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Er hätte dich nicht anfassen sollen, drang die Stimme meines Mannes in meinem Kopf und ließ mich seit zehn Minuten nicht in Frieden.

Ich wollte ihn aus meinen Gedanken blocken, doch mein Wolf ließ es nicht zu. Wir waren miteinander verbunden. Wir brauchten die Nähe zueinander.

Wieso hast du das zugelassen?, wiederholte er sich.
War das nicht offensichtlich gewesen? Ich bin gegen ihn gerannt. Ich war zu sehr in meinen Gedanken gewesen um nur auf meine Umgebung zu achten. Genauso wie jetzt, als ich ohne Vorwarnung Hände um meine Hüfte spürte. Mein  Aufschrei wurde geübt durch eine Hand erstickt, genauso wurde mein Ruf an mein Mate erwiedert.

"Psht, ich bin es"
Ich versuchte meine Atmung wieder  aufzunehmen. Meine Hände zitterten. Doch ein Blick auf mein Mate, der mich mit einem Funkeln betrachtete ließ meinen Puls runterkomen. Mir ging es gut. Ich war bei ihm sicher.
"Man, Carlson", schlug ich ihm endlich auf seine Brust. So wie er es verdiente.

"Was soll das?", zischte ich zu ihm rüber. Dabei achtete ich bewusst auf meine Tonlage. Ich brauchte keine Lehrer oder Lehrerinnen, die uns zusammen in einer Kammer erwischten.
"Das kommt davon, wenn man seinen eigenen Mann ignoriert" Ich stöhnte auf und schubste ihn von mir.
"Wer bin ich? Niemand", reizte ich es aus.
"Schon vergessen?"
"Ich musste es sagen, sonst fliegt es auf" Ich seufzte lange aus und ließ mich wieder gegen die Tür pressen.

Seine Hände umfingen mein Gesicht und nach einen kurzen Blick in seine Augen, gab ich nach. Es war kindisch mich so aufzuführen, doch brachte mich die Situation auf die Palme, obwohl ich spüren konnte, wie sehr er mich liebte.
"Du weißt, wie wichtig du mir bist. Clementine, das ist gerade Mal unser erster Tag", begann er zu Brummen, wobei ich einstimmen musste.

".. und wir führen uns wie.."
"Kinder auf?" wurde der Satz von einer weiteren Person im Raum vervollständigt. Erst da roch ich den Jungen, der nach den Nachbarsrudel  der Umgebung roch.
Carlson, wie auch sonst immer, warf seine Arme um mich, dabei zog er mich an seine Brust. Sein Wolf erkannte eine Gefahr für seine Mate. Es war ein Instinkt eines Seelenverwandten seine Mate zu beschützen. Also konnte ich ihm deswegen nicht böse sein. Es war nachzuvollziehen.

"Was machen Werwölfe hier?" Der Junge beachtete die Haltung meines Mates nicht sondern zog sein Hamdy aus seiner Jackentasche und machte das Blitzlicht darauf an.
"Was auch immer", zuckte er bei unserer mangelnden Antwort seine Schultern und ließ das Licht durch den Raum zu irgendwelche Röhre bringen. Dabei erhellte er auch sein Gesicht. Ich riss meine Augen auf, die nun, die von Carlson suchten.

Carlson, rief ich nach meinen Mann.
Das ist der Junge. Leas..

Carlson nickte und ließ mich dabei langsam los. Sein Wolf hatte sich beruhigt und sah keine unmittelbare Gefahr. Das konnte man auch an seiner Körperhaltung sehen.
"Was machst du da?", fragte ich in Panik nach, als er mit einem Taschentuch die Rohre auseinander brachte und es zum Zischen begann. Es war nicht verwunderlich, wie er das bloß mit seiner Hand geschafft hatte. Werwolfskraft sollte man nicht unterschätzen.

"Mir Zeit verschaffen", beantwortete er meine Frage, ehe der Feueralarm ertönte und wir schon im Tumult der Schüler und Schülerinnen gefangen waren.
"Bist du verrückt? Du machst dich strafbar... " Doch der Junge hörte nicht auf meine Ansicht.
"Ich muss hier raus",zeigte er auf die Tür, die Carlson und ich versperrten.
"Wir folgen dir", meldete sich Carlson zu Wort und duldete keine Wiederrede.
"Es sei den, du willst verpetzt werden" Der Junge ging schulterzuckend darauf rein.

Bevor wir ihm nachtreten konnten, wandt er sich noch in unsere Richtung.
"Ich an eurer Stelle, würde eure Fingerabdrücke abwischen, bevor man nach dem Schuldigen hier sucht und euch dabei entdeckt", grinnste er uns wissend an. Ich musste eingestehen, an das hatte ich nicht gedacht. Doch er hatte Recht. Carlson war dabei unsere Spuren mit seinem Shirt abzuwischen, während ich den Jungen weiter nachstarrte. Es entpuppte sich etwas schwierig wenn Schüler und Schülerinnen auf den Fluren raus stürmten.

"Er weiß, wie man keine Spuren hinterlässt, Clementine. Ich bringe ihn eigenhändig um, wenn er an dem Verschwinden beider Mädchen beteiligt ist", fluchte mein Mate neben mir und schob mich unsanft ins Getummel.
Ich hatte keine Ahnung ob wir zusammen auffallen würde, also kommunizierten wir über unsere Gedanken weiter und liefen dabei etwas in Distanz zueinander nach dem Jungen.

Er kann es nicht sein Carlson, übermittelte ich ihn.
Und ob er das ist. Woher weiß er, das man Spuren verwischen soll?, kam zurück.
Er hat blaue Augenringe. Du weißt, was das bei Werwölfen bedeutet!

Es kam keine Rückmeldung mehr. Ich blockte Carlsons Weg ab, ehe er ins Klassenzimmer treten konnte, inwessen sich Leas Freund befand.
"Vertrau mir", zog ich ihn zu mir runter und drückte meine Lippen zu einem auf seine.
"Okay", gab er schließlich nach.
"Danke" Und das meinte ich auch so.

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Keine Sorge, es wird noch geklärt was diese blauen Augenringe bedeuten, obwohl man es sich denken kann..

Beta's undercover enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt