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Weitere 30 Minuten später wurde ich von meinem Mann zu einer Wohnung in der Nebenstadt Cinton mitgezogen. Lea Stich lebte mit ihren Eltern zusammen.

"Das wird hart werden, deren Mädchen zu beschuldigen", meldete sich Thorsten zu Wort, der die ganze Autofahrt über still gefahren war und mich und Carlson in unserer eigenen Gedankenwelt ruhen ließ. Zu Anfang hatte ihm die Idee nicht gefallen uns zur Befragung mit zu nehmen, doch da Carlson direkt mit Alpha verbunden war, überzeugte ihn diese Tatsache. Und ich stand hinter meinem Mann, bis uns der Tod scheidet.
"Wir müssen das machen Thorsten", hoffte ich ihm Mut zu geben, obwohl er dies nicht brauchte. Er war Polizist. Befragungen gehörten dazu.

Es wurde zwei Mal geläutet eher ein kleiner Mann mit großem Bauch und keinen Haaren auf den Kopf die Tür aufhielt.
"Officer Thorsten?", zog Leas Vater die Augenbrauen zusammen, ehe sie mich und Carlson fanden.
"Bitte entschuldigen sie die Störung Mr. Stich, doch wir müssten etwas mit Ihnen besprechen"
"Okay",willigt er ein und trat zur Seite um uns rein zu lassen.
"Helga", schrie er nebenbei nach seiner Frau.
"Wir haben Besuch"

Eine genauso mollige Person mit langen roten Haaren um ihr Gesicht eilte mit einem Topfdeckel herbei. Ihre Schürze war falsch gebunden. Ich bemerkte kleine, weiße  Soßeflecken an ihrem pinken Pullover, die vermutlich schwer zum  Rauswaschen waren.
"Oh my... Officer Thorsten", starrte sie auf unseren Polizisten und blieb in dieser Starre, bis sich ihr Mann räusperte.
"Sie wollen etwas mit uns Besprechen"
"Okay", kam die Frau zur Besinnung.
"Wir nehmen am Besten in der Küche Platz"

Natürlich folgten wir dem Paar und nahmen - nach der Vorstellung von uns - an dem runden Tisch, inmitten der Küche, Platz.
Carlson verflechtete unsere Hände auf seinen Schoß ineinander. Eine Geste, sie uns Meistens beruhigte um  100% mit unseren Kopf anwesend zu sein. Er war meine andere Hälfte. Es war eine natürliche Gabe.

"Ein Kind ist spurlos verschwunden", begann Thorsten abrupt.
"Oh my..", Mrs. Stich begann ihre Soße schneller umzurühren. Sie bestand darauf weiter zu kochen. Vermutlich brauchte sie eine Beschäftigung um ihre Nervosität zu verstecken.
"Lea war.. ist", korrigierte Thorsten sich.
"die Babysitterin des Kindes. Sie hat Geld bekommen für.." Mrs. Stich ließ ihren hölzernen Löffel fallen. Soße spritzte auf allen Kabinetttüren, die im Umkreis waren. Sie hielt ihre Hände vor ihrem Mund.Ich sah Entsetzen in ihren Augen, was meinen Griff um Carlsons Hand verstärkte.
"Haben Sie einen Hinweis oder gar eine Fährte ergattert? Ist meine Lea in Sicherheit?" Es war ein komisches Gefühl, dass auf mich schwer atmen ließ. Die Fährte war ihre Tochter als Kidnappperin darzustellen. Wie sie das verkraftete?

Thorsten ging nicht darauf ein, stattdessen überrumpelte er sie mit einer anderen Frage.
"Hat ihre Tochter vielleicht Tabletten oder Drogen konsumiert?"
"Meine Tochter?", quietschte Mrs. Stich auf.
"Bestimmt nicht. Sie war, ist eine Musterschülerin. Sie kam stets pünktlich nach Hause, hatte immer ein Lächeln auf ihrem Gesicht und würde nicht einmal im Traum denken sich irgendwie unter Drogendealern aufzuhalten" Thorsten konnte keine Einwände bringen, da Mr. Stich zum realisieren begann.

"Was wollen Sie damit sagen, Officer? Glauben Sie, dass unsere Tochter mental nicht zur Verfassung war, als sie auf dieses Kind aufgepasst hat? Beschuldigen Sie hier ein unschuldiges Kind?" Es musste schwer sein unseren Standtpunkt zu Glauben, deswegen mischte ich mich zum ersten Mal ein.
"Wir beschuldigen Niemanden. Wir wollen nur alle Ecken durchdenken und Missinformationen rausfiltern um beide nach Hause zu bringen. Bitte kooperieren Sie mit uns. Anders können wir nicht voran kommen" Es schien die Eltern zu beruhigen.

Der Kochlöffel wurde aufgehoben und auf den Tresen abgestellt.
"Wenn Sie wirklich meine Meinung haben wollen, bildet ihr Freund einen schlechten Einfluss... ich könnte meinen Hintern verwetten, dass dieser Bengel..."
"Also Viktor", ermahnte ihn seine Frau mit dem Kochlöffel.
"Sind Sie sich bewusst, dass Sie, Mr. Stich, jemand beschuldigen und man dagegen eine Anzeige erstatten kann, falls es nicht der Fall wäre?", schob Thorsten ein.

"Niemand muss wissen, wer hier wen beschuldigt", zwinkert er Thorsten zu und wandt sich seiner Frau zu, die wieder am Kochherd stand.
"Ich muss Sie da entäuschen, Mr. Stich, doch so verlaufen die Dinge nicht"
"Aber, dass Sie meine Tochter beschuldigen, dieses Kind entführt zu haben, ist etwas anderes? Beweisen Sie es?"
"Moment, dass haben wir nicht gesagt", versuchte Thorsten ihn zu beruhigen.

"Tatsächlich aber in Erwägung gezogen", stellte Mr. Stich, die Aussage in den Raum.
"Damit wir uns hier alle richtig verstehen. Meine Tochter hätte nicht das Herz dazu, ein Kind zu entführen. Schlechte Entscheidungen werden aber von schlechtem Einfluss getroffen. Ihr Freund ist einer davon"

Ich ließ mir das Gesagte durch den Kopf gehen. Mittlerweile hatten wir uns wieder zu Alpha Nick begeben. Ich konnte zwar nachvollziehen, worauf Leas Vater hinaus wollte. Kein Elternteil will, dass das eigene Kind schlecht beeinflusst wird. Doch ihr Freund? Würde er eine Entführung haben wollen? Auf was hinaus? Sie nicht mehr zu sehen? 

"Wirst du ihn befragen?", richtete Alpha Nick die Frage an Thorsten.
"Sollte ich. Man geht einem Hinweis gebürtig nach. Das Blöde dabei ist, dass er ein Teenager ist und sich ungern mit einem Officer unterhalten würde. Lügen wären vorprogramiert"
"Was machen wir nun weiter?" fragte Cornelia nach.
"Nun ja, da gäbe es eine Möglichkeit diesen Jungen zu beschatten"
"Die wäre?", war ich nun die Ungeduldige.
"Undercover" 

Beta's undercover enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt