Kapitel 8

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 Eine Panik war über die Heere gekommen wie eine Welle. Sie schwappte in alle Ecken und ergriff jeden. Die Leute tuschelten, ein Mann sei nieder geschlagen worden und brutal verunstaltet.

Auch Jason kam dies zu Ohren, besorgt suchte er Artus. Er kämpfte sich durch die Ströme der Menschen. Er schaute sich suchend um sah aber nur ihm unbekannte Gesichter. Doch dann sah er ein bekanntes, Ader. Um ihn herum scharrten sich ängstliche, junge Männer, die etwa ein Jahr jünger waren als Jason. 

Er drängte sich jetzt schneller durch die Menge. 

"Was ist hier los Ader?" fragte Jason.

"Die Jungs, sie wissen nicht was sie machen sollen. Was braucht ihr?" antwortete Ader.

"Hör mit diesem Ihr, euch und so auf. Ader wie lang kennen wir uns jetzt schon? 19 Jahre? 20?"

Ader lächelte.

"Ich weiß nicht wo Artus ist, falls das die nächste Frage gewesen wäre."

Jason's Blick wurde hart. Da rief jemand seinen Namen. Devol und Leso eilten auf sie zu.

Auch Leso suchte ihren Bruder, dass sah Jason sofort. Leso hinkte und sah erschöpft aus. Trotzdem lächelte er froh als er Jason sah. Ader legte Jason einen Arm um die Schulter.

Devol legte Jason eine Hand auf die andere und zog ihn fort.

"Wir müssen Artus finden!", sagte er laut und fügte so leise, dass nur Jason es verstand hinzu, "Leso geht's nicht gut. Er muss sich ausruhen. Aber er hört nicht auf mich."

Jason sah seinen älteren Bruder an. Es ging ihm wirklich schlecht, doch er würde nicht auf ihn hören. Leso war in ein Dickkopf und mit seinem Stolz war es genauso schlimm.

Artus betrachtet das Geschehen von oben. Er und der Lehrmeister hatten Leso geheilt, dann waren die merkwürdigen Geräusche aufgetaucht. Der Lehrmeister hatte genickt und Artus fort gezogen. 

Nun sahen sie wie die Männer ins Tal trieben. Doch dort im Strom stand eine kleine Gruppe von Menschen.

"Lehrmeister, meine Brüder machen sich Sorgen." Artus sah zur Gruppe und trotz dem Abstand sah er sie genau. Doch er hatte aufgehört sich zu wundern. Artus sprang auf und wollte zu ihnen. Der Lehrmeister hielt ihn ab: "Artus, bleibt hier. Noch ist nicht die Zeit."

Das war das einizige was er nicht hören hatte wollen. Seit Tagen sprach der Lehrmeister über seine Bestimmung und sagte immer nur soviel, dass die Neugir geweckt wurde. Jetzt wurde er dafür eiskalt von Artus stehen gelassen.

"Dann lernt er es eben auf die andere Weis." sagte der Lehrmeister zu sich selbst.

Devol starte ihn wütend an. Leso und Jason sahen sich beruhigt an. Als Leso ihn ansah wusste Artus, dass er den Großteil von gestern Abend vergessen hatte. Lange mussten Jason und Artus auf ihren Bruder einreden bis der sich in sein Zelt bringen ließ.

Artus besah sich die Wunde noch einmal. Sie war schon gut verheilt, er musste sich noch etwas ausruhen dann war er wieder auf der Welle.

Artus ging aus dem Zelt und sah sich um. Das Lager war verwüstet, Zelte waren nieder getrampelt worden, das Heer war nicht mehr zu sehen. Nur noch einzelne Personen waren da, unter anderen auch der Lehrmeister, Ader, der Arzt und Devol. Artus wollte sich bei dem Lehrmeister entschuldigen doch der winkte nur ab. Etwas war anders an ihm, das sonst so freundliche Gesicht war mit Nachdenk-falten bedeckt. Er übergab Artus an Devol und sprach leise auf Devol ein.

Devol gab Artus ein Schwert und zeigte ihm einige Schläge- und Parier Möglichkeiten. Schien aber nicht ganz bei der Sache zu sein, denn Artus besiegte ihn drei Mal. Dann ging Devol mit ihm in ein Zelt, indem Artus einen Brief schreiben sollte:

Lieber Vater,

In  höchsten 3 Tagen werden wir gegen Derent, deinen Neffen antreten.

Unser Heer verbündete sich mit dem der Kataner, doch nun sind beide Heere, wie durch eine unsichtbare Kraft in das Tal getrieben worden.

Danke für euren Brief. Grüßt Mutter von uns.

In Anerkennung 

Artus

Der Brief war zu ende und sofort ritt einer der gebliebenen Boten geschickt. Devol sprach noch einige Zeit über die Beschaffenheit des Geländes. Er und Artus gingen nach draußen in die einbrechende Nacht. Schon wieder war ein Tag vorbei, wieder war die Schlacht etwas näher gerückt. Düstere Gedanken tauchten in Artus Kopf auf. Er sah auf die Berge und lief los. Devol schrie hinter ihm her, doch er rannte weiter. Er rannte durch den kleinen Wald. Heute wichen die Bäume ihm aus, als wüssten sie das er geladen war mit Energie die er sich nicht erklären konnte.

Er lief über die Brücke und schaute sich um. Er hoffte auf ein Treffen mit Elifa. Etwas außer Atem kam er an der Spitze des Berges an. 

Elifa war tatsächlich da.

Mit ihrer wunderschönen Stimme sprach sie zu ihm: "Totore, Taka kareka esra. Taka kareka koto. Taka maro re seeska Derent.(Bruder, da bist du. Du bist mächtig. Bald wirst du Derent treffen)."

 "Fasa semesa (Ich weiß)." antwortete Artus mit brüchiger Stimme.

Sie standen einige Zeit sich schweigend gegenüber.

"Taka mekaka esre mose( Du musste etwas sehen)." Elifa lief zum Abgrund, wie in seinem Traum liefen Wesen in die Burg.

"Fasa ersosa roro taka maka ( Ich habe es dir schon gezeigt)."

Artus nickte, er wusste warum sie ihm es zeigte. Es ging um seine Bestimmung.

Hüter der MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt