DER WAHRE GRUND

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Doby ging es nach ein paar Tagen besser. Ich habe ihn kontaktiert ohne das sein teuflischer Bruder was davon erfuhr. Ich habe Doby dazu überredet das Geld zurück zu nehmen sowie auch das Grundstück. Nach langer Diskussion und schlechtem Gewissen willige er schließlich ein. Er betonte jedoch immer wieder, dass er das nur mache, weil ich ihm sein Leben gerettet habe. Jaja. Mir egal Hauptsache ich bin diese „Altlasten" los. Er versprach mir die Papiere für den Übertrag vorzubereiten. Ich war Heilfroh.

Ich hatte gerade Halbzeit in meiner Schicht im Hospital und lief mit meinem Freund und Arbeitskollegen Jack den Flur entlang. Er machte wieder mal einer seiner albernen Witze die mich zum lachen brachte und legte dabei Freundschaftlich seinen Arm um meine Schulter. Ein weiterer anzüglicher Witz folgte aus seinem Mund und spielerisch schlug ich meine Hand auf seine definierte Brust. Jack sah gut aus, er war lustig und nett zu mir, jedoch sah ich nie mehr als einen Kumpel in ihm. Plötzlich vernahmen wir ein Knurren, als ob ein tödlicher Wolf im Flur stand und sich mit einem knurren bemerkbar machte. Abrupt blieben wir stehen und blickten auf.

Vor uns stand, in seinem perfekt sitzenden Anzug, Danilo Martinéz. Seinem Gesichtsausdruck zu Urteilen war er wütend. Sehr wütend. Er durchbohrte uns mit seinem tödlichen Blick. Instinktiv zog mich Jack ein wenig zurück und stellte sich schützend vor mich. „Sir Sie dürfen hier nicht sein, dass ist nur für Personal" sagte Jack mutig. Ich drückte jedoch leicht meine Hand, die in Jacks Hand lag um ihm zu signalisieren ruhig zu sein.

„Wenn du nicht in zwei Sekunden deinen Arsch hier her bewegst, schwöre ich dir knalle ich den Trottel neben dir ab" spuckte Danny in meine Richtung. Ich schloss für einen Moment meine Augen. Oh nein. Nicht auf der Arbeit. Nicht hier. „Jack würdest du mich bitte kurz alleine lassen" bat ich ihn. Er sah mich an als sei ich Lebensmüde. „Bitte, vertrau mir" flehte ich beinahe so ruhig in der Hoffnung Danilo würde es nicht hören. „Wenn was ist ich bin direkt nebenan" signalisierte Jack mir und lies uns alleine.

Ich blieb jedoch an meinem Platz stehen. Ich wollte ja nicht zu nahe bei Danilo sein. Ich hob meinen Kopf und sah in seine stürmischen Augen: „Was zum Teufel willst du hier?" giftete ich in seine Richtung. Er schnaubte verächtlich. „Du fickst ihn?" kurz war ich über seine Frage irritiert. „Das geht dich nichts an" sagte ich kalt und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Scheint so als ob das Vorstadtmädchen doch noch ihren Prinzen in weißer Rüstung gefunden hat?" entgegnete er herablassend. „Scheint so" sagte ich trotzig.

„Weißt du, da gab es mal einen Kerl, der meinte, ich hätte was Besseres verdient, ich würde nicht in seine Welt passen, was soll ich sagen. Er hatte recht." sprach ich weiter provokant und er wusste genau, dass ich seine Worte von damals wiederholte.

„Ist das so?" hakte er nun mit ernste Mimik nach. „Ja. Und ich bin ihm dankbar für seine weisen Worte und Ratschlag. Jack ist unglaublich". Okay ich nutze hier Jack gerade aus, um Danilo zu provozieren, aber das muss er ja nicht wissen, dass Jack eigentlich nur ein Freund ist. „Seit wann befolgst du Ratschläge?" fragte er mit hochgezogenen Brauen. „oh, seitdem ich bemerkt habe, dass ich dich aus meinem Leben streichen kann" antwortete ich gespielt freudig und lächelte ihn an.

