Kapitel 2 #Universum der Peinlichkeiten

73 6 0
                                    

Irgendwann habe ich es doch geschafft bei meiner Arbeit auf zu tauchen. Und was für ein Wunder, trotz der Diskussionen mit Sam, sogar pünktlich.

Pierce - Real estate Service an Marketing, ist gehört zu den größten Immobilien und Marketing Firmen der USA. Und ich bin ein kleiner Teil davon. Ja ein kleiner, denn ich arbeite zwar in der Marketing Abteilung doch auf niedrigster Ebene. Ich bin das Mädchen für alles und springe überall hin, wo gerade not am Mann ist. Nicht gerade die Erfüllung meiner Träum und bestimmt nicht der Beruf, für den ich mein Studium in Marketing Business und Management gemacht habe, aber es bezahlt meine Rechnungen und bringt mir etwas Essbares auf den Tisch.

Die meisten meiner Kollegen sind ganz nett, auch wenn ich mehr übersehen werde als alles andere. Nach zwei Monaten, bin ich bei den meisten immer noch "Du da". Tja so lange man hier keinen Rang hat, hat man wohl auch keinen Namen. Froh bin ich meistens nur, wenn ich mit Deb, also Debby oder Gregor zusammen arbeiten kann. Die beiden sind der Grund, warum ich nicht schon längst den Rückzug angetreten habe. Hoffentlich ist heute einer dieser Tage, an dem ich das Glück habe, mit ihnen zusammen zu arbeiten.

Im Gebäude, ist mein erster weg, vorbei am Empfangstresen gerade zu auf die Fahrstühle. Morgens sind sie meist extrem voll und man wir leider in Kontaktvolle Situationen gebracht. Heute wird es wohl nicht anders sein, denn vor den beiden Fahrstühlen, stehen mindesten zwanzig Personen, die in ihre Abteilungen wollen. Keiner wäre bereit auf den nächsten Aufzug zu warten und zu riskieren, zu spät zu kommen. Jeder hier weiss und ich habe es auch schnell gelernt, zu spät kommen ist eine Todsünde.

Nachdem dritten mal geht es für die Leute in die oberste Etage und danach sieht man sie nicht mehr wieder. Das sagt wohl alles. Von der obersten Etage haben die wenigsten jemals jemanden gesehen. Selbst in unseren Fahrstühlen, ist glaube ich noch keiner zu sehen gewesen. Deb erzählte mir, das sie ihre eigenen beiden Fahrstühle haben, um mit dem niederen Volk von uns nichts zu tun haben, zu müssen. Also ein Haufen Arroganter, eingebildeter versnobter reicher Schnösel.

Die Fahrstuhl Türen öffnen sich und schon beginnt das Gedränge. Jeder will rein und keiner will zum Schluss raus gedrängt werden. Anders wie sonst, ist die abrupte Stille. Wo eben noch reges, und lautes Gedrängel und schubsen war, wird es jetzt Mucks Mäuschen still und viele bleiben einfach draußen stehen. Mir egal ich darf nicht zu spät kommen, damit ich zu einer der besseren Gruppen zugeteilt werde.

Schnell drücke ich mich an den stehen gebliebenen Leuten vorbei und bevor der Fahrstuhl seine Türen schließen kann, springe ich noch hinein. So grandios wie ich nun mal bin, muss ich natürlich, wie mein Glück es verlangt stolpern. Durch die Menge an Menschen hier, die zwar deutlich kleiner ist wie sonst, aber immer noch nicht wenig, falle ich nicht auf den Boden, sondern gegen eine der anwesenden Personen. "Entschuldigen sie bitte." Ich spreche zwar leise, doch bei der unnormalen Stille hier drinnen, bin ich mir sicher, das er es trotzdem gehört hat. Das ganze bestätigt er mit einem deutlichen schnauben.

Langsam aufrichtend, ist das erste was ich sehe, eine Dunkel blaue Hose. Scheiße verdammt, nicht irgend ein Teil einer dunkel blauen Hose, nein wie es der Pech Moment weiter wollte, starre ich auf den Schritt des Mannes, in den ich gestolpert bin. Zumindest wollte das Pech nicht, das ich mit meinen Kopf da gegen pralle, sondern gegen seinen Bauch, was einer Stein Wand, gleich gestellt werden könnte.

Mein Kopf erhebt sich leicht und wandert kochend heiss, weil ich vor Scham bestimmt aussehe wie ein Hummer, weiter nach oben. Dadurch das ich so dicht an ihm bin, steigt mir auch unweigerlich sein Geruch in die Nase, der einfach berauschend ist. Herb und doch leicht süß, nicht wirklich zu definieren und doch so, als wenn ich ein Stück weit zu Hause dadurch fühle und es vertraut riecht. "Könnten sie endlich mein Hemd los lassen." Kommt es mit einer rauen und anscheinend nicht so erfreuten Stimme, die mir so durch Mark und Bein geht, das sich meine Nacken Härchen aufstellen. Bis mir seine Worte erneut durch den Kopf gehen. Mein Kopf sucht meine Hände und die, ja die sind an seine Taille fest gekrallt und zwar in sein Hemd.

Ich glaube, ich habe noch nie so schnell etwas los gelassen und wenn ich dachte, das ich wegen dem stolpern und den Blick auf seinen Schritt ins Universum der Peinlichkeiten und des Schams katapultiert werde, tja dann war die Rakete mit meinem Flugticket dorthin jetzt Startklar. Mit einem Satz, drehe ich mich um und wende ihm den Rücken zu. Vom ihm ist nur ein brummendes gemurmle zu hören. Bestimmt nichts nettes.

Kurze Zeit später macht es schon ping. Die Fahrstuhltüren öffnen sich und ich bin schneller, wie ich überhaupt denken kann raus aus dem Metallkasten und hechte in Richtung des Büros unserer Teamleiterin. Moment mal... Jetzt wo mein Hirn wieder genug Sauerstoff zu bekommen scheint und dieser extrem peinliche Moment in den Hintergrund driftet, bleibe ich stehen. Mitten auf dem Gang, ein paar Meter entfernt vom Fahrstuhl.

Ich drehe mich um, um meine Gedanken zu bestätigen und ein Bild dazu, zu erhaschen. Zu spät, das letzte, was ich beim schließen der Fahrstuhltüren sehe, ist ein Teil des Azur blauen Anzugs und des weißen Hemdes. Diese Stimme... Mist verdammter... aber nein, ich drehe schon wieder durch und das ganz unnötig. Verdammt, vielleicht sollte ich mehr schlafen.

Ich versuche mich wieder auf den heutigen Tag zu konzentrieren und klopfe kurze Zeit später an die Tür der Obersten Teamleiterin Sofia. Sie ist die Teamleiterin, der Teamleiter so gesagt. Sofia war eigentlich immer ganz in Ordnung. Sie ist eine Frau Mitte fünfzig, mit rote braunen extremen locken, die sie mal mehr, mal weniger, auf ihrem Kopf, bändigen Konnte. Ich kam eigentlich ganz gut klar mit ihr, na gut meiner Meinung nach. In ihrer Gegenwart, sollte man lieber spuren ansonsten würde man die Peitsche kennen lernen und ihre extremen Stimmungsschwankungen, halfen nicht gerade bei dem Umgang mit ihr.

Ein kurzes "Herein" Erklingt von drinnen und das war das Zeichen, das der eigentliche Tag jetzt beginnt.

Boss - Hate or LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt