„Alles in Ordnung?“ riss mich Liam aus meinen Gedanken. Er fuhr gerade am Krankenhaus vorbei. „Halt sofort an!“ rief ich und Liam bremste abrupt. Einige Autos hinter uns hupten, als er auf den Parkplatz fuhr. „Geht es dir gut?“ fragte Liam noch einmal besorgt, als das Auto in der Parklücke stand. „Da-as war unser Lied.. Von mir und Ni-ick“ stammelte ich und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Er nickte verständnisvoll. „Oh... Tyler Ward ist ein toller Sänger“ sagte er und lächelte leicht. Ich nickte zustimmend. „Ich muss zu ihm“ sagte ich und drückte die Autotür auf. Ich stieg aus und warf die Tür hinter mir zu. Schweren Schrittes ging ich auf das alte Gebäude vor mir zu. „Bist du dir sicher, dass du das wirklich willst?“ Ich schreckte zusammen, ich hatte nicht bemerkt wie Liam mir gefolgt war. „Geh zurück Liam“ deutete ich ihm und lief langsam, schritt für schritt den Weg entlang. Liam immer direkt hinter mir. „Werde ich nicht“ sagte er und ich sah ihn an. Ich zuckte nur die Schultern, es konnte mir egal sein. Sollte er doch sehen, was Zayn getan hatte. Ich stieg mit ihm in den Fahrstuhl und drückte auf den Knopf mit der großen 3. Die Türen schlossen sich und nur die leise Fahrstuhlmusik war zu hören. Liam sah mich an, ich spürte seinen Blick. Doch ich war stark genug ihm auszuweichen. Die Türen öffneten sich wieder und langsam gingen wir die Gänge entlang. Der typische Geruch lag in der Luft und ich hätte wieder verschwinden können. Vor Zimmer 312 blieben wir stehen. Meine Hand lag an der Türklinke. Ich spürte Liam nah hinter mir und er legte seine Hand auf meine. Ich sah ihn durch meine blauen Augen an.
„Ich bin bei dir“ versprach er mir und nickte mir aufmunternd zu. Ich konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken und drückte die Klinke hinunter. Ein regelmäßiges Piepen erklang im Raum. Ich ging einige Schritte und mein Blick fiel auf das Bett rechts. Dort lag er, seine Haare waren zerzaust und seine wunderschönen Augen geschlossen. Mit leisen Schritten ging ich auf sein bett zu und setzte mich auf den Stuhl daneben. Ich nahm seine Hand in meine und strich mit meinem Zeigefinger kleine Kreise. „Nick“ flüsterte ich und meine Stimme brach. Ich seufzte. „Es tut mir so leid“ Ich schloss die Augen und ein Schauer lief mir über den Rücken. „Ich weiß nicht welche Qualen du erlitten hast oder was dein letzter Gedanke war...“ Ich seufzte. „Aber du musst wieder gesund werden. Bitte, für mich..“ Eine Träne lief von meinem Handrücken auf sein bettlaken. „Ich.. Ich weiß ja noch nicht einmal, ob du mich hören kannst“ Meine Stimme zitterte vor Aufregung und ich hoffte auf irgendein Lebenszeichen. War es nicht in diesen Liebesfilmen genauso? Der geliebte Mensch erwacht wenn man mit ihm spricht und wird wieder gesund. Zum Schluss leben alle glücklich bis ans Ende ihrer Tage.
Doch das hier war kein Film, ich war nicht die wunderschöne Freundin und es geschah nicht das Wunder auf das ich so hoffte. Leise legte ich meinen Kopf neben unsere Hände und weinte leise. „Lass mich nicht allein“ flüsterte ich und hörte, wie einige Schritte auf uns zukamen. Vorsichtig strich eine Hand über meinen Rücken. „Pscht..“ flüsterte jemand und mein wimmern und keuchen wurde leiser. Ich hob den Kopf und sah in Liams braune Augen. „Es wird alles wieder gut“ flüsterte er und nahm mich in den Arm. Das erinnerte mich so sehr an Lukas, doch ich schüttelte den Gedanken beiseite. Ich löste mich von ihm und drehte mich wieder Nick zu. Sein Gesicht sah schlimm aus, zwar nicht mehr so verunstaltet wie in der Nacht doch es waren noch deutliche Kratzer zu erkennen. Er hatte ein großes weißes Pflaster über der Stirn kleben, was wahrscheinlich eine starke Blutung stoppen sollte, denn es war schon leicht rot verfärbt. Liam schob mich wieder auf den Stuhl und kniete sich neben mich.
„Was tust du?“ fragte ich perplex,als Liam den Kopf senkte und die Augen schloss. „Ich bete“ antwortete er und fügte hinzu „tu dasselbe“. Ich faltete meine Hände und schloss meine Augen, als ich Liam sprechen hörte. „Lieber Gott“ begann er und mein Herz pochte lautstark. „bitte mach, das es ihm besser geht. Bitte heile ihn und erspare Lea all das Leid das ansonsten auf sie zukommen würde. Bitte verzeihe Zayn für seine Dummheit und lass es ihn nicht das Leben kosten. Amen“
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I'm sorry for your pain
FanfictionLea's Leben lief nie ganz rund, doch jetzt scheint es völlig den Berg runter zu gehen. Bei einem schrecklichen Unfall fällt ihr Freund ins Koma. Doch was, wenn plötzlich der Mann vor der Tür steht, der der Grund für deinen Kummer ist? Und was, wenn...