Kenma x Kuroo

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✨Weihnachtsmarkt ✨

Kenma pov

Ich wartete gerade auf meinen besten Freund Kuroo. Dieser brauchte in der Umkleide ein wenig länger. Die Zeit vertrieb ich mir mit Videospielen. Ich wusste, dass mein bester Freund nicht erfreut sein würde, wenn er sähe dass ich wieder zocke. Aber das Training war vorbei und das Level hat mich förmlich angeschrien, ich solle es  lösen. Heute Abend wollte ich mit meinem besten Freund auf den Weihnachtsmarkt gehen. Das war ein Vorschlag seinerseits. Vermutlich würden wir dort auch Akaashi (Wusste nicht, dass man ihn so schreibt, aber das sagt Google) und Bokuto treffen. Wie sonst auch, wenn Kuroo etwas mit mir allein unternehmen wollte. 

Endlich kam er aus der Umkleide. Noch im Gehen nahm er mir meinen Gameboy aus der Hand. Normalerweise hätte ich mich beschwert, aber das Level war gerade geschafft, sodass es nicht so dramatisch war. Wirklich dramatisch war ehr die Temperatur. -1 Grad war wirklich die Hölle. Abgesehen davon waren meine Haare noch leicht feucht von der Dusche.  "Hast du gar keine Mütze?", fragte mich mein Freund. Hatte ich logischerweise nicht oder dachte er, ich würde mir freiwillig die Ohren abfrieren?  Ich schüttelte den Kopf.  Er holte genervt Luft, ehe er seine Mütze abnahm und mir ausätzte. Sie war ein wenig zu groß, sodass sie mir tief ins Gesicht rutschte. "Du hast voll den Dickschädel", flüsterte ich  bibbernd. Als wir so die Straße langliefen, bemerkte ich ein leichtes Klappern. Es stammte von Kuroo Zähnen, da er ebenfalls bibberte. 

"Willst du di Mütze wiederhaben? Du scheinst sie genauso nötig zu haben?"  Er beugte sich leicht zu mir runter. "Nee, passt schon."  Bald schon hörte man die Musik des Weihnachtsmarktes. Kurz darauf tauchte er von unserer Nase auf. Vorerst schienen wir zu zweit zu bleiben. "Ok, was zu erst?", fragte ich. Um ehrlich zu sein war ich ein wenig demotiviert, was nicht nur an der Kälte lag. Aktuell war mein bester Freund ein wenig distanzierter als sonst. Deshalb hatten wir auch auf dem Weg hierher kaum geredet. 

"Ich schlage vor, wir gehen zu erst aufs riesen Kettenkarussell." Ein Karussell, das gefühlte 100 Meter in die Höhe fährt. "Nein!" Er grinste verschmitzt . "Hast du Schiss?" Dieser Schiss nennt sich Höhenangst und ja den hatte ich wirklich. "Quatsch, es ist mir einfach zu teuer. Da kaufe ich mir lieber gebrannte Mandeln", maulte ich. "Gut, ich bin gerad recht flüssig. Ich spendiere dir die Fahrt."

Aus der Nummer kam ich wohl oder übel nicht mehr raus. Also zuckte ich nur zustimmend mit den Schultern. Bald schon standen wir in der Warteschlange für den Dreck, was dazu führte, dass Kuroo für eine dreiminütige Fahrt für uns beide 16 Euro ausgab. Kurz darauf saßen wir in den Zweiersitzen nebeneinander. Begeistert schaukelte mein bester Freund hin und her, sodass wir beide vor und zurück schwankten. "Höhr auf damit", forderte ich. "Mach kein Stress, gleich geht's los."  Und so war es auch. Das Karussell fuhr in die Lüfte und beschleunigte. In der Höhe und mit der Geschwindigkeit wurde mir noch kälter. Je höher wir stiegen desto mehr übermannte mich das Verlangen meine Augen vor der Höhe zu verschließen, was ich letztendlich auch tat. Total verkrampf klammerte ich an den Sitz, während ich meinen Freund neben mir jubeln hörte.

Im Gegensatz zu mir, schien er es wirklich zu genießen.  Wo und wie hoch wir waren, bemerkte ich schon gar nicht mehr. In Panik betete ich zu Gott, dass dieses Erlebnis  bald enden würde.  Das Karussell wurde langsamer bis es stehen blieb. Ehrleichtert öffnete ich meine Augen. Doch wo ich den Boden erwartete, erblickte ich eine gigantische Höhe unter meinen Füßen.  Das Ding war auf dem höchsten Punkt einfach stehen geblieben. "Verdammte Scheiße! Ist das normal?"

"Du hast wirklich Angst", stellte er fest. "Nö ist es nicht, aber das wird bestimmt bald wieder runterfahren." Wie konnte er so ruhig bleiben? "Jetzt wo wir angehalten haben, stürzen wir auch nicht mehr ab", ergänzte er. Auch wenn er Recht zu haben schien, beruhigte mich das kein bisschen.

