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Harrys P.o.V.

Louis hatte seinen Plan umgesetzt und mir die Nummer von den Eltern von dem Typen gegeben, der auf dem besagten Internat war. Ich ging damit zu meinem Dad.

"Dad?", sprach ich ihn an. "Was?", fragte er genervt. 'Ganz ruhig bleiben, Harry', sprach ich zu mir selbst in Gedanken. "Wegen dem Internat auf das ihr mich schicken wollt... Ich hab mich im Internet mal schlau gemacht und das soll nicht so toll sein. Ich hab die Telefonnummer von Eltern, die ihren Sohn dort hingeschickt hatten, vielleicht willst du mit denen mal reden", erklärte ich und gab ihm den Zettel.

"Das ist jetzt hoffentlich ein Scherz", sagte er entgteistert und ich schüttelte den Kopf. "Bitte Dad! Ich will nicht dorthin!", flehte ich ihn an.

"Ich habe das Sorgerecht für dich und ich bestimme was du zu tun und zu lassen hast, kapiert?", sagte er bedrohlich. Dieses Mal ließ ich mich aber nicht einschüchtern und entgegnete deshalb: "Nein".

"Wie bitte? Was hast du gerade gesagt?" - "Ich hab gesagt 'nein'", antwortete ich mit fester Stimme, dann spürte ich auch schon den Schlag auf meiner linken Wange. Aber anstatt wie normaler Weise zum Weinen und wegzurennen, schaute ich ihn erwartend an, als ob nichts gewesen wäre.

"Glaubst du es hilft, dass du mich täglich schlägst?", provozierte ich ihn. In meinem Inneren hatte ich eigentlich sehr viel Angst, aber nach Außen zeigte ich das nicht. "Gut, du hast Recht. Du wirst nicht auf das Internat gehen", verkündete er.

Moment, was? Nein, das kann er nicht ernst meinen. "...dafür werde ich an meinen Erziehungsmethoden arbeiten. Und eins kann ich dir jetzt schon sagen: Du wirst dir die Ohrfeigen zurückwünschen!".

"Ja klar, was willst du denn machen?" - "REDE NICHT SO MIT MIR!", schrie er mich an. "Das wirst du schon sehen und jetzt geh mir aus den Augen!"

Nun ging ich wirklich in mein Zimmer und schrieb Louis an.

Harry: Das Gute: Ich muss nicht aus's Internat. Das Schlechte: mein Dad will an seinen "Erziehungsmethoden" arbeiten, was so viel wie noch mehr Schläge heißt, denke ich mal...

Louis: Shit, das wollte ich nicht!

Harry: Das ist nicht deine Schuld, er hat diese Eltern gar nicht angerufen.

Louis: Trotzdem... ich wünschte ich könnte dir irgendwie helfen.

Harry: Du hilfst mir indem du für mich da bist.

Louis: Aww danke Harry

Harry: Bitte Lou :)

"LASS MICH IN RUHE, DES!", hörte ich pötzlich meine Mom scheien. "NEIN! DU KANNST EH NICHTS GEGEN MICH MACHEN! UND WENN DOCH, ERZÄHLE ICH IHNEN, DASS DU GEMMA ERMORDEN LASSEN HAST!", schrie mein Dad zurück.

Wer zur Hölle war Gemma? Ich entschloss mich dazu, in den Flur zu gehen und das Gespräch aufzunehmen. "Du weißt genau, dass das nicht stimmt!", konterte Mom. "Ach ja? Wo ist sie denn dann? Wahrscheinlich hast du ihre Leiche in den Atlantik geworfen!".

"Nein! Ich werde dir nicht sagen, wo sie ist, aber ich weiß, dass es ihr gut geht! Und bald wird Harry auch dort sein", sagte Mom etwas leiser, aber ich konnte es trotzdem gut verstehen.

Dann hörte ich sie nur noch vor Schmerzen kreischen. Ich steckte mein Handy in die Hosentasche und rannte in die Küche. Dort stand mein Dad mit einem Messer und meine Mom mit einem blutigen Arm.

Jetzt ergab das endlich Sinn! Sie hatte mir immer gesagt, dass sie sich auf Arbeit verletzt - sie ist Gärtnerin. Aber jetzt erst wurde mir klar, dass das immer von Dad war.

Far away (L.S.) ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt