Farnsterns Zeremonie

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Farnstern fühlte sich beschwingt. Goldstern hatte endlich versprochen, ihre Clans anzuerkennen und ihnen Territorium zu lassen. Nun waren er, Meeresstern und Rankenstern unterwegs zum Mondsee, um ihre neun Leben zu erhalten.

"Wie geht es deinen Jungen?" fragte er Rankenstern.

"Sonnenjunges und Funkeljunges geht es prächtig. Funkeljunges will unbedingt Heilerschülerin werden, sie spricht von nichts anderem." Rankenstern lächelte.

Farnstern nickte. "Rauchjunges auch. Ich glaube, es liegt ihr. Hahnenjunges wird bestimmt ein guter Krieger, ich werde ihn persöhnlich trainieren. Was meinst du, ist es besser, den eigenen Sohn zum zweiten Anführer zu ernennen oder sollte man jemand anderes nehmen?"

Meeresstern mischte sich ein. "Ich habe selbst keine Junge, aber was machst du, bis er alt genug ist?" wollte er wissen.

"Nichts. Entweder vertritt Flockenfall mich oder gar keine Katze. Warum auch, ich bin nicht dumm und kann einen Clan sehr wohl allein führen." antwortete Farnstern schroff und lief ein wenig schneller.

Meeresstern und Rankenstern hasteten hinter ihm her. Farnstern war der jüngste von ihnen, als MitternachtsClan und EdelsteinClan sich vereinten, war er noch Schüler gewesen.

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Als Farnstern die Augen öffnete, fand er sich nicht mehr beim Mondsee, sondern am Baumgeviert wieder. Verwundert hob er den Kopf. Goldstern hatte ihm von diesem Ort erzählt, aber nie gesagt, dass es so schön war. Er verspürte eine seltsame Ruhe und wäre am liebsten geblieben. Sein Fell funkelte matt und das silbrige Gras unter ihm schimmerte im Mondlicht. ber ihm spannte sich das unendliche Silbervlies und er konnte die Sterne klar erkennen.

Verwundert kniff er die Augen zusammen. Die Sterne bewegten sich. Sie wurden größer und verwandelten sich in Katzen, die wie Sternenschnuppen vom Himmel fielen und vor ihm landeten. Immer mehr wurden es. Ihr Fell schimmerte noch mehr als das seine. Ehrfürchtig senkte er den Kopf. Sein Fell sträubte sich, als ihm ein Schauer über den Rücken lief. Die Luft war kalt und frisch, so klar wie die Augen der Katzen, die ihn nun antstarrten.

Trotzig hob er den Kopf. "Was ist?" Ein Raunen ging durch die Reihen der Katzen.

"Mutig, mutig." Ein großgewachsener Kater trat vor. Sein schimmerndes Fell war rostrot, mit dunklen Streifen und seine Augen strahlten blau.

"Vater? Du bist tot?"

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"Irgendwann werde ich einen eigenen Clan gründen!" Farnjunges stapfte mit der Pfote in den Schnee. "Dann gibt es richtige Gesetze! Ich werde jedem zuhören, wenn er Probleme hat, und niemanden verbannen, nur, weil er mir widerspricht! Jeder hat eine eigene Meinung!"

"Bestimmt. Farnjunges, später wirst du ein guter Anführer sein, ein besserer als Goldstern." Liebevoll leckte sein Vater ihm über den Kopf. "Nun komm."

"Birkenzweig, hiermit wirst du aus diesem Clan verbannt! Du hast das Gesetz gebrochen und deinem Sohn Lügen in den Kopf gesetzt!"

"Vater!" Farnjunges saß wimmernd an der Grenze. Sein Vater stand auf der anderen Seite. "Komm zurück! Komm zu mir zurück! Du darfst nicht gehen!" Der Wind trug seine Worte davon, als sein Vater sich umwandte und im Nebel verschwand.

*

"Ich habe nichts anderes von dir erwartet. Dass du hier erscheinst, beweißt, dass du deinem Traum von Freiheit gefolgt bist. Nun werde ich dir dein erstes Leben geben."

Warrior Cats - Tausend Schicksale in den Sternen (MMF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt