Kapitel 17

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Pov Kageyama

Am nächsten Morgen fahre ich wie geplant zum Bahnhof, um die beiden Nekoma-Spieler abzuholen. Als ich von der Bushaltestellezu den Fahrradständern komme, sehe ich bereits Hinatas Drahtesel zwischen den metallenen Stäben. An den Gleisen halte ich Ausschau nach dem kleinen Rotschopf.
Ich erblicke ihn auf einer Mauer etwas abseits. Ein Bein hat er angewinkelt, das andere hängt lässig herunter. Seine auffälligen Haare sind mittlerweile lang genug, dass er sie hinter ein Ohr stecken kann und sein Blick liegt auf seinem Handy.

Hinatas Augen lösen sich vom Bildschirm, als ich zwischen seine Beine trete. Mit einem Lächeln steckt er das Gerät in seine hintere Hosentasche und sieht mich dann mit einem triumphierenden Grinsen an.
„Heute kann ich dir mal auf den Kopf spucken, Bakayama", ertönt seine Stimme, während er mit einer Hand durch meine Haare wuschelt.
Es stimmt. Durch das Gestein unter ihm, überragt er mich um einen halben Kopf. Wie ist dieser Irre überhaupt darauf gekommen?!

Genervt nehme ich seine Hand von meinen Haaren und will ihm eine Beleidigung an den Kopf werfen, als er zu meiner Überraschung seine Finger mit meinen verschränkt und mich so daran hindert, seine Hand loszulassen.
Verdutzt blicke ich zu ihm und Hinata grinst frech.
„Wir haben diese ganze Sache ziemlich gut ignoriert, huh?"
„Mmh", grummele ich, während er mit seiner freien Hand langsam meinen Nacken hinaufwandert und dort mit einigen Strähnen spielt.
„Du hattest doch kein Problem damit, oder? Kageyama?"
„Nein, warum sollte ich?"
Er zuckt mit den Schultern und zieht mich ein Stück näher zu sich. Oh Mann, wie es mich aufregt, dass wir jetzt auf Augenhöhe sind!

„Es wirkte fast, als würde es dich nerven, dass wir das Ganze nicht wiederholt haben", redet er weiter.
„Nicht im Geringsten."
„Ach Ja? Warum sieht man dir dann genau an, dass du mich gerade zu gerne küssen würdest?"
„Was laberst du da, du Idiot?!"
Hinatas Griff um meinen Nacken verstärkt sich. „Also willst du mich nicht küssen, hm?"
Doch verdammt!
„Nein."
Seine Finger wandern unter mein Kinn und er hebt meinen Kopf leicht an. „Du hättest aber kein Problem damit, wenn ich dich jetzt küssen würde, richtig?"
Sein Gesicht kommt meinem gefährlich nahe und ich spüre, wie mein Herz schneller klopft.
„Richtig? Tobio?" Das letzte Wort flüstert er beinahe und ich bin gewillt, meinen Stolz zur Seite zu legen und ihm tatsächlich meine Lippen aufzuzwingen, als ein tiefes Räuspern hinter uns mich davon abhält.

Schnell trete ich einen Schritt zurück, während Hinata von der Mauer springt und freudig auf Kenma und seine Begleitung zuhüpft.
„Kenma!"
„Hi, Shoyou. Hallo Kageyama."
Kenma und ich nicken uns etwas reserviert zu, als sein ehemaliger Kapitän mir die Hand hinhält.
„Hey, ihr Freaks!"
„Hallo, Kuroo", erwidert Hinata und gibt dem Schwarzhaarigen ein High Five.
„Mann, Mann, Mann, Kinder. Dieser Bahnhof ist ja wirklich nichts im Vergleich zu Tokyo! Leben hier überhaupt Leute?"
Hinata lacht, während er die beiden außerstädtischen Volleyballspieler an den Armen in Richtung Ausgang zieht.
„Kommt, wir gehen zu mir!"

Pov Kuroo:

Ich hätte mit unserer Begrüßung ja noch etwas gewartet und den beiden ihren Kuss gelassen. Zum einen, weil ich über Kenma mitbekommen habe, in was für einer merkwürdigen Situation sie sich befinden, zum anderen - größeren - Teil, weil ich ihre Show wirklich unterhaltsam fand.

Doch Kenma neben mir ist immer unruhiger geworden, weshalb ich mich schließlich doch dazu entschlossen habe, die beiden zu unterbrechen. Anschließend sind wir mit den beiden Karasuno-Jungs durch die Stadt geschlendert, haben in Hinatas Garten etwas Volleyball gespielt. Also Kageyama, der Knirps und ich haben Volleyball gespielt, Kenma hat gezockt. Aber das war okay, ich beobachte meinen Schwarm gern bei seiner Leidenschaft. Er verzieht sein Gesicht dann minimal, sodass sich seine Nase kräuselt und seine Brauen sich zusammenziehen. Außerdem öffnet er seine Lippen immer ein Stück weit, was mich schon manchmal von meinem eigentlichen Tun abgelenkt hat.

Tangerines for christmas | Kagehina + KurokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt