I'm sorry for your pain

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Prolog

„Verlass mich nicht!“ schrie ich ihn an. Die Tränen strömten mir immer noch über die Wangen und ich glaubte nicht mehr daran, dass es irgendwann stoppen würde.

„Miss“ sagte der Sanitäter und rüttelte an meinen Schultern. Ich wehrte mich, mit aller Kraft die ich noch hatte. „Miss beruhigen sie sich doch bitte“ redete der Sanitäter auf mich ein und ich sah ihn mit meinen völlig verheulten Augen an. „Wie soll ich mich beruhigen? Mein Freund liegt in diesem Wagen und sie lassen mich nicht zu ihm!“ Ich sackte zusammen, die letzten Kräfte hatte ich aufgebracht um die Worte die in meinem Kopf schwirrten zu einem Satz zu formulieren.

„Ich verstehe sie, sehr gut sogar. Aber bitte, ich werde ihnen jetzt ein Beruhigungsmittel spritzen und das wird ihnen erst mal eine Auszeit gönnen.“

Verstand dieser Mann mich nicht? Ich wollte keine Auszeit, ich wollte doch nur in diesen Krankenwagen zu meinem Freund!

Der Regen prasselte mir ungehindert auf den Kopf und meine langen Haare klebten mir an den Wangen fest. Sie waren von dem Wasser braun geworden, normalerweise waren sie blond. Ich umklammerte meine Knie, suchte irgendwo Halt. Mein Schluchzen durchzog meinen ganzen Körper und war alles was ich noch wahr nahm. Das Knie lange Kleid was ich trug, klebte an meinen Oberschenkeln fest und meine Schuhe waren schon komplett durchnässt. Nun saß ich hier, auf der Straße im Regen. Rechts von mir ein abgebranntes Haus und links von mir einige Polizeistreifen und Feuerwehr Autos. Ich sah gerade noch, wie der Krankenwagen mit meiner Großen Liebe verschwand. Einfach so um die Ecke gefahren. Ohne ein letztes Wort.

Ich wachte mit einem schrecklichen Geruch in der Nase auf und einem Mund, der wahrscheinlich so trocken wie eine Wüste war. Aber all das interessierte mich herzlich wenig, ich musste erst mal erfahren wo ich war. Und, wer war der Mann gegenüber von dem Bett in dem ich lag? Langsam stützte ich mich am Bettrand auf und setzte mich aufrecht im Bett auf. Ich sah mich im Raum um und musste feststellen, dass es sich um ein Krankenhaus Zimmer handelte. Aber wie war ich hier her gekommen? Und all das erklärte trotzdem noch nicht den attraktiven Fremden mir gegenüber. Er hatte die Arme vor der Brust überkreuzt, den Kopf auf seine Arme gelehnt und gähnte leise vor sich hin. Mein Kopf sagte mir, dass ich ihn bereits schon einmal gesehen hatte, doch ich konnte mich beim besten Willen nicht mehr erinnern wo. Vorsichtig stand ich, immer noch auf wackligen Beinen, auf und schritt vorsichtig auf den geheimnisvollen Mann zu. Moment, weshalb hatte ich ein Nachthemd an? Ach, ich war ja in einem Krankenhaus. Aber ich wusste immer noch nicht weshalb. Das würde ich den Mann fragen, sobald ich ihn geweckt hatte. Mein Kopf meldete mir Gefahr, doch ich wusste nicht weshalb. Ich stand nur noch einige Meter von dem Stuhl auf dem der Herr in seiner Uniform saß, als es mich wie ein Schlag traf.

Der Mann war der Polizist von letzter Nacht! Seine Marke sprang mir ins Auge und sofort schossen mir Erinnerungen aus der vergangenen Nacht ins Gedächtnis. Feuer... Polizei... Nick!

Ich stolperte einige Schritte nach hinten und griff nach den Kanten des Bettes, doch dieses rollte ein wenig zur Seite und ich konnte mein Gleichgewicht nicht mehr halten.Mit voller Wucht landete ich auf dem Boden und der Polizist vor mir riss die Augen auf. Unbeholfen saß ich dort auf dem Boden und starrte dem Fremden in die Augen. Sie waren blau, mit einem ganz leichten Schimmer von grün. Er richtete sich schnell auf und kam zu mir gelaufen. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und spürte wie seine Hand auf meinen Rücken drückte.

„Alles in Ordnung?“ Er sah direkt in meine Augen und ich merkte wie ich nach Worten suchen musste. „J-Ja alles klar..“ stotterte ich und stand langsam auf. Seine Hand ruhte die ganze Zeit auf meinem Rücken und würde mich gegebenenfalls stützen und auffangen sobald ich fiel, dessen war ich mir sicher. Ich setzte mich schnell auf das Bett und er stand im Raum und sah aus dem Fenster. Die ersten Momente herrschte Totenstille, bevor er wieder das Wort ergriff. „Ich werde der Schwester Bescheid sagen, dass es ihnen besser geht und sie aufgewacht sind“ „Warten sie“ doch er war bereits zur Tür hinaus.

I'm sorry for your painWhere stories live. Discover now