Ich hatte keine Zeit zu reagieren, doch Din Djarin tat es für mich. Ehe ich es kommen sehen konnte, riss er mich an meinem Oberarm hinter sich. Gleichzeitig feuerte er mit seiner anderen Hand Schüsse aus einem Blaster in Richtung der Angreifer.
Ich hörte nur noch das Blut in meinen Ohren pulsieren, die staccatoartigen Schüsse und den Mandalorianer, der Eris und Niesken anbrüllte.
"Sofort hinter mich!"
Er selbst zog mich und sich selber in die schützende Ecke der Kneipentür. Die blecherne Musik dieser kam mir vor wie eine Parodie unserer Situation. Im Schutz des Mandalorianers konnte ich nur sehen, wie dunkel gekleidete Personen von der einen Hausecke zur nächsten rannten. Din Djarin traf den einen am Rücken. Er fiel mit einem Schrei zu Boden."Neben der Kneipe ist eine breite Gasse, in der große Müllcontainer stehen. Auf mein Kommando werden wir uns dahinter verstecken", zischte der Mandalorianer. Er lugte vorsichtig aus dem Türeingang hervor. Dann gab er uns mit einem versteckten Handwink zu Verstehen, dass wir jetzt losrennen sollten. Ich zögerte einen Moment und lugte hinter Din Djarin hervor, sah jedoch nur einen leeren Platz und dunkle Fenster in den Häusern.
"Los geh jetzt", ermahnte der Krieger mich. Ich sah gerade noch, wie Eris und Niesken hinter der Hausecke verschwanden. Dann kratzte ich all meinen Mut zusammen und betete zur großen Göttin Cassiopeia, dass ich nicht erschossen werden würde.Ich rannte so schnell ich konnte aus dem Hauseingang um die Ecke. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Adrenalin durchflutete jede Faser meines Körpers und ich war vollkommen auf meine Flucht konzentriert. Wieder ertönten Schüsse, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließen. Ich bog um den hohen, breiten Müllcontainer und sah Eris und Niesken eng dahinter gebeugt stehen. Sie beide hatten ihre Blaster gezückt. Warum hatten sie Waffen bei sich?
Ich hatte mich soeben neben Niesken geduckt, als auch schon Din Djarin um die Ecke gerannt kam."Eris, wer sind diese Angreifer?"
"Ich habe keine Ahnung. Sucht man nach dir?", entgegnete Eris schnell, sein Stimme war immer noch betont lässig. Zu betont lässig. Er richtete sich etwas auf, den Blaster immer noch in seiner Hand und stellte sich neben Din Djarin.
"Als Kopfgeldjäger wird man manchmal selber gejagt. Vielleicht sind es Späher von Rheas Vater. Aber wie können sie uns nur gefunden haben?", überlegte er laut. Doch es blieb keine Zeit mehr für weitere Worte. Wieder trafen Schüsse mit einem lauten Klonk Klonk gegen den Müllcontainer. Ich konnte gerade noch verhindern, dass ich vor Schreck nicht aufschrie."Scheiße", entfuhr es Eris. Seine himmelblauen Augen zuckten hektisch zwischen dem Mandalorianern und der Richtung unserer Angreifer hin und her.
"Wir können hier nicht länger bleiben."
"Teilen wir uns auf", schlug Niesken vor und hob ihren Blaster. Sie kam mir in diesem Moment wie eine furchtlose Kriegsheldin vor, die für schwierige Situationen wie diese geboren worden war. Keine Spur von Furcht ließ sich in ihrer Stimme ausmachen.
Ich sah den Mandalorianer nicken. "Ich nehme Rhea mit, geht ihr beiden in diese Richtung", er deutete hinter uns, "Ich werde mit ihr von hier wegfliegen. Wir treffen uns in deiner Straße Eris, wenn wir wirklich nicht mehr verfolgt werden."
"Wir fliegen?", konnte ich nur ungläubig wiederholen. Wie wollte er von hier wegfliegen?
"Das wirst du gleich sehen", konnte Eris wirklich sagen und mir dabei auch noch grinsend zuzwinkern. Dieser Mann hatte Nerven!"Viel Erfolg beim Schießen", sagte Niesken düster, bevor sie sich ohne ein weiteres Wort umdrehte und die Straße runter lief. Eris sah erst Din Djarin und dann mir fest in die Augen, bevor auch er von uns wegrannte.
Ich drehte mich zu dem Mandalorianer um und sah ihn fragend an. Wie hatte er sich das vorgestellt?
"Halt dich gut an mir fest", bestimmte er und im nächsten Moment umschlang er mich auch schon mit seinem starken Arm und drückte mich fest an seinen Körper.
"He!", rief ich aus und konnte mich gerade noch an seinen Schulterplatten festhalten, da war er auch schon mit einem Ruck in die Höhe geschossen. Der Boden entfernte sich von Sekunde zu Sekunde weiter von uns und plötzlich befanden wir uns über den Dächern der Häuser. Ich krallte mich mit meiner gesamten Kraft an ihm fest und war sogar froh, so nah bei ihm zu sein. Im nächsten Moment hörte ich Schüsse von unter uns zu uns aufdringen. Panisch drückte ich mich noch fester an den Mandalorianer. Wie hatte er sich das alle nur vorgestellt?
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Heart of Beskar and Stars [Star Wars FF, The Mandalorian]
Fanfiction"Nicht einschlafen cyar'ika", flüsterte Din und trotz der verzerrten Stimme konnte ich die tiefe, tief Wärme in seinem Ton ausmachen. Meine Wangen röteten sich. Ich konnte mir ausmalen, was er gesagt hatte. "Darling", übersetzte Eris für mich. Doch...