DANILO MARTINEZ

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"Romina, mi pequeña inocente" hauchte er wie in Trance...

Hob dabei seine Hand und führte sie zu meiner Wange. Bevor er sanft über sie streichen kann schlug ich sie mit meiner Hand blitzartig weg. Überrascht hob er eine Augenbraue über eine Abwehr.

"Finger weg" zischte ich.

Ich musterte ihn genau. Er trug einen schwarzen maßgeschneiderten Anzug der seinen muskolösen Figur schmeichelt... Darunter trug er ein enganliegendes schwarzes Hemd. Seine Lackschuhe rundeten das perfekte Business Outfit ab. Unglaublich er sieht aus wie einer dieser reichen Investoren. Ihn so zu sehen in dieser Kleidung brachte mich beinahe zum schmunzeln...beinahe...

Er hat sich verändert. Er ist erwachsener geworden. Es scheint als hätte er noch mehr Muskeln in all den Jahren dazu gewonnen. Er trägt mehr Bart und sein Gesicht ist noch kantiger. Er strahlt pure Macht aus. Dennoch ist er unglaublich heiß und bei seinem Anblick und der Gedanke daran, was seine Hände alles auf meinem Körper anstellen könnten, ließ innerlich eine Flamme entfachen die dafür sorgte, das mir unheimlich heiß wurde.

"Ich habe mir unser Wiedersehen anders vorgestellt" sagte er amüsiert.

"Ach ja? Ich hingegen habe gehofft das es nie zu einem kommen wird" konterte ich direkt.

Er grinste angriffslustig. "Natürlich pequéna. Sag mir wie oft lagst du auf deinem Bett und hast geweint weil ich nicht zurück gekommen bin?" Fragte er provokant. Arschloch. Er wusste genau wie verletzt ich damals war und er macht sich darüber lustig?

Ich zog meine Augen zu Schlitzen und blickte wütend in sein Gesicht.

"Zum Glück habe ich mittlerweile erkannt was für ein erbärmlicher Idiot du doch bist" spuckte ich ihm entgegen und beschloss den Raum zu verlassen. Keine Sekunde wollte ich länger in seiner Nähe sein. Ich habe tatsächlich oft damals darüber nachgedacht wie es sein könnte ihn wiederzusehen. Habe inständig gehofft dass es passieren würde. Die Realität ist mehr als ernüchternd.

Bevor ich an ihm vorbei laufen konnte packte er mich am Handgelenk und zog mich ruckartig gegen seine Brust. Manche Dinge ändern sich nie. "Pass auf wie du mit mir redest" knurrte er. Er knurrte? "Lass mich sofort los" zischte ich mit zusammengepressten Zähnen.

"Sonst was Romina?" Fragte er spöttisch. Ich versuchte mich aus seinem schraubstockgriff zu befreien hatte jedoch keine Chance. Meine Brust berührte seine und er war mir definitiv zu nahe.

Er kam mit seinem Gesicht näher und sofort drehte ich mein Kopf zur Seite. Sein Mund strich über meine Kieferpartie bis er schließlich an meinem Ohr ankam "Du siehst verdammt heiß aus, vor allem wenn du versuchst so kalt und abgebrüht zu wirken" hauchte er in mein Ohr und ein funken von Belustigung schwingt in seiner Stimme mit. Er macht sich lustig über mich. Doppelt Arschloch.

Dann ließ er mich abrupt los und ich stolperte einige Schritte zurück. Missbillig sah ich ihn an. "Ich will weder mit dir noch mit dem Haus je wieder was zu tun haben. Kümmere dich darum" herrschte ich ihn an.

"Du hast da was falsch verstanden süße, ich bin derjenige der die Befehle erteilt nicht du" sagte er als sei es völlig selbstverständlich.

Ich schüttelte den Kopf und lief aus dem Zimmer. "Natürlich Martinèz" sagte ich spöttisch als ich versuchte über die heruntergefallenen Balken zu klettern mit meinen hohen Absätzen. Verflucht.

Ich muss wohl eine sehr schlechte Figur abgegeben haben den Danilo schnaubte hörbar hinter mir. Plötzlich wurde ich von hinten gepackt und über eine Schulter geworfen. Danilos Schulter. Dieser verfluchte Mistkerl. Ich schlug ihm auf seinen Rücken und Hintern aber er ließ mich nicht los. Erst als wir das Wohnzimmer im Erdgeschoss erreichten ließ er mich herunter.

"Was machst du eigentlich um die Uhrzeit hier?" Fragte er während ich mein Kleid richtete. Erst jetzt erkannte ich, dass noch viel mehr Männer hier im Haus waren. Sie redeten spanisch und ich wusste, dass sie zu ihm gehörten.

"Das gleiche könnte ich dich fragen?" Antwortete ich schnippisch. Er merkte schnell es war zwecklos sich mit mir zu unterhalten. Ich war angriffslustig und gab eine zickige Antwort nach der anderen. Kann man es mir verübeln?

Ich warf einen Blick auf die Uhr es war 06.00 Uhr Morgens. Ich musste nach Hause um ein wenig Schlaf noch zu bekommen.

"Ich gehe" eröffnete ich Danilo und ging zur Terrasse hinüber. Er folgte mir und als er ebenfalls die hölzene Terrasse erreichte steckte er sich lässig eine Kippe in den Mund um im nächsten Moment genüsslich daran zu ziehen. Igitt.

"Wie bist du hergekommen?" Wollte er wissen.

"Auto" antwortete ich knapp. "Und mit wessen Auto?" Sein Ton wurde genervter. "Taxi" antwortete ich abermals. "Und wie kommst du nach Hause?" Was wird das hier eine Fragestunde? Ich verdrehte gekonnt meine Augen "Taxi was sonst" zischte ich. "Romina... dein Ton... achte auf deinen Ton mir gegenüber" warnte er mich. Was denkt er wer er ist? Mein Daddy? Oh gott mir wird übel bei diesen Phantasien.

"Leb wohl Danilo" sagte ich zum Abschied und lief um das Grundstück herum. Bevor ich aus dem Bauzaun treten und das Anwesen verlassen konnte warf ich nochmal einen Blick nach hinten.

Danilo ist mir nicht gefolgt. Er ließ mich gehen. Schnell lief ich die Straße herunter und wartete bis ein Taxi worbei fuhr. Er dauerte zum Glück nicht all zu lange.

Als ich zuhause ankam, die Türe zur Wohnung öffnete und hinter mir schloss konnte ich endlich wieder frei atmen. Und erst in diesem Moment realisiere ich was eigentlich die letzten zwei Stunden passierte. Ich habe ihn gesehen.... Nach all den Jahren...

Er war noch genau der gleiche gutaussehende Mistkerl doch etwas hatte sich verändert. Als sei das letzte Stück Menschlichkeit und Empathie aus ihm weg geprügelt worden.

Keine Entschuldigung für das was er mir antat. Keine Reue. Kein schlechtes Gewissen oder Menschlichkeit mir gegenüber. Das einzige was er deutlich zeigen konnte war seine Kontrolle und Dominanz.

Für einen kurzen Moment überlegte ich Onkel Paul und somit der Polizei Bescheid zu geben, dass er hier in Amerika in LA sei entschied mich jedoch dagegen. Denn ich wusste ohne hin, dass ich ihn nie wieder sehen würde. Und darüber war ich sehr sehr froh.

D A R K   R A C E | ci vediamoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt