In der «Kabine» angekommen atmete Linh aufgeregt ein und aus. Ihr Herz klopfte wie wild und das Rauschen in ihren Ohren hatte bisher noch nicht abgenommen. Dennoch hatte sie ihren Blick auf den schlüpfenden Drachen gerichtet, sodass sie gar nicht richtig bemerkte dass sie sich auf einen weichen kleinen Sofa setzte, welches das einzige Möbelstück in dem klitzekleinen Raum war.
Schon nach kurzer Zeit konnte die noch ganz weichen Schuppen des Drachenbabys erahnen und dann kam der große Moment: mit einem großen KRACK brach der Rest der Schale und man sah den Kopf des Drachen welcher seltsam groß im Vergleich zu seinem kleinen Körper war. Er hatt einen gefiederte Kopf, klare braune Augen mit leichten Goldsprenkeln sowie mausgraue leicht himmelblaue Schuppen welche seinen Körper bedeckte und ihn irgendwann selbst vor dem härtesten und schärfsten Schwert schützen würde. Bisher waren seine Flügel, welche auch von Federn bedeckt waren und sein kleiner Schwanz mit einer flaumigen Spitze noch ganz nass aufgrund des Eiweißes vom Ei. Auch seine, wenn er älter würde größere, noch ganz winzige Kopffeder war noch leicht verklebt. Doch das schien Linh und dem Drachenbaby, welches eine sie, war für den Moment ganz egal: die beiden blickten sich tief in die Augen ihres gegenübers wobei man fast mit dem bloßen Auge sah wie sich das Band zwischen den beiden verstärkte, es wurde dicker, standhafter und nahezu unzerstörbar. «Himari», hauchte Linh plötzlich. Dieser Name war ihr wie aus dem Nichts gekommen. Wenn sie iihren Drachen, Himari, ansah mustte sie gleich ann den Himmel denken, so leichtfüßig, fedrig... Himari stieß ein kleines Krächzen aus und versuchte probehalber mit ihren Flügeln zu klappen was auch so halbwegs klappte: sie verlor jedoch fast das Gleichgewicht und nur in letzter Sekunde konnte Linh ihren kleinen Drachen davor bewahren vom Schoß zu fallen. Dieser reichte ihr locker bis zum Knie und erst jetzt bemerkte Linh das Gewicht ihres Drachen. Für sein Drachenalter schien dies zwar noch recht leicht doch für ein Linh, ein Menschenmädchen mit knappen 13 Jahren, waren 10 Kilo auf dem Schoß doch schon eine ganze Menge.
Dennoch musste Linh bei dem Versuch Himaris zu fliegen lachen und sie strich ihr sanft mit der Hand über die kleine Kopffeder. Gleich fing Himari an wohlwollende Geräusche auszustoßen die dem Schnurren einer Katze ähhnelten und der Drache legte sich auf den Rücken damit Linh ihr den Bauch kraulen sollte. Linh kam gar nicht mehr raus aus dem Lächeln und sie strahlte einfach nur glücklich.
Erst dann viel ihr auf das sie sich ja beeilen sollten: schließlich mussten ja alle in der Haupthallle auf sie warten, wenn sie zu viel Zeit mit ihrem neugeborenen Drachen vebrachte. Aber wer konnte ihr das schon übel nehmen? Jeder würde gerne der gerade einen Babydrache erhalten hatte soviel Zeit wie möglich mit ihm verbringen wollen oder nicht?
Dennoch setzte Linh Himari leicht enttäuscht ab da sie ihr erstes Kuscheln wohl damit beenden musten. Der kleine Drache hatte eine ähnliche Miene aufgesetzt doch damit schien er sich jetzt eher nicht damit befassen zu können, denn sobald Linh sie auf den Boden gesetzt hatte konnte er sich kaum auf den noch kleinen Stummelbeinchen halten und er rutschte immer wieder ab. Sanft stützte sie Himari leicht, sodass sie nichtt stürzte und sie so den Weg durch den Gang nehmen konnten. Dieser hatte nichts besonderes an sich, außer dass man nach einer kleinen Weile wieder den Raum mit Hilfe von Kronleuchtern erhellte und die Temperatur sich wieder normalisierte. Der Gang schien am Anfang kein Ende zu nnehmen und Linh sah dass Himari immer langsamer wurde: solch eine Strecke für einen frisch geschlüpftenen Drachenbaby war einfach zu viel!fest entschlossen entschied Linh sie auf den Arm zu nehmen: sie griff mit den Armen unter Himaris Bauch und hob sie mit einem leichten Stöhnen aufgrund des Gewichts nach oben. Zwar war dies eine schwere Angelegenheit und auf diese Art und Weise schaffte es Linh nur knapp zur Haupthalle, bevor ihre Arme ermdüdeten.
