genau erklären konnte, bestand ich darauf, nach Hause zu fahren. Ich weiß immer noch nicht viel über dieses ganze Gestaltwandler-Vampir-Ding, und eigentlich will ich auch nicht viel mehr darüber wissen. Aber ich schätze, ich habe keine Wahl, besonders nachdem Chris deutlich gemacht hat, wie dringend dieses Gespräch ist und dass ich mich auf noch Unbekanntes einstellen muss."
Meine Worte tragen eine gewisse Erkenntnis, doch gleichzeitig verspüre ich den Drang, mich einfach in mein Bett zu werfen und mich unter der Bettdecke zu verkriechen, um allem hier zu entkommen. Niemand sagt etwas dazu, vermutlich besser so, denn eigentlich will ich mit alldem nichts zu tun haben. Das Dilemma dabei ist jedoch, dass ich mitten in dieser Angelegenheit stecke.
"Ich weiß, ihr wollt wahrscheinlich noch mehr Details, aber ich bin müde und würde einfach nur ins Bett gehen", seufze ich.
Emily nickt verständnisvoll, und ich mache mich auf den Weg nach oben. Nachdem die Tür hinter mir ins Schloss gefallen ist, rutsche ich an ihr zu Boden. Die Arme um meine Knie geschlungen, lasse ich meinen Kopf darauf fallen. Der Tag war anstrengend gewesen, und ich verspüre den Wunsch, allem zu entfliehen. Leise Schritte nähern sich meiner Tür, aber ich bleibe sitzen, bis ein sanftes Klopfen erklingt.
"Egal wer, heute möchte ich niemanden mehr sehen."
Kaum habe ich das gesagt, erreicht mich ein angenehmer Duft nach Zimt und Tannennadeln. Fast sofort beruhigt mich dieser Geruch und schafft eine gewisse Gelassenheit.
"Meinetwegen, komm rein", gebe ich widerwillig nach.
Die Tür öffnet sich langsam, und Füße treten in mein Blickfeld. Nachdem sie sich geschlossen hat, kniet sich jemand vor mich, und Seths Gesicht taucht auf. Er sagt nichts, aber seine bloße Anwesenheit vermittelt ein ungewohntes Gefühl der Sicherheit. Unvorbereitet legt er eine Hand an meinen Hinterkopf und lehnt mich gegen seinen Brustkorb, auch wenn die Situation etwas seltsam und ungewohnt ist, konzentriere ich mich auf seinen regelmäßigen Herzschlag und Atem.
"Keine Angst, ich lasse dich nicht allein. Bei mir wirst du immer einen Ort haben, an dem du dich ausruhen kannst", flüstert Seth.
Die Dunkelheit legt sich sanft über das Haus, und die Stille wird nur vom leisen Wind, welcher durch die Fenster nischen kriecht durchbrochen. Meine Gedanken sind ein Wirrwarr aus Emotionen und Unsicherheiten. Was wird diese neue Wirklichkeit für mich bedeuten? Wie werden die anderen Wölfe auf das was ich angeblich sein soll reagieren? All diese Fragen kreisen in meinem Kopf, während ich versuche, in meinen Gedanken Ordnung zu schaffen.
Plötzlich spüre ich einen leichten Druck auf meiner Schulter, und als ich zur seite schaue, sehe ich, dass Seth seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt hat. Seine Augen sind warm und verständnisvoll.
"Soraya, es ist okay, wenn du Zeit brauchst, um das alles zu verarbeiten. Wir sind für dich da.", sagt er sanft.
Seine Worte bringen eine beruhigende Wirkung mit sich, und ich erwidere das Lächeln, das sich auf seinen Lippen abzeichnet. In dieser Nacht beginnt eine seltsame, aber bedeutsame Verbindung zwischen uns zu wachsen.
Die Stunden vergehen, und die Dunkelheit weicht langsam dem morgendlichen Licht. Die Sonnenstrahlen kündigen einen neuen Tag an, und ich stehe auf, bereit, mich den Herausforderungen meiner veränderten Realität zu stellen.
Der Duft von Frühstück steigt mir in die Nase, als ich die Treppe hinuntergehe. Die anderen sind bereits versammelt, und als ich den Raum betrete, spüre ich die Blicke auf mir ruhen. Doch statt des erwarteten Urteils lese ich Verständnis in ihren Augen. Sam, Emily und die anderen empfangen mich mit einem Nicken, das mehr sagt als Worte es könnten.
Der Tag verläuft ruhig, während ich versuche, mich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen.
Irgendwann habe ich dann beschlossen zu Chris zu fahren und ihm zuzuhören, was mein dasein betrifft.•
Chris betrachtet mich ernst und beginnt, mir von den bevorstehenden Veränderungen zu erzählen.
"Soraya, in den nächsten Tagen wirst du eine Art Fieber bekommen. Starke Gliederschmerzen werden dich quälen. Es gibt nicht viel, was du dagegen tun kannst, außer es auszuschwitzen und deine Prägung in dieser Zeit nah bei dir zu haben, sofern du eine hast."
Er fährt fort: "Nach diesem Fieber wirst du in deiner menschlichen Form schneller sein, einen kleinen, eher harmlosen Blutdurst verspüren und deine Sinne werden in jeder Hinsicht geschärft sein. Dein sexuelles Verlangen wird um ein Vielfaches steigen, und die Möglichkeit einer Schwangerschaft ist viel höher als bei Menschen oder Gestaltwandlern."
Ein bedauernder Ausdruck erscheint auf seinem Gesicht. "Es gibt jedoch einen Nachteil. Deine Knochen werden mehrfach bei der Verwandlung brechen, was den Prozess schmerzhafter macht. Du wirst stark sein, aber mit diesen Gaben kommen auch Opfer."
Mein Blick ist von Unsicherheit geprägt, als ich versuche, die Worte zu verarbeiten.
"Warum passiert das alles ausgerechnet mir?"
Chris legt beruhigend eine Hand auf meine Schulter.
"Es ist das Erbe deiner Eltern, die Mischung aus Vampir und Gestaltwandler. Du bist etwas Besonderes, Soraya. Aber du wirst lernen, damit umzugehen, und ich werde bei dir sein, um dich zu unterstützen."
Mit einem mulmigen Gefühl mache ich mich wieder auf den Heimweg. Das was Chris erzählt hat, lässt mich nicht mehr so wirklich los und irgendwie habe ich auch ein wenig angst vor dem was, laut ihm, in den nächsten Tagen auf mich zu kommen wird. Bei Emily und Sam verzichte ich auf das Abendessen und gehe direkt auf mein Zimmer. Seltsamer weise macht mir das allein sein grade sogar etwas angst, angst davor dieses Fieber alleine überstehen zu müssen und alleine mit den Schmerzen umgehen zu müssen. Viel wohler würde ich mich fühlen wenn Seth jetzt bei mir wäre, mich wieder so warm anlächeln würde und mir zu flüstert das alles okay sei oder sein wird. Die Nacht bricht an, begleitet von den ungewissen Schatten der Veränderung. Ich fühle mich in meinem Inneren zerrissen zwischen Angst und Neugierde.
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Twilight - Biss du weißt wer ich bin
FanficJake schaut mich bedrohlich und eindringlich an. "Jetzt hör mir mal gut zu Miss sowie so Swan! Ich sage dir nicht umsonst das es gefährlich ist dort runter zu springen und werfe dir auch nicht umsonst vor das du verdammt lebensmüde bist Soraya!! Ver...