Als wir uns angezogen hatten, gingen wir gemeinsam zum Frühstück. Frigga erwartete uns bereits in ihren und Odins Privatgemächern. Seit Odin in den Odinschlaf gefallen ist, verweilte sie fast nur noch an seiner Seite. Dies beinhaltete auch das Frühstück. Außerdem war es besser, wenn Loki den tapferen Drei und Sif nicht über den Weg läuft. Wer weiß, was nach der Aktion von gestern passieren würde?
Also gesellten wir uns zu Frigga und begannen zu essen. Immer wieder ruhte Lokis Blick auf mir und er grinste mich an. Ich dagegen lächelte immer wieder schüchtern zurück. Dies entging Frigga natürlich keines Wegs.
„Ihr seht beide heute so strahlend aus. Das hat mit der Verlobung zu tun oder?", meinte Frigga darauf.
Ich wurde leicht rot und starrte nun nur noch mein Essen an. BITTE LOKI, KEINE ANDEUTUNGEN!
„Oh ja. Das hat auch etwas damit zutun.", meinte Loki schelmisch grinsend in meine Richtung.
Am liebsten hätte ich Kopf meets Tischplatte gespielt, ließ es aber bleiben. Warum gerade vor seiner Mutter? Nun ja, Adoptivmutter oder was auch immer.
Frigga zog auf diese Bemerkung bloß eine Augenbraue hoch, ließ ein Kommentar dazu aber aus. DANKE FRIGGA! DANKE!
„Erwartest du heute wichtigen Besuch Loki? Oder gibt es heute sonst etwas Wichtiges zu regeln?", wechselte Frigga das Thema.
„Nein. Ich werde heute etwas mit Clary unternehmen. Ich denke, Asgard wird nicht gleich untergehen, wenn ich mir mal einen Tag freinehme.", meinte Loki darauf.
Erstaunt sah ich ihn an. Er wollte heute mal blau machen? Wegen mir? Das hatte ich nicht erwartet. Sofort überkamen mich Glücksgefühle. Einen ganzen Tag nur mit Loki! Ich wollte fragen, was er den vorhat doch Frigga kam mir zuvor.
„Aber Loki! Der Allvater nimmt sich nicht mal einen Tag einfach so frei!", sagte sie tadelnd.
Somit waren die Glücksgefühle wieder dahin. Sie hatte recht. Als Allvater hat man eine große Verantwortung. Da nimmt man sich nicht einfach mal so frei.
„Asgard wird auch mal einen Tag ohne mich überleben. Außerdem sind wir doch weiter in Asgard.", sagte Loki darauf.
So wie er das sagte, wussten wir beide, dass er sich da nicht mehr reinreden ließ.
„Und was unternehmen wir?", fragte ich neugierig.
„Nun ja, ich dachte an einen Ausflug auf den Mark Asgards. Du bist seit deiner Ankunft eigentlich nur im Palast gewesen. Ich dachte mir, ein wenig Asgard zu erkunden würde dir gefallen.", antwortete er mir.
Er hatte genau ins Schwarze getroffen, dass hörte sich fantastisch an! Sofort musste ich lächeln, wodurch sich Loki bestätigt fühlte. Ich griff nach seiner freien Hand und drückte sie. Als ich sie wieder zurücknehmen wollte, ließ er sie aber nicht los. Stattdessen verschränkte er seine Finger mit meinen. Verträumt sahen wir uns in die Augen. Alles war perfekt.
„Ach ihr beide seit allerliebst zusammen. Ich bin so glücklich, dass ihr euch gefunden habt. Natürlich habe ich es schon immer geahnt.", meinte Frigga, die das Szenario lächelnd mich angesehen hatte.
Bei dieser Bemerkung mussten wie beide lachen. Sie hatte mal wieder recht. Es war schon immer etwas zwischen uns beiden gewesen. Doch wir waren zu dumm gewesen, um es zu erkennen. So viele verschwendete Jahrhunderte, die wir gemeinsam hätten verbringen können. So viele verlorene Momente. So viele zurückgehaltene Gefühle und unausgesprochene Gedanken. Dies mussten wir nun alles nachholen.
Nachdem wir mit Frigga fertig gegessen hatten, machten wir uns bereit für den Ausflug. Zusammen spazierten wir aus dem Palast Richtung Stall. Dort wartete Lokis schwarzer Hengst Erkki schon sehnsüchtig auf uns. Ein Stallbursche hatte ihn bereits gesattelt. Man merkte, wie aufgeregt er war. Loki ritt ihn nicht so oft aus, wie er gerne wollte.
Sofort stupste er Loki an und wiehert einmal kräftig. Dies brachte mich zum lachen. Dieses Pferd hatte seinen eigenen Kopf und war genauso unberechenbar, wie sein Besitzer.
Langsam schritt ich auf ihn zu und streckte vorsichtig meine Hand aus. Von Loki wusste ich, dass man sich sein Vertrauen erst einmal verdienen musste. Erkki sah mich prüfend an und legte seinen Kopf schief. Ich machte einen Schritt nach dem anderen und kam ihm somit immer näher. Loki sah dieses ganze Szenario genau an. Er kannte Erkki und würde nicht zulassen, dass er mir etwas tat.
Doch er tat mir nichts. Er wieherte einmal auf und neigte dann seinen Kopf. Vorsichtig legte ich meine Hand auf diesen und streichelte dann darüber. Nun musste ich lächeln und Loki auch.
„Sieh einer an. Er scheint dich zu mögen.", meinte Loki grinsend und zog mich zu sich, um mir einen Kuss zu geben.
„Er ist nun einmal so wie sein Besitzer.", meinte ich über das ganze Gesicht lächelnd.
Dafür bekam ich einen spielerischen Knuff in die Seite. Dann hob er mich hoch und setzte mich auf Erkki. Gespielt beleidigt sah ich ihn an und verschränkte meine Arme vor meiner Brust.
„Das hätte ich auch allein gekonnt."
„Bei deiner Tollpatschigkeit hättest du dir bloß wieder weh getan, Liebes.", gab Loki trocken zurück und schwang sich hinter mir auf das Pferd.
Dann ritten wir in die Stadt. Überall waren Asen unterwegs und sahen uns fasziniert an. Sie verneigten ehrfürchtig ihr Haupt, jubelten oder winken uns zu. Diese ganze Aufmerksamkeit war mir irgendwie unangenehm. Loki dagegen genoss sie sichtlich.
Endlich stand er mal im Mittelpunkt und wurde bejubelt, nicht Thor. Er strahlte über das ganze Gesicht.
Als wir auf dem Mark ankamen, stieg Loki vom Pferd und half dann mir herunter. Ich konnte mich gar nicht sattsehen. Der Markt von Asgard war einfach fantastisch. Überall waren Stände mit den verschiedensten Sachen. Wie ein kleines Kind sah ich mich erstaunt um.
DU LIEST GERADE
You are the only exception ✔ (wird überarbeitet)
FanfictionMein Name ist Clarissa Aegirdottir und meine Familie ist etwas anders, als andere Familien. Wir sind Asen, doch leben wir schon seit Jahrhunderten auf Midgard. Anlässlich zu Thors Krönung, werden wir das erste Mal, seit unserer Abreise, wieder in u...