Wieso passiert das immer mir? "Willst du meine Hand halten?", fragte er scherzhaft. "Keine Chance!" Er lächelte beruhigend und  zog mir seine Mütze weiter über die Ohren. "Es ist alles ok." Ich kniff wieder meine Augen zusammen. "Wenn du wusstest, dass ich Höhenangst habe, warum musste ich dann hier rauf?"  Sein Schmunzeln sah ich auch mit geschlossenen Augen. "Ich dachte, es wäre gut würdest du dich mit deiner Angst konfrontieren." Abgesehen davon, dass diese Methode überholt war, wer gab ihm denn das recht das zu entscheiden? "Wie es scheint werden wir noch eine Weile hier sitzen. Du solltest deine Augen aufmachen." 

Energisch schüttelte ich den Kopf.  "Kenma", er legte seine behandschuhte Hand auf meine. "Mach sie auf." Langsam öffnete ich mein rechtes Auge, bevor ich vor Schreck mein anderes auch aufriss. Der restliche Markt lag viele viel Meter unter mir. Ich konnte ihn vollständig überblicken. Wenn ich daran dachte abzustürzen, drehte sich mir der Magen um.  "Ist das nicht schön?", fragte mich Kuroo. Machte er Witze? Obwohl ich zugeben musste, dass die vielen bunten Lichter eine Klasse für sich waren. Die Höhe ausgenommen war es wirklich schön. 

"Kommen Bokuto  und die anderen noch?", fragte ich, um vom Thema abzulenken. Meine Höhenangst als Hauptthema, war mir nicht ganz recht. "Hab ich gesagt, sie würden kommen?" Er schaute mich fragend an. Hatte er nicht, aber so war es immer. Dass sich Freundschaften auseinander entwickeln war ja normal, aber für uns endete die Schulzeit bald. Würden wir uns dann entzweien, würden wir den Kontakt wahrscheinlich für immer abbrechen und das wollte ich nicht.

"In letzter Zeit sind sie doch immer dabei", nuschelte ich. "Stimmt, genau deswegen wollte ich mal wieder etwas mit dir alleine machen. Ich bin im dritten Jahr und will dass wir uns auch nach meinem Abschluss noch sehen." Ich hatte kaum damit gerechnet, dass er das auch so sah. Wir waren zurecht beste Freunde.  "Ein wenig Schade. Wahrscheinlich werden wir noch für die nächsten Stunden hier festsitzen." Noch etwas, was mir Sorgen machte. Abgesehen davon war es immer noch kalt. Meine Finger und mein Gesicht schmerzten und ich war müde vom Training. Genervt lehnte ich mich an Kuroos Schulter und versuchte meine Hände mit meinem Atem zu wärmen.  "Bist du müde?" 

Ich nickte und schloss meine Augen. Mit weichem Gesichtsausdruck legte Kuroo seinen Kopf auf meinen. "Könnte wohl noch eine Weile dauern bis wir hier herunter sind", hörte ich ihn noch sagen.  Langsam schienen die Geräusche um mich herum zu verstummen. . . .

Ein Rucken ließ mich aus meinem Schlaf schrecken. Überrascht nahm ich meinen Kopf von der Schulter meines Freundes. Es war schon um einiges dunkler. "Wie lange hab ich geschlafen?", fragte ich schläfrig, während ich meinen Rücken durchdrückte und mich  streckte. "Ca. 1,5 Stunden." Unerwartet lange. Und doch war mein Gesicht von der Kälte ganz taub. Das Karussell fuhr langsam wieder herunter. Sofort als wir unten angekommen, lösten wir dir Gurte und verließen das Plateau. Mit Fahrgeschäften waren wir führ diesen Tag durch. Wir wärmten uns mit einer heißen Schokolade auf, ganz ohne Zwischenfälle. Dann standen wir am hellleuchtenden Eingangstor des Marktes. Die bunten Lichter brannten in meinen Augen, doch das war ok, denn Kuroo war da. Ich war von der Müdigkeit und der Kälte total benebelt. Mein Freund an meiner Seite schien mir ein wenig Klarheit zu liefern. Nun sollten sich unsere Wege trennen. Ein langer, nervenaufreibender Tag ging zu Ende.  Er reichte mir meinen Gameboy. "Also dann, bis Montag", verabschiedete ich mich. Ich wandte mich zum gehen, durchschritt gerade das riesige leuchtende Tor, als ich Kuroo rufen hörte: "Kenma, warte mal kurz." Er rannte auf mich zu und umarmte mich. Ich dachte, er würde mich gleich wieder los lassen. Entgegen meiner Erwartung schien er das nicht zu planen. Im Gegenteil er presste mich noch fester an sich. Als er mich nach zwei Minuten wieder losließ, flüsterte er: "Lass uns auch weiter Volleyball spielen , wenn ich nicht mehr auf der Schule bin." Meine Wangen wurden rosig und heiß und ein Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. 

 "Das werden wir."  Mit diesen Worten endete der Abend. Kuroo hatte recht behalten. Meine Höhenangst schien jetzt nicht mehr ganz so schlimm. Naja, zumindest wenn er auch da war.


(Wenn man versucht seinen eigenen Text zu kontrollieren, wenn man komplett müde ist, ist das keine sichere Angelegenheit. Ich entschuldige mich ganz offiziell für alle Rechtschreibfehler. Und wünsche noch eine schöne Weihnachtszeit.)


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