DIE OP MIT DEM TEUFEL IM NACKEN

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Bevor ich überhaupt ein Wort sagen konnte lief Danilo Schnur Straks auf Lola zu, packte sie gewaltvoll am Hals und drückte sie gegen die Wand. Sofort röchelte sie und bekam keine Luft. „du kleines Miststück hast meinen Bruder angeschossen" knurrte er gefährlich. So aggressiv aber dabei so unglaublich ruhig und eiskalt habe ich ihn noch nie erlebt. Sie wurde rot, ihre Augen traten hervor. Er würde sie erwürgen. „Danilo" schrie ich nun. Aber es war als würde er mich nicht hören. Auch der Doc versuchte Danilo davon abzuhalten „Senor Martinez". Der Doc fürchtete sich vor ihm. Das konnte doch nicht wahr sein.

„Danilo" schrie ich nun aus vollem leibe „Ich schwöre dir, wenn du nicht sofort deine Hände von ihn nimmst steck ich das Skalpell in meiner Hand in Dobys Wunde" Das war mein voller ernst. Sorry Doby. Danilo ließ Lola abrupt los so, dass sie zu Boden fiel und keuchend nach Luft schnappte. Langsam wie ein schwarzer Jaguar drehte er sich um und fixierte mich mit seinem düsteren Blick. Wer war er? Er machte eine wirkliche Angst. Aber das wollte ich ihm nicht zeigen. Ich versuchte meine Maske zu bewahren und mein Gesichtsausdruck blieb ebenfalls herausfordernd und kalt.

Die Sekunden verstrichen als wir uns anstarrten bis der Doc diese Situation unterbrach in dem er sagte: „Gute Arbeit Señora, würden sie mir bitte weiterhin assistieren". Ich wandte mich schließlich erhobenen Hauptes von Danny ab um mich wieder meiner Arbeit zu widmen. Wir mussten die Schlagader nun verschließen damit Doby nicht verblutet. Der Doc war ein Profi. Es schien als seien Schusswunden sein tägliches Brot. Ich war beindruckt von seiner Vorgehensweise.

Danilo blieb wie Lola im Raum. Ich spürte wie sein Blick auf mir lag und er jeder meiner Schritte genau beobachtete. Dieser Vollidiot. Anstatt er mal Dankbarkeit zeigt, steht er da und tut so, als müsse er aufpassen, dass ich seinen Bruder nicht töte. Unglaublich.

„Sie sind wirklich sehr gut Señora. Ich bin überrascht. In welchem Jahr sind sie?" Wollte der Doc von mir wissen. „In meinem letzten. Meine Prüfungen stehen bald an" erklärte ich freundlich. Der Doc war wirklich nett, im Gegensatz zu anderen Menschen hier im Raum. „Haben Sie sich schon für ein Fachgebiet entschieden?" hackte er weiter nach. „Innere Medizin, ich denke Kardiologie" antwortete ich und lächelte leicht dabei „Ahhh sehr gute Wahl, das Herz mit den meisten Nerven und Venen. Tolles Organ". „Genau ein Organ, nichts weiter" entgegnete ich darauf. Ich wusste, dass Danilo unser Gespräch hörte. Soll er ruhig. „Sie werden eine ausgezeichnete Ärztin Señora, dass kann ich sehen" und mit diesem Satz verschlossen wir die Wunde von Dobys Oberschenkel. Wir waren fertig. Doby hatte es überlebt. Ich prüfte nochmal die Medikamente und den Venenzugang. Der Doc räumte das benutzte Besteck weg. Dann schaltete ich die Narkose ab und legte eine Decke über Doby so, dass er langsam aufwachen konnte. Als ich fertig war und ich meine dreckigen Handschuhe entsorgte reichte mir der Doc seine Hand „Es war mir eine Ehre" sagte er. Ich lächelte „Ebenso Doctor...?" „Remundó" sagte er seinen Namen.

Ich blickte zu Lola die sich eine Hand an ihren Hals legte sich jedoch wieder beruhigte. „Wird Doby wieder gesund?" fragte sie mich erschöpft. „Vollständig". Antwortete ich „und jetzt zeig mir mal deinen Hals". Sie nahm ihre Hand und ich untersuchte Ihren Kehlkopf. Ich spürte wie Danilo weiterhin im Raum blieb und uns beobachtete. Ich drückte an einigen Stellen und sah mir die Rötungen an. „Du hast eine leichte Kehlkopfquetschung. In einer Woche wirst du jedoch keine Schmerzen mehr haben. Ich gebe dir Zuhause eine Creme sowie Schmerztabletten. Dann sollte es gehen. In den nächsten Stunden wird sich noch ein bläulicher Abdruck ergeben. Aber auch der wird in einer Woche verschwunden sein" erklärte ich ihr. Sie nickte dankbar.

„Lola geh doch schon mal raus und warte draußen auf mich" bat ich sie. Sie nickte und ging aus dem OP-Raum. Nun drehte ich mich um in Richtung Danilo. Er sah mir direkt in die Augen. Er verzog keine Miene. Sein Gesicht war starr und Ernst. Ich trat einige Schritte näher an ihn behielt aber genug Abstand. „Du" knurrte ich wütend und tippte dabei mit meinem Finger schimpfend auf seine Brust. Überrascht von meiner Reaktion zog er eine Augenbraue in die Höhe. „Du wirst nie wieder Hand an Lola anlegen, hast du mich verstanden?" zischte ich bedrohlich. Sein Mundwinkel zuckte leicht nach oben. Es amüsierte ihn wie ich mit ihm sprach. Er antwortete jedoch nicht. „Was gibt es da so dumm zum grinsen Martinéz" spuckte ich abwertend in seine Richtung während ich wieder meinen Finger auf seine Brust tippte.

D A R K   R A C E | ci vediamoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt