Es war ein wunderschöner, warmer Sommertag. Die Sonne schien vom fast wolkenlosen Himmel, als ich auf Mirabel, meiner dunkelbraunen Stute, über die Felder trabte. Um uns herum stoben vereinzelt Schmetterlinge auf und die Luft durftete nach frisch gemähtem Heu.
Ich liebte diesen Tag, denn es war der schönste in meinem alten Leben gewesen. Nur ich und meine geliebte Stute. Meine Pflegeeltern waren relativ wohlhabend gewesen und da ich gute Noten in der Schule hatten, erlaubten sie mir Reitstunden. Und eben an diesem Tag durfte ich das erste Mal alleine ausreiten.
So genoss ich den Tag, und diesen Traum, denn seit ich in der Hölle war, träumte ich selten gut. Es schien mir, als würden wir Höllen Bewohner zusätzlich damit bestraft, dass wir entweder nicht träumten oder wenn dann Alpträume.
Und da ich nicht wusste, wann ich aufwachen würde, versuchte ich so viel Eindrücke wie möglich auf zu nehmen. Ich ritt in den Wald, am Fluss entlang und machte ein Picknick auf einer kleinen Blumen bewachsenen Lichtung.
Aber dann wich der Traum langsam von meinen Erinnerungen ab. Am Anfang bemerkte ich es kaum.
Es war wie ein Objekt, das man im Augenwinkel sah, aber dennoch nicht wirklich wahr nahm.
Doch allmählich nahm dieses merkwürdige Gefühl zu, weswegen ich schnell zusammenpackte und mit Mirabel wieder zum Reitstall ritt.
Doch egal wie schnell ich die Stute antrieb, mein Herz raste immer stärker. Die Schatten der Bäume um uns rum wurde stetig länger.
Beim Stall angekommen, sattelte ich Mirabel schnell ab, striegelte sie und führte sie in ihre Box. Aber als ich gerade aus der Box trat wechselte die Szenerie.
Ich stand im oberen Flur meines Elternhauses, es war nachts, warm und anhand meiner Kleidung ahnte ich bereits was nun kommen würde. Der Gedanke, endlich mal einen schönen Traum zu haben, war auch zu schön gewesen.
Wie ferngesteuert, ging ich den Flur entlang in Richtung meines Zimmers, doch gerade, als ich auf der Höhe der Treppe war, spürte ich bereits, wie er hinter mir stand. Sein Atem stank nach dem wiederlichen Wiskey, den er heute scheinbar etwas zu viel getrunken hatte.
Schon seit unserer ersten Begegnung wusste ich, das er ein Mistkerl war, doch erst in jener Nacht hatte ich verstanden, wie weit er gehe würde.
Ehe ich mich versah, griff er nach meiner Hüfte und versuchte mir einen Kuss auf den Hals zu drücken, wogegen ich mich nach Leibeskräften wehrte. In meinem Kopf bildete sich blitzschnell ein Plan, weswegen ich ihn mit aller Kraft in Richtung Treppe lenkte und mit einem letzten, kräftigte Stoß, schickte ich ihn die Treppe hinunter.
Ich drehte mich um und sah wie er unten lag und sich nicht mehr regte. Und gerade jetzt bemerkte ich, dass ich nicht wirklich Schuldgefühle hatte, was ich damals im Eifer des Gefechts nicht wirklich wahr haben wollte.
Klar hatte ich ihn nicht mit Absicht getöten, doch tief im Inneren fand ich, er hatte es verdient. Das war wohl dann der Grund, weswegen ich in der Hölle landete. Nicht wegen dem Mord an sich, sondern, dass ich mich schon fast freute, den Mistkerl getötet zu haben.
Mein Herz krampfte sich erschrocken zusammen, als Alastor neben mir erschien. Sein Ernst? Nicht mal im Traum hatte ich meinen Frieden vor ihm.
"Wer ist er?", fragte der Radio Dämon nun leicht interessiert, doch ich wollte nicht weiter darauf eingehen.
"Er ist einfach nur ein Mistkerl. Ein Niemand, wegen dem ich damals in die Hölle gekommen bin."
Das schien Alastor zu reichen, denn er sah, wie immer grinsend, zu mir und meinte:
"Gut. Irgendwann wirst du es mir schon noch erzählen Kleine. Dieses Mal lasse ich es dir durchgehen. Aber jetzt wird es Zeit aufzuwachen." Und ehe ich mich versah, wurde alles um mich herum schwarz.
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My Life in Hell (Hazbin Hotel FF)
ФанфикEine Welt, in der ein Hirsch die Seele eines Fuchses besitzt, kann ja nur die Hölle sein oder? Tja, dann willkommen in meinem Leben. Ich dachte eigentlich, ich hätte endlich meinen Frieden vor ihm, als er vor sieben Jahren verschwand. Meine einzige...