Kapitel 1 #Verschandeln und verkleiden

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"Lou komm schon ich bin schon spät dran und wenn du willst, das ich dich noch bei der Arbeit absetzen musst du deinen süßen Hintern langsam aus dem Bad bewegen." Ich schaue ein letztes mal stöhnend in den Ganzkörper Spiegel meines Kleiderschranks und mache mich dann auf den weg zu Sam, die mich strafend mustert, als ich auf sie zu gehe. Ich hebe die Hand, um sie zum schweigen zu bringen, bevor sie auch nur den Mund auf machen kann.

"Jaja ich weiss, ich sehe aus wie eine alte Oma und ich solle wie du ihn nennst, meinen süßen hintern nicht so verschandeln. Den Rest deiner morgendlichen Rede über mich meine Kleiderwahl oder meinen Körper wiederhole ich jetzt nicht, aber glaub mir, ich kenne es schon auswendig." Ich liebe Sam wirklich, doch sie lässt nie locker und lässt jeden morgen ihre freie Meinung darüber aus, wie sie meine Kleider Wahl findet und das es einer Straftat gleich gestellt ist, wie ich mich verhülle.

Ich bin nun mal nicht sie und zeige gerne Bein, Bauch, Busen, Hintern oder andere Körperteile zur schau bei der Arbeit. Ich gehe schließlich dorthin um zu arbeiten und nicht um meinen Körper wie bei einer Modenschau vor zu führen. "Wäre aber auch schön, wenn du es nicht nur auswendig kannst, sondern es vielleicht wenigstens ein mikroskopisch kleines bisschen anwenden würdest. Ganz ehrlich, ich weiss wie du nackt aussieht und das hier..." Sie zeigt frustriert, fuchtelnd mich ihren Händen an meinen Körper hin und her. "...Das hier hat nichts mit deinen Göttinnen Körper mehr zu tun. Du verschandelst dich selbst. Es ist eine Verfickte Verkleidung Lou, nichts weiter."

Sie weiss, das ich trotz ihrer immer wiederkehrenden Belehrungen und Reden nichts an der von ihr genannten Verkleidung ändern werde. Sie erhofft sich das ich so rum laufe wie früher, bevor sie für ihr Studium nach Chicago gezogen ist und ich in Colorado blieb. Doch diese Lou kam vor zwei Monaten nicht hier her, um ebenfalls in Chicago neu an zu fangen. Nein die alte Lou, ist in Colorado dem erdboden gleich gemacht worden, denn sie hat kein Glück gehabt.

Sam hat sich im Gegensatz zu mir, in den letzten Jahren kaum verändert. Naja sie ist immer noch aufgedreht, verrückt, liebenswert. Ihre Begeisterung für Mode ist ins unendliche gestiegen und sie sieht es als ihre persönliche Pflicht an, andere aus ihrer Modehölle zu holen und in den Modehimmel aufsteigen zu lassen. Ich war wohl für sie ihr Endgegner. Wir waren beide nicht wirklich klein mit unseren ein Meter vierundsiebzig und genauso wie sie beschwerte ich mich auch nicht über meine Figur. Sie war gertenschlank wie eine Ballerina, hat braune Schulterlange Haare, Braune Augen und wirklich einen netten Vorbau. Wann sind die Dinger so groß geworden bei ihr? Sie sah im großen und ganzen wie ein verdammtes Topmodel aus und das weiss sie auch. Sie stellt ihren Körper gerne zur schau und außer teurer Marken Kleidung oder ihren selbst Designten Kleidung, die mittlerweile in der selben Preis Kategorie lagen, wie Valentino, Versace, Alexander McQueen oder auch Tom Ford, kommt nicht auf ihren Körper.

Mit meinem Körper habe ich auch keine Probleme. Ich bin zwar nicht Gerten schlank wie sie, doch stört mich das nicht. Ich bin nicht dick, nein so ist das nicht. Ich habe einfach einen etwas größeren Hintern, und ein Breiteres Becken. Ich trage auch nur eine Nummer größer wie sie, doch erkennt man deutliche Unterschiede zwischen uns. Zusätzlich bin ich statt brünett, dunkel Blond. Meine Haare gehen mir ungefähr bis zur Mitte meines Rückens und haben natürliche wellen. Meine Augen sind Blau-grau. In meinen Augen bin ich der typische durchschnitts Mensch.

"Hast du nicht gesagt, das wir los müssen?" Da es eine Tatsache ist, ist es die Ideale Methode von diesem Thema weg zu kommen. Dachte ich zumindest. "Glaub nicht, das du vom Thema ablenken kannst. Denn dieses Thema wird nie beendet sein meine Liebe." Mist erwischt. ich fühle mich bei ihr gerade wie eine Teenagerin, die von ihrer Mutter getadelt wird.

Auf dem weg fängt sie selbstverständlich wieder an und lässt natürlich auch nicht von meinem Privatleben ab. "Maus du bist jetzt schon zwei Monate hier, wann schnappst du dir endlich einen heißen Typen von hier und fängst an dein Leben zu genießen. natürlich nachdem wir deine neu erworbenen Geschmacksverirrungen behoben haben." Ich schaue sitzend an mir herunter und begutachte mein Outfit. Ich trage einen schlichten schwarzen Pumps mit kleinen Absatz, manchmal trage ich auch einfach nur schön aussehende Ballerina. Dazu trage ich einen grauen Rock, der bis knapp unter meine Knie geht und eine schlichte weiße Bluse. Meine Haare habe ich zu einem Dutt gebunden, bei dem ein paar strähnen vorne raus hängen.

So grausam sehe ich doch überhaupt nicht aus. Es ist halt nicht wie bei ihr. Ihr roter Rock, geht bis zur Mitte ihrer Oberschenkel. Dazu trägt sie eine tief ausgeschnittene schwarze Bluse mit ausstehenden Ärmeln und ihren mindestens fünfzehn Zentimeter hohen Riemen High Heels. "Können wir das Thema nicht einfach lassen? Männer bringen kein Glück und noch mehr Unglück brauch ich gerade echt nicht Sam. Selbst ist die Frau weißt du?"

Sie parkt den Wagen vor dem fünfzig Stockwerke hohen Gebäude in dem ich arbeite, dem Pierce Tower. Sie dreht sich auf ihrem sitz zu mir um und sieht mich skeptisch an. "Selbst ist die Frau? Dein Ernst Lou? Du kannst mir doch nicht sagen das Stanly alleine, auf Dauer Spaß macht? Du brauchst mal wieder etwas echtes aus Fleisch, Muskeln und hervorstehenden Adern in deiner dunklen Grotte." Wenn wir uns nicht schon seit dem Kindergarten kennen würden und ich solche Sätze dadurch nicht schon gewöhnt wäre, würde ich dunkel rot anlaufen und im Boden verschwinden.

Ich bin wirklich nicht Prüde, doch so offen wie sie, werde ich wohl niemals sein.

Boss - Hate or LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt