Ich lehnte meinen Rücken gegen die verschlossene Eingangstüre, legte meine Hände ins Gesicht und seufzte einmal laut auf.
"Mina, ist alles okay? Wo warst du?" Sprach Lola die aus dem Badezimmer kam. Sie war wohl noch nicht im Bett. Sie musterte mich misstrauisch und als unsere Blicke sich begegneten legte ihre Gesicht sofort eine besorgte Mimik auf.
"Was ist los?" Schoss es aus ihrem Mund.
"Ich...ich habe soeben fucking Danilo Martinèz gesehen" erklärte ich trocken und brachte die Tatsache direkt auf den Punkt.
Ihr Mund stand offen. Sie war sprachlos und das kam selten vor. "Du..Du hast was?". Es war so unvorstellbar dass ich mich wiederholen musste.
"Ich habe gerade Danilo gesehen. Er stand vor mir. Er kam mir Nahe. Zu Nahe für meinen Geschmack. Und was soll ich sagen? Er ist doch arroganter und herrischer als damals"
"Ist das überhaupt möglich?" Fragte sie mit einem leichten schmunzeln als sie mein gesagtes verarbeitet hatte. Ich schmunzelte ebenfalls leicht.
"Wo hast du ihn gesehen?" Wollte Lola nun wissen. "In Doby und seinem Haus - wobei ich korrigiere in Doby und meinem Haus" antwortete ich kühl.
"Was hast du dort gemacht ? Vor allem um die Uhrzeit?" Wollte sie nun wieder verwirrt wissen.
"Kurz bevor ich gestern bei dir im Club ankam erhielt ich einen Anruf. Der Officer sagte mir, dass es einen brannt gab und ich die einzige auffindbar Eigentümerin war. Es gebe Dinge mir der Versicherung zu klären. Ich musste die ganze Zeit an früher denken. Es ließ mir keine Ruhe. Also bin ich vorhin zum Haus gefahren. Lola es sah noch alles so aus wie früher bis auf die Brandspuren. Es hat niemand mehr dort gewohnt. Es war ein seltsames Gefühl. All die Erinnerungen. Ich lief ins Haus und irgendwann landete ich in Dannys Zimmer. Dann plötzlich spürte ich eine Waffe an meinem Kopf". Beendete Ich meine Geschichte.
"Verdammt Romina Miles ist das dein scheiß Ernst? Eine Waffe? Wir rufen sofort die Polizei".
"Beruhige dich Lola. Es war einer seiner Handlanger. Mir ist nichts passiert. Ich habe ihm klar gemacht dass ich mit dem Haus nichts zu tun haben will. Er wird sich darum kümmern und wir werden ihn nie wieder sehen" stoppte ich sie.
Lola fing hysterisch an zu lachen. "Das glaubst auch nur du süße" spottet sie. Was meint Lola damit? Bevor ich mir jedoch weiter Gedanken machen konnte lief Lola kopfschüttelnd in ihr Zimmer. Sie hatte recht. Ich muss ebenfalls unbedingt schlafen. Ich hatte eine spätschicht im Hospital und noch genau 6 Stunden Zeit bis zum Schichtbeginn. Fuck.
...Piieppp piiieppp pieeppp...
Völlig übermüdet schlage ich mit meiner Hand den verfluchten Wecker von meinem Nachtschränkchen. Ich überleben das heute nicht. Definitiv.
Mühsam Zwang ich mich auf die Beine und stellte mich unter die kalte Dusche. Ich muss wach werden. Nachdem ich mich angezogen, meine Haare geföhnt und zu einem Zopf zusammen gebunden habe, lief ich in die Küche um mir im Kühlschrank ein Red Bull zu holen. Das brauche ich heute definitiv.
Es war kurz nach 13.00 Uhr als ich das Krankenhaus erreichte und eincheckte. Kaum war ich dort stand ich bereits im OP. Als ich wieder auf meine elegante goldene Armbanduhr sah war es bereits zwei Uhr nachts. Ich kreiste meinen Kopf uns es knackte in meinem Nacken. Meine Schicht war bald vorbei. Es ist nicht ungewöhnlich so lange Schichten am Stück zu haben aber nach der vorherigen Nacht definitiv eine Zerreisprobe. Mir tat alles weh, meinen Nacken, meine Füße, meine Muskeln. Ich liebte jedoch meinen Job. Es erfüllte mich vollkommen und ich war dankbar für sie Möglichkeit die ich mir hart erarbeitet hatte.
Die Sonne ging langsam auf und es war Zeit nach Hause zu gehen. Müde schleppte ich mich zur Bushaltestelle. Oh Bett ich sehne mich nach dir. Träge lief ich schließlich zu Lolas und meiner Wohnung. Ich war endlich Zuhause. Ich öffnete meine Schlafzimmertüre, zog mich bis auf die Unterwäsche aus, schloss den Rollladen an meinem Fenster und fiel völlig erschöpft und übermüdet ins Bett. Überlebt.
Als ich meine Augen wieder öffnete war es bereits wieder Dunkel. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass bereits Abend war. Lola schrieb mir eine Nachricht, dass wichtige Post für mich auf sem Tresen liegen würde.
Langsam, wie in Zeitlupe, Zwang ich mich aufzustehen und lief in unser Wohn- Essbereich mit offener Einbauküche. Auf dem Tresen lagen mehrere Briefe für mich. Rechnung, wieder eine Rechnung und ein Brief von der Versicherung.
Ich öffnete den letzten Brief und las ihn aufmerksam durch.
Der Gutachter fand heraus, dass es zu einer Explosion kam. Sie gehen davon aus, dass aufgrund des leerstandes unbefugte sich Zutritt auf das Grundstück verschafften und mit Brennstoff im Hausinneren hantierten was zur einer Explosion führte. Die Verursacher konnten bislang nicht gefunden werden. Die Versicherung zahlt mir nach Einverständnis des anderen Eigentümers die gesamte Versicherungssumme aus. Ich könne selbst entscheiden ob ich das Wohnhaus wieder herstellen lassen möchte oder ob das Grundstück unbebaut bleiben soll. Ich wäre jedoch verpflichtet das zerstörte Haus kostenpflichtig abreisen und den Bauschutt abtransportieren zu lassen. Die Versicherungssumme belaufe sich auf 780.000,00 $ und würde innerhalb der nächsten zwei Werktage auf mein Bankkonto ausgezahlt werden.
Bitte was? Ich konnte nicht fassen was ich hier las? Als Anlage haben sie eine Vollmacht beigelegt die belegt, dass Doby dafür unterschrieben hat, dass ich das Geld erhalte. Wann hat er das ausgefüllt? Ist er etwa auch in LA? Und warum gaben sie mir das gesamte Geld? Ich will ihr Geld nicht. Ich will das Haus nicht. Was verstehen die Martinèz Brüder daran nicht.
Ich atmete tief durch und versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Es war bereits Abends aber Morgen vormittag würde ich mich um alles kümmern. Ich würde eine Firma beauftragen die sich um den Abriss kümmert damit ich keine Probleme bekomme und sie mit dem Geld welches ich nun erhalte bezahlen. Den Rest lege ich auf ein separates Sparbuch und rühre es nicht an. So lange bis ich irgendwann die Möglichkeit habe, es Doby zu geben. Oder ich spende es an einen wohltätigen Zweck.
Ich war kein reicher Mensch und natürlich war es verlockend so viel Geld auf seinem Konto zur Verfügung zu haben, jedoch wusste ich, dass dieses Geld enstand durch Drogenverkäufe und illegalen Geschäfte. Ich wollte davon nichts. Es war schwarzes Geld auch wenn es längst gewaschen war.
Mit meinem Plan für Morgen und einem selbstsicheren Gefühl zog ich mich an um in Joes Diner zu gehen. Ich freute mich auf mein Sandwich und joes Gesellschaft. Er wusste alles von mir. Er war ein guter Zuhörer und vor allem Ratgeber. Ich musste ihm unbedingt von den Geschehnissen der letzten zwei Tage erzählen. Er wird es mir niemals glauben.
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D A R K R A C E | ci vediamo
ActionTEIL ZWEI --> Fortsetzung von Dark Race | dell'amore. Teil I MUSS gelesen werden. Die Geschichte mit Romina, als mittlerweile erfolgreiche, junge Ärztin geht weiter. Sie hat sich verändert: Sie ist nicht mehr das unschuldige, süße Vorstadt Mädchen...