Ich spürte die kalte Wand hinter mir als mich Fyodor in den kleinen engen Raum drängte und die Tür unachtsam zu fallen lies. Seinen dünnen Körper drückte er dabei gegen meinen, sodass kaum ein Blatt Papier zwischen uns Platz hätte. Seine Hand umschloss mein Gesicht und zog es zu ihm hinunter ehe er mir (so weit es in der Dunkelheit möglich war) in die Augen starrte.
"Warum tust du das?!"
Verwirrt über seine Frage blinzelte ich dümmlich, ehe ich ein Zwicken in meiner Wange spüre.
Hat er mich gerade ernsthaft gezwickt?!
"Antworte mir, wenn ich mit dir rede, Nikolai!"
"Ich weiß nicht, was du damit meinst"
Er schien ziemlich sauer, was ich von ihm so gar nicht gewohnt war. Normalerweise ist er doch immer so ruhig.
"Das weißt du ganz genau, also stell dich nicht dümmer als du schon bist"
Mit zusammengeknirschten Zähnen funkelt der Kleinere mich an. Seine Augen waren glasig und es schien so, als würde er gleich weinen. Was tue ich denn jetzt bitte?!
"Ich-"
Weiter kam ich nicht da ich von zwei wundervollen Lippen verstummt wurde. Der Kuss war anders als der erste, stürmiger und leidenschaftlicher, sodass es mir ganz warm und schwindelig wurde. Um noch mehr von diesem Gefühl zu bekommen, dass sich wie nach einer Extase meinen Körper zum beben brachte , drückte ich mich enger an den zierlichen Körper des Russen. Wie von automatisch griffen meine Hände an den Nacken des Schwarzhaarigen und zogen ihn noch enger zu mir. Seine dünnen Finger verschwanden in meinen zerzausten Haaren und zogen leicht an ihnen, was mir einen zufriedenen Seufzer entwichen lies.
Das alles turnt mich so sehr an, dass ich langsam aber sicher ein kleines Problem in meiner Hose zu spüren bekam. Nach einiger Zeit lösten wir uns von diesem innigen Kuss, wobei sich ein leichter Speichelfaden zwischen uns zog.
Ich sah zu den geschwollenen Lippen des Russen, welche vor nicht einmal einer Sekunde noch auf meinen lagen. Sie waren so rot und standen perfekt im Kontrast zu seiner sonst eher weißen Haut.
Wie Schneewittchen. Ja genau!
"Ich versteh das einfach nicht." unterbrach die ruhige Stimme vor mir meinen Gedanken. Ich blinzelte immer noch etwas vernebelt zu dem Jungen vor mir.
"Was verstehst du nicht, Fedya?"
"Das alles hier, das zwischen uns. Das darf es eigentlich nicht geben und dennoch existiert es. Dennoch kann ich einfach nicht ohne dich, auch wenn ich weiß, dass wir...also, dass das hier..."
Diesmal war ich derjenige, der ihn unterbrach, in dem ich ihn erneut zu mir zog und küsste. Doch dieses Mal sanfter und weniger verlangender.
Ich wollte ihn. Nur ihn. Und ich wollte nur das beste für ihn. Denn nur das beste ist es, was er verdient hatte!
"Ist es weil wir beide, du weißt schon, Jungen sind?" sprach ich meinen Gedanke, den seine Frage in mir auslöste, aus.
Der Kleinere nickte stumm ehe eine dicke Träne seine wunderschön glänzenden Augen verließ. Sanft wischte ich diese mit meinem Finger von seiner Wange und zog ihn näher an mich, sodass sein Kopf in meiner Halsbeuge bettet. Beruhigend strich ich ihm über seinen Rücken als ich stumme Schluchtzer von ihm hörte.
Wir verweilten eine ganze Zeit lang so, ehe ich einen gleichmäßigen Atem von ihm warnehmen konnte. Ich ging ein Stück zurück, um Fyodor besser betrachten zu können. Sanft strich ich ihm durch seine langen Haare und sah ihn mit der vollsten Liebe an, die ich für ihn empfand.
"Es ist nicht falsch, Fedya, das selbe Geschlecht zu lieben. Liebe ist Liebe und dafür kann niemand etwas. "
"Sie werden es aber nicht verstehen"
"Wer?"
Der Kleinere rückte etwas enger an mich und flüstert mir so zu, dass ich es kaum hätte hören können.
"Die da oben im Himmel"
Ich sah ihn kurz an ehe ich seufzte.
Mir war bewusst, was Fedya damit meinte, doch ich wollte einfach nicht, dass er wegen egal was für einen Glauben an irgendjemanden seine Gefühle zurückhalten muss. Klingt eigensinnig und egoistisch, ja, aber das war es mir wert solange es bedeutete, ihn glücklicher zu machen.
"Dich muss es nicht kümmern, was sie denken. Es ist nicht richtig, dir deine Gefühle zu verbieten, nur weil es ihnen nicht passt. Du bist ein Mensch, ein lebendes Wesen. Jedes Wesen hat Gefühle und die gilt es auszuleben. Sonst werden wir alle irgendwann unglücklich sterben und was bleibt uns dann noch vom Leben, wenn wir es gar nicht wirklich leben konnten?"
Staunend sah der Kleinere zu mir hoch, ehe sich ein kleines aber sanftes Lächeln auf seinem Gesicht bildet.
"Ich wusste gar nicht, dass du auch mal schlau sein kannst, Koyla"
HALLO?! Dieser kleine Bengel echt.
"Ich bin nicht so schlau, wie du denkst, Fedya, ich sage nur das, was ich fühle. Und das solltest du auch tun. Denn wann, wenn nicht jetzt? "
"Dann sei es so, lass uns unsere Gefühle ausleben solange wir noch können!"
Damit zog mich der Schwarzhaarige zu sich und verband schon das dritte mal diesen Tag unsere Lippen mit einander.
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uiuiui da gehts aber ab!! ok Spaß beiseite. Dieses Kapitel zu schreiben war einfach eine einzelne Achterbahnfahrt der Gefühle. Aber ja, wenn es euch genau so gefällt würde ich mich sehr über euren Vote oder einem kleinem Kommentar freuen.
Oh und muchas gracias an @katarabc für den Hint mit der Fensterbank! Manchmal habe ich einfach nur so dumme Wortfindungsprobleme, was ziemlich traurig enden kann.
ANYGAYS.
Hoffe ihr habt einen schönen Tag/Abend und viel Spaß beim Lesen.
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Fyolai School AU
FanfictionEs handelt sich hier um eine kleine AU Fanfiction mit dem Mainship 'Fyolai'. Diese Geschichte entstand auf Basis eines Kommentares und ist daher frei von mir erfunden. Lediglich die Charaktere gehören nicht mir. Viel Spaß beim Lesen!