Winterwind...

Winterwind...

Kalter Winterwind bläst ihr in den Nacken, durch die winzige Öffnung die der Parka offen ließ. Sie schauderte unter der Berührung der winzigen Schneeflocken an ihrer heißen Haut.

Unter dem heißen fließenden Blut schmilzt der Schnee und hinterlässt auf dem frostigen Gras dunkelrote Flecken. Es sah schlimm aus, doch es könnte ein gutes Foto werden, wenn sie dafür hier wäre.

Sie klaubte die Rasierklinge aus dem Schnee und lies sie noch einmal mit all ihrer Kraft in den Arm schneiden.

Es hätte weh tun können, doch dafür war ihr Arm schon viel zu betäubt von der brennenden Kälte. Trotzdem stöhnt sie auf als sie das viele schmerzende Blut aus der Wunde kommen sieht.

Wie lange würde es dauern bis es zu Ende war? Wie lange würde es dauern bis der letzte Rest aus ihren Adern geflossen war und sie die Augen zum letzten mal schloss? Wie lange würde es dauern bis ihr Herz zum letzten mal mit all seiner Kraft schlug um dann endgültig zu verstummen?

Sie hatte keine Antworten, doch sie brauchte auch keine, egal welche Antwort ihr jemand geben könnte, das was ihr jetzt bevorstand war das was sie wollte!

Es hielt sie nichts hier. Hier auf dieser Welt, mit Streit und Tod und Schmerz.

Sie war sich nicht sicher ob sie geliebt wurde, war sich nicht sicher ob jemand Zuwendung für sie empfand oder Trauer, wenn sie erfuhren, das sie von ihnen geschieden war.

Nichts war sicher für sie, nur das sie jetzt gehen wollte und musste.

Schmerzlich floss ihr Leben aus ihr heraus und sie fragte sich, ob ihre Freundin um sie trauern würde, würde sie zu ihrer Beerdigung kommen, würde sie weinen?

Ihr war egal wie sie auf ihren Tod reagieren würde, nur einen Wunsch hatte sie an ihre Freundin, sie sollte ihre Bitte erfüllen und die Fehler die sie in ihrem Abschiedsbrief beschrieben hatte unterlassen, denn ein was wollte sie, das ihre Freundin glücklich war, das sie wieder das strahlende Lächeln auf ihren Lippen hatte, sodas ihre blauen Augen, die dem schäumenden Meer glichen, wieder strahlten.

Wenn sie daran denkt muss sie lachen und erinnert sich an all das Schlimme, erinnert sich das andere geschimpft hatten das sie ständig lachte und erinnerte sich daran das sie nur gelacht hatte um andere in dem glauben zu lassen das sie glücklich war, nicht weil sie etwas lustig fand.

Ein scharfer Schmerz durchfuhr sie und sie stöhnte auf.

Bald ist es zuende denkt sie, legt sich in den von Kälte brennenden Schnee und schließt ihre Augen...