Nur ein Herzschlag entfernt

10. Kapitel

Als der Song zu Ende war, sprintete Wincent schnell in die Garderobe und schaute nervös auf das Display seines Handys. Endlich eine Nachricht on Blair! Mit zitternden Händen öffnete er die Nachricht und begann sie zu lesen: „Hey Wince, das klingt ja super, viel Spass beim Auftritt, hoffe es macht Spass. Geniesse die freien Tage. Ich bin gerade mit lernen beschäftigt. Mietverträge, Kaufverträge und so weiter, ich könnte kotzen, macht überhaupt keinen Spass. Werde nochmal mit Dad reden, ich will nicht seine Firma übernehmen sondern Journalismus studieren, aber Dad ist voll dagegen, keine Ahnung wieso. Ich hoffe er versteht meinen Wunsch xoxo Blair." Wincent sackte auf die Couch wie gerne würde er ihr sagen das alles gut kommen wird und sie das tun sollte was sie selber will und nicht was andere wollen. Minutenlang starrte er auf das Handy um nach den richtigen Worten für seine Nachricht zu finden. „Das klingt nicht wirklich spannend, ich wünsche dir für das Gespräch viel Glück. Du solltest das machen was du willst, Schliesslich ist es dein Leben. Dein Dad sollte nicht dein Leben bestimmen." Schon hatte er die Nachricht gesendet und verschwand im Badezimmer. Kurze Zeit später trat er im Schlafshirt aus dem Bad und setzte sich auf das Bett. Morgen früh geht es dann nachhause, darauf freute er sich jetzt richtig. Schnell schlüpfte er unter die Decke und löschte das Nachttischlämpchen.

Blair lief gerade mit dem Handy am Ohr durch die ganze Wohnung und versuchte ihren Vater zu erreichen. Nur die Mailbox, sie legte auf und setzte sich genervt auf die Couch und nippte an ihrem Tee. Kurzerhand rief sie Yvanna zu sich um ihren Koffer zu packen. Dann nahm sie ihr Tablet vom Couchtisch und scrollte die Flüge nach London durch. Ah, da war einer! Kurzerhand buchte sie einen Flug für eine Person nach London und gab ihren Dad per WhatsApp durch, dass sie kommen würde. „Miss Blair, die Sachen sind im Koffer, brauchen sie sonst noch was wichtiges?" fragte Yvanna als sie die Wendeltreppe aus Blairs Zimmer kam. Blair schüttelte den Kopf und trat einen Schritt auf Yvanna zu. „Danke Yvanna, das ist gut", sagte sie während sie in die Küche lief um sich ein Glas Saft zu holen. Was wohl Wincent gerade machte? Fragte sich Blair und verliess die Küche um über die Treppe in ihr Zimmer zu kommen. Sie wollte alleine sein. Sie setzte sich an den Schreibtisch und holte die Bücher hervor blickte aber mehr aufs Handy als in ihre Bücher. Sie hatte eine Nachricht von Wincent. Schnell las sie seine Zeile und biss sich auf die Unterlippe. Ein schöner Ratschlag von ihm. Bei diesem Gedanken musste sie schmunzeln. Schnell tippte sie eine Antwort ein: „Danke für deinen Tipp, ich werde nach London reisen und mit ihm sprechen, ich habe ihn leider nicht erreicht am Telefon. Vielleicht reicht die Zeit noch um nach Berlin zu kommen. Melde mich in London nochmal ob es mir reicht oder nicht, xoxo B" Sie legte das Handy zur Seite und lehnte auf den Stuhl zurück während sie auf die Strassen von New York und über den Central Part blickte. Insgeheim hoffte sie dass die Zeit doch noch reichte um dann nach Berlin zu reisen um Wincent wieder zu sehen. Allmählich wurde es dunkel in der Stadt und die Lichter erhellten ganz New York, Blair kuschelte sich bereits in ihrem Bett hin und her.

Wincent sass gerade am Schreibtisch zuhause im Norden an seiner Arbeit. Steuern, Anfragen für TV-Auftritte, Fanpost, Autogrammwünsche all das musste heute erledigt werden. Wincent stiess einen lauten Atemstoss aus. Viel Arbeit, also fing er an zu arbeiten. Die Steuern liess er erstmal auf der Seite, da seine Steuerberaterin erst später Zeit hatte zu kommen. Sein Handy war immer in Reichweite, oh eine Nachricht von Blair. Freudig las er sie und grinste. „Das freut mich, hoffe du schaffst es noch nach Berlin zu kommen, würde ich sehr freuen" schrieb er ihr zurück. Nun widmete er sich wieder der Fanpost. Hunderte von Briefen las er durch und einige Briefe berührten ihn sehr. Es machte ihn auch glücklich zu sehen wie seine Songs einigen Fans eine eigene Geschichte daraus nahmen.