Seit gefühlten 9 Minuten stand ich vor dieser Bar.
Stand Bar.
Sollte ich rein gehen? Na gut, wenn ich schon hier bin.
Ich gab mir den letzten Ruck und meine Hand ergfriff die kalte Klinke.
Das Geräusch einer Glocke ließ mich zusammenzucken und ich hörte gleich darauf ein herzliches "Hi"
Ich sah zu der Person. Eine ältere Frau hinter einer Bar. Sie hatte ein Handy in der Hand und wartete darauf das ich sprach.
"Äh, ja hi. Ich wollte sie nur kurz mal was fragen. Also, wenn ich dürfte", fragte ich. Seit wann war ich so schüchtern.
"Klar. Komm rein. Du musst der von der Zeitung sein, oder?", fragte sie mich.
Ich schüttelte meinen Kopf und meinte:" Nein. Ich will Sie etwas anderes fragen"
Ich schloss jetzt endlich die Tür und kam ihr näher.
Sie fing an auf ihrer Unterlippen zu kauen und nickte.
"Kennen sie eine Luna Darko? Sie war hier Kundin und ist echt gerne gekommen", schoss es aus mir heraus.
Doch die Frau zuckte nur ihre Schultern.
"Sorry, aber ich arbeite hier seit drei Tagen. Und hab bis jetzt kein Gesicht zwei Mal gesehen"
Ich seufzte. Na, toll.
"Naja, ist vielleicht ihr Chef oder so da?", versuchte ich weiter doch ich bekam wieder nur ein Kopfschütteln.
"Bis Freitag ist hier keiner, außer ich. Tut mir leid", meinte sie.
Ich nickte:" Trotzdem Danke"
Und somit verschwand ich aus dem Laden.
Ich schlenderte langsam zu meiner Wohnung zurück.
Stand Bar.
Ich hatte den Namen schon mal gehört. Aber es kam mir nicht mehr in den Sinn woher.
"Stand Bar", flüsterte ich mir selber zu.
Plötzlich erschienen tausende Bilder auf einmal.
Nickende Köpfe.
Orange Pillen.
Bunt gemixte Getränke.
Sascha.
Frauen.
Der Geschmack von Lipgloss.
Lachende Menschen.
Sascha.
Ich war hier schonmal. In dieser Bar.
Mit Sascha. Ich war so betrunken, dass ich mich kaum noch erinnern konnte. Sascha meinte damlas nur:"War nichts los. Wir haben nur Hausverbot"
Kann nicht sein. Was haben wir getan, dass wir Hausverbot bekommen haben?
Nichts kann es schlecht sein. Wieso habe ich ihn nie mehr danach gefragt. Weil Sascha das Geheimnis in Person ist.
Ich atmete kurz tief ein und plötzlich klingelte meim Handy.
Private Nummer
Ich ging ran mit der Hoffnung es wäre Sascha, doch bemerkte meine Dummheit erst viel zu spät.
Sascha ist tot, du Idiot
"Hallo?", fragte eine Stimme aus dem Hörer.
"Betty?", meine Stimme zitterte auf Anhieb.
"Hey. Ich steh vor deiner Wohnung und du bist nicht da u-", ich ließ nicht ausreden und unterbrach sie.
"Ich komme sofort. Bis gleich", meinte ich und rannte los.
Ein paar Meter vor meiner Wohnungstür blieb ich stehen. Ich keuchte und sah zu Betty, die mich freundlich anlächelte.
"Wieso bist du gerannt? Das wäre doch nicht nötig gewesen", meinte sie, doch ich schüttelte nur meinen Kopf und öffnete die Türe.
"Setz dich", meinte ich und klopfte auf meine Couch. "Willst du was tr-"
"Nein", unterbrach sie mich und sah sich dann um.
Mir war sofort klar wen sie suchte. Aber ich hatte Luna selber heute kaum gesehen.
"Suchst du mich?", Lunas wunderschöne Stimme erschien direkt, hinter Bettys Ohr.
Sie zwang sich nicht zusammenzuzucken und drehte sich um.
"Ähm, hi", meinte sie und starrte und Lunas grüne Augen.
Luna lachte nur. Sie hatte wohl Spaß dabei, andere zu erschrecken.
"Kann ich dir jetzt die Sache erzählen", sagte sie diesmal wieder zu mir.
"Ja, klar", ich setzte mich gegenüber und sah sie auffordernd an.
"Es tut mir schonmal im Voraus leid, weil-", sie stockte um kurz Luft zu holen.
"Ich habe dich angelogen", sie zitterte als sie es aussprach.
"Ich...ich heisse gar nicht Betty. Das sage ich immer zu Leuten die ich neu kennenlerne. Ich kann ihnen nämlich nicht sofort vertrauen. Mein echter Name ist Anna", sie zitterte immernoch und wartete auf eine Antwort von mir.
Aber ich wusste nicht was ich sagen sollte.
"Es ist doch gar nicht so schlimm", versuchte ich. "Es ist sogar ganz clever"
Sie nickte:" Danke für deine Verständnis"
Ich lächelte nur und sie erwiederte es.
Plötzlich stand sie auf.
"Nagut, das war schon alles. Danke nochmal", meinte sie plötzlich und verschwand ohne Worte aus meiner Wohnung.
Was war das gerade?
Luna setzte sich neben mich. "Die hat bestimmt Angst", sagte sie.
"Also vor mir", fügte sie nach meinem verwunderten Blick noch hinzu.
Ich nickte und sah aus dem Fenster.
"Wie lange noch?", fragte ich sie, obwohl ich die Antwort nichtmal wissen wollte.
"344", war das einzige was sie sagte und es reichte mir vollkommen.
"Ich geh duschen", seufzte ich und stand auf.
Auf dem weg zu meinem Zimmer, entdeckte ich Lunas Tagebuch. Neben der allerletzten Seite, war noch was geschrieben. Aber es war auf keinen Fall ihre Schrift.
Wie kannst du nur jedem vertrauen, wenn es keiner bei dir tut
Wer war das? Und wie war die Person hier reingekommen?
Zitternd klappte ich das Buch zu und legte es unter mein Bett.
Icn versuchte die ganzen Gedanken zu ignorieren.
Meine Klamotten schmiss ich in den Wäschekorb und stieg dann in die Dusche.
Danach kam ich wieder raus und sah Luna auf meinem Bett sitzen. In der Hand ihr Tagebuch.
Sie hatte auch die letzte Seite offen und starrte sie an.
"Hast du das geschrieben?", fragte sie mich ohne mich anzusehen.
"Nein", flüsterte ich.
Sie seufzte und legte sich auf mein Bett.
"Luna? Kannst du vielleicht...", fing ich an, doch sie verschwand schon ohne ein Wort und schloss sanft die Zimmertür.
Ich schluckte und sah auf die Uhr.
17.34 Uhr
So früh? Wieso bin ich dann endsmüde?
Ich zog mich schnell um und ging dann in die Küche.
Es roch komisch.
Luna stanf tatsächlich am Herd unr rührte in einem Topf herum.
"Was tust du da?", fragte ich und sie zuckte tatsächlich zusammen.
Trotzdem drehte sie sich mit einem breiten Lächeln um und sagte:" Mir war langweilig. Und ich habe so lange nicht mehr gekocht. Also habe ich ein altes Nudelrezept meine Mutter wieder versucht. Und bis jetzt lebt deine Küche noch"
Wir lachten beide und ich fing darauf hin an den Tisch zu decken.
Sie war schnell fertig und ich war gespannt auf das Ergebnis.
Es sah köstlich aus. Und genauso schmeckte es.
Wir redeten und lachten viel. Ich lernte sie besser kennen. Aus einer komplett anderen Seite.
Auch ich erzählte ich vieles über mich. Doch Sascha ließ ich aus.
Nach dem Essen, wuschen wir beide Geschirr und redeten über dies und das.
"Schon 21 Uhr? Woah", meinte ich, als mein Blick wieder auf die Uhr fiel.
Luna nickte nur und wusch weiter.
"Ich geh dann mal pennen", meinte ich und merkte selber wie schwer meine Augenlider wurden.
Luna nickte wieder.
"Du siehst auch so aus als würdest es brauchen", lachte sie und verabschiedete sich dann mit einem leisen "Gute Nacht"
Look whos is back after a long break!
Hey kidz! Nach der längsten Schreibblockade meines Lebens, melde ich mich dann auch mal wieder♡
Und muss dann auch schon wieder weg.
Bye und bis zum nächsten Mal.
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365 Tage. Deine Zeit läuft.
Short StoryLuna ist tot. Dima muss ihren Mörder finden. Dafür hat er 365 Tage Zeit. Oder er wird das nächste Opfer sein. Natürlich stellt sich ihm vieles in den Weg. Liebe, Streit, Angst, Party, Alkohol, Drogen, Trauer. Und was er kaum bemerkt ist, dass Lunas...