Dann erzählte ich ihm alles. Immer wieder nickte er lautlos und starrte mich mit besorgtem Blick an. Ich schloss meine Augen. Das Bild meines Vaters drängte sich vor mich. Angespannt ballte ich die Faust, woraufhin Ben seine Hand auf meine Schulter legte und ruhig auf mich einredete. »Ich weiß einfach nicht, wo ich jetzt hin soll, wie es weitergeht...«
Schüchtern wanderten meine Augen zu ihm. Sein Blick war nachdenklich und sehr besorgt. Er musterte mich. »ich weiß nicht, ob dir das weiterhilft, aber du könntest für ein paar Tage zu mir kommen. Dann überlegen wir uns, was wir danach machen«
Wieso erzählte ich ihm das alles eigentlich? Woher nahm ich das Vertrauen, wo ich ihn doch gar nicht kannte? Wer sagt mir, dass er nicht meinen Eltern Bescheid gibt? Doch trotzdem fühlte ich mich bei ihm geborgen. Ich hatte eh keine andere Wahl! Außerdem war er Casper, mein Lieblingssänger, mein Lieblingsmensch. Es war so unreal, ihm jetzt gegenüber zu sitzen.
»Wenn es dir wirklich nichts ausmacht...«
»Nein, macht es echt nicht. Ich kann einfach nicht mitnehmen, wie du leidest und so hoffnungslos bist!«
Daraufhin umarmte er mich. Es war, als würde die Welt stehen bleiben. Als wären all meine Sorgen für eine Augenblick vergessen. Ich drückte ihn fest an mich ran und legte meine Kopf auf seine Schulter. Seine Hand Strich sanft auf meinem Rücken auf und ab.
Nach einer Weile lösten wir uns voneinander. »was wollen wir jetzt machen? Willst du ins Hotel gehen und ne runde schlafen? Siehst nicht gerade aus, als hättest du in den letzten Tagen viel Ruhe gehabt ;)«, sagte er mit seiner besonderen kratzigen Stimme. Ich nickte nur. Wir verließen den Park und schlenderten durch die Straßen Hamburgs. Von allen Seiten wurden wir angestarrt. Wer war das Mädchen, das neben Casper herging? Dieser Gedanke entlockt mir, zum ersten Mal seit Wochen, ein Grinsen.