Außerdem hatte sie recht behalten: den Raum den sie vorhin durchquert hatten um in die Brutkammer zu gelangen war wirklich der Hauptsaal. Nun hatte Linh mehr Zeit sich ihn genauer anzusehen: von der Mahagoni-Wendeltreppe viel ein kleiner glitzernder Wasserfall plätschernd in die Tiefe und glitzerte bunt in dem Licht, welches durch die Glaskuppel fiel. In einer Ecke gab es eine kleine Imbissbude, anwelcher man Reiter- als auch Drachennahrung fand, was ein schwarzes Schild mit einer markanten roten Schrift verriet. Er hatte ein kleines gelbes Dach welches mit blauen Punkten markiert war welche Drachenschuppen ähnelten. An der Theke fand man Kokoro-Früchte, Sandwichs mit frischen Gurken, Käse und Schinken, Äpfel, weitere seltsames Obst in Form einer Kugel und einer orangen Farbe. Dahinter stand ein leicht gelangweilter Mann welcher, mit Kaugummi im Mund das Geschehen in der Mitte der Halle beobachtete. Dort befand sich nämlich der Rest der Gruppe der jungen Reiter und umringten mit ihren neuen Drachenfreunden auf dem Arm Lord Stone. Dieser schien sich sehr wohl zu fühlen und er sah sich freudig um bis er dann Linh und Himari entdeckte und die beiden freundlich zu der Gruppe mit einem Handwinken einlud. Als sie die kleine Gruppe erreichten, begann der Leiter wieder zu reden: «Liebe junge Reiter, ihr habt soeben eure eigenen Drachen erhalten! Herzlichen Glückwunsch!» , er wartete kurz und machte eine Kunstpause bevor er fortfuhr, «Nun da wir das erledigt hatten, kommen wir nun zur Zimmerverteilung!» Die jungen Reiter hingen an seinen Lippen und warteten gebannt ab. Linh wurde leicht mulmig im Bauch. Würde sie etwa mit ein paar komplett Fremden schlafen müssen? Sowas hatte sie noch nie getan... Es würde definitiv eine Herausforderung werden aber was hatte sie schon aderes erwarten können? Schließlich gab es viel zu viele Schüler um sie einzel verstauen zu können. Lord Stone hatte seine Rede fortgesetzt: «Wir werden nun damit beginnen. Für alle die es noch nicht wissen: wir teilen nun nach Drachenart auf. Je ein Drache aller Drachenarten pro Zimmer: das wären also ein Mondschatten oder Sonnenschwinge, ein Phönixflügler, ein Horndrache, ein Wyvern und im besten Fall auch ein Prankenschwinger. Dies ist jedoch nicht immer der Fall da diese sehr selten sind. Man würde dann noch einen Sonnenschwinge oder Mondschatten dazu bekommen. », wieder eine kurze Kunstpause damit es allen einmal durch den Kopf gehen konnte, «Lasst uns nun aufteilen!», er klatschte in die Hände und sah sich dann nochmal um um zu bestimmen wer mit wem ins Zimmer kommen würde. Linh begann wieder zu schwitzen und drückte Himari etwas fester an sich. Diese schien die Angst seiner Gefährtin und erwiederte die leichte Umarmung und stieß wieder das leichte Gurren/Schnurren aus.
DU LIEST GERADE
Die Reiter Lumenarias
FantasyWie es wohl ist einen eigenen Drachen zu besitzen? Ein Wesen dem du dein Leben anvertrauen kannst? Ein Wesen welches gleichzeitig Glück, Freude, Trauer und Tod bringen kann? Jemanden der dir immer zuhört, dir ein offenes Ohr schenkt und dich nicht v...