„Oh Romina. Wem willst du eigentlich was vor machen? Du wiederholst so oft, wie froh du bist, mich los zu sein, man könnte fast meinen du tust es um dich selber daran zu erinnern um deinen eigenen Worten zu glauben. Aber..." er unterbrach sich und kam in langsamen schritten auf mich zu. Ich blieb still. Mein Gesicht verriet keine Emotion auch wenn in mir drin ein Sturm tobte. Kurz bevor wir uns berührten blieb er stehen. Sanft strich er mit seinem Handrücken über meine Wange bis er mein Kinn erreichte und es in seine Hand nahm. Er zog mein Kopf in seine Richtung damit ich zu ihm hoch sah. Eine Gänsehaut breitete sich bei seiner Berührung auf meiner Haut aus. Seine Tätowierter Hand hielt mich fest während seines Daumens gleichzeitig sanft mich an der Wange streichelte.

„Aber ich kenne dich besser... Deine Worte passen nicht zu deiner Körpersprache auch wenn du alles daran setzt dein Gesicht zu wahren und deine Gefühle zu verstecken"... raunte er mir entgegen. Fuck er ist gut. Woher weiß er, wie ich innerlich vor Emotionen koche. Ich habe Vier Jahre lang daran gearbeitet sämtliche Emotionen zu verstecken und nicht mal Lola war mehr in der Lage mich richtig zu deuten. Da kommt dieser arrogante Martinéz nach all der Zeit und schafft es meine Mauern zum Einstürzen zu bringen... Fast... Grob befreite ich mich aus seinem Griff. „Du weißt überhaupt nichts Martinéz. Das war schon immer deine Schwäche. Deine Überheblichkeit und jetzt verpiss dich".

Spuckte ich ihm entgegen. Er lachte jedoch nur. Mistkerl. Dann zog er einen Vertrag aus der Innenseite seines Blazers. „Du dachtest du könntest meinen Bruder benutzen und hinter meinem Rücken das Grundstück zurückgeben?" dann zerriss er den Vertrag vor meinen Augen. „Vergiss es pequéna". Ich ließ einen Wutschrei los. Dieser Kerl machte mich wahnsinnig. „Warum? Warum ist es so wichtig, dass ich als Eigentümerin eingetragen bin? Was willst du von mir?" hackte ich wütend nach. Er entfernte sich einige Schritte und lief Richtung Türe die zum öffentlichen Bereich des Krankenhaueses führte.

„Das Haus diente schon immer als Zwischenlager für eine bestimmte Ware für uns. Wir bauen es wieder auf. Nutzen es weiterhin als Lager. So lange du als Eigentümerin im Grundbuch mit stehst, wird die Polizei das Grundstück in Ruhe lassen. Dein Onkel hat bereits die letzten vier Jahre dafür gesorgt". Erklärte er mir trocken. Ich war verwirrt. Er sah es mir an und schüttelte verächtlich den Kopf. „oh Romina. Wir lagern Drogen und Waffen dort. Wenn die Bullen diese Ware beschlagnahmen wird der Eigentümer als erstes zur Verantwortung gezogen" half er mir auf die Sprünge.

„Ich?" das war mehr als eine Feststellung als eine Frage. Er nickte zustimmend. Mein Onkel schütze mich all die Jahre. Er wusste es. Und er sorgte dafür, dass ich nicht zur Verantwortung gezogen werden konnte. Und Danilo? Er nutze mich all die Jahre aus für seine illegalen Geschäfte mit dem Wissen, dass es auch schief hätte gehen können und ich für seine Machenschaften hätte ins Gefängnis kommen können. Ich war schockiert. Einfach nur schockiert.

Kurz bevor er aus der Tür trat schrie ich: „ Die Explosion? Warum die Explosion?. „Das finden wir auch gerade heraus. Ich tippe auf die Italiener" dann ging er. Fuck, mir war bis lang nicht Bewusst wie tief ich eigentlich die ganze Zeit mit in der Scheiße hing. Und dank dem hinterhältigen Bastard, bin ich nach wie vor in Gefahr. Wie kann er mir das antun? Ich muss zu meinem Onkel. Paul ist der einzige der mir hier raus helfen kann.

D A R K   R A C E | ci vediamoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt