Berichterstattung

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In all meinen Jahren in der Hölle hatte ich ja schon einge gefährliche Situationen erlebt. Ich wurde abgestochen, verprügelt und hatte so man andere Erfahrungen gemacht, aus denen ich gerade so mit dem Leben entkommen war. So war das Leben halt, wenn Alastor deine Seele besaß.

Doch genau die Situation, in der ich mich nun befand, war so abgedreht und dennoch auf eine andere Art beängstigend, wie ich sie noch nicht kannte.

Ich befand mich in Alastors Zimmer. Die eine Hälte war eine Art Wald, auf dessen Lichtung ein Tisch mit passendem Stuhl standen.

Die zweite Hälfte war eine Mischung aus Wohnzimmer und Schlafzimmer, wobei ich ja fast erstaunt war, dass der Dämon überhaupt ein Bett besaß, so oft wie er bereits bei mir übernachtet hatte.

Im Kamin knisterte ein kleines Feuer, und da es die einzige Lichtquelle war, warf es finstere Schatten an die blutroten Wände. Vor dem Kamin stand ein kleiner, kunstvoller Kaffeetisch aus dunklem Ebenholz, auf dem eine dampfende Tasse Kaffee stand. Neben dem Tisch stand ein gemütlich aussehender Sessel in Kirschrot und in eben diesem saß Alastor gerade und hatte die Beine übereinander geschlagen.

Und jetzt zu mir und warum mir diese Situation aktuell so viel Angst verschaffte. Denn mich hatte der Radio Dämon auf seinen Schoß gesetzt und aufgrund meiner aktuellen Gestalt war es für ihn ein leichtes mich so fest zu halten, dass ich keine Chance hatte zu entfliehen.

Selbst wenn, waren um uns herum so viele Schatten, dass ich es nicht mal in die Nähe der Tür geschafft hätte. Nach dem ganzen Mist da oben Himmel hätte ich gerne meine Ruhe gehabt, um meine Gedanken zu sorieren, doch dass war mir nun nicht möglich, denn Alastor schien zu wissen, wie unangenehm mir Berührungen in dieser Gestalt waren, weswegen er mich gelegentlich unter meinem Kinn kraulte oder über meinen Kopf und Rücken strich, was dazu führte, dass ich mich versuchte aus seinen Griff zu winden, was ihm wiederum ein belustigten Kichern entlockte.

Da er mir ja keine starken Schmerzen zufügen durfte, schien er somit die ideale Folter für mich gefunden zu haben.

Was mich noch mehr beunruhigte war, dass er, seit meiner Rückkehr aus dem Himmel, noch kein einziges Wort zu mir gesprochen hatte. Ich spürte lediglich seinen intensiven Blick, der sich in bei Fell zu brennen schien, was dazu führte, dass sich dieses sträubte.

"Also, wie war dein Tag Kleine, hm? Hat sich der Ausflug gelohnt?"

Als seine Stimme die Stille durchschnitt zuckte ich zusammen und sah im Augenwinkel, wie sein Grinsen daraufhin auf eine unmenschliche Größe anwuchs, wewegen ich wiederum die Ohren anlegte.

Ich öffnete zögerlich mein Maul, brachte aber kein Wort heraus, da er im selben Moment wieder das Fell unter meinem Kinn kraulte, um mich aus dem Konzept zu bringen, mit Erfolg.

Natürlich wusste ich, dass ich aktuell für eine große Unterhaltung für ihn war, und jeder wusste, wie sehr er gute Unterhaltungen liebte, weswegen ich auch wusste, dass ich die nächsten Zeit wohl nicht meine Ruhe vor ihm haben würde.

Trotz meiner Angst, die meinen ganzen Körper gefangen hielt, wie Alstors Hände es bereits taten, versuchte ich irgendwie meine Gedanken zu sortieren, was gar nicht so einfach war.

Doch irgendwie brachte ich es dann doch zustande, zumindest einen Teil zu berichten. Ich erzählte von unserem Eintreffen im Himmel und die anschließenden Besichtigungstour, doch als ich zu der ersten Begegnung mit Adam kamen, stockte ich, was auch Alastor bemerkte.

Stockend erzählte ich ihm, was Adam getan hatte, und als ich einen kurzen Blick nach oben riskierte, sah ich direkt in seine Augen, in welchen sich wieder diese beunruhigende Dunkelheit abspiegelte, wie damals, als ich ihm von meiner letzten Begegnung mit Adam erzählt hatte.

Schnell sah ich wieder in das Feuer im Kamin und bemerkte, wie Alastor mir wieder über mein Fell strich, dieses mal, allerdings ein bisschen doller, als schien er sich damit beruhigen zu wollen.

Schnell erzählte ich weiter und als ich zu dem Punkt kam, an dem Adam offenbart hatte, dass Vaggie ein Engel wat, hörte ich Alastor murmeln:

"Interessant. Das erklärt so einiges."

Aber was genau er damit zu sagen vermochte, konnte ich nicht sagen.

Als ich dann zu der Szene im Gerichtssaal kam, stockte ich kurz bei dem ersten Teil, in welchem es um mich ging und erzählte schnell weiter, in der Hoffnung, er würde nicht bemerken, dass ich ihm etwas verschwieg, doch falsch gedacht, denn nach meiner Endung schwieg er kurz, ehe er meinte:

"Da ist doch gewiss noch etwas, dass du mir sagen möchtest, oder meine Liebe? Du willst mich doch nicht böse machen, oder?"

Ängstlich zuckten meine Ohren, während ich mich so klein wie möglich machte, ehe ich so leise wie möglich murmelte:

"Charlie und Vaggie wissen jetzt, dass du meine Seele hast."

Einen kurzen Moment erstarrten seine Finger, es wurde beängstigend Still und selbst das Feuer schien nicht mehr zu knistern. Mein Herz machte einen schmerzhaften Sprung, als sich seine Hand von vorne um meinem Hals schloss und er mich auf den Rücken drehte, ehe er sich über mich beugte, sodass ich noch mehr gefangen war, als ohnehin schon.

Kurz vor meinem Gesicht blieb er mit seinem Gesicht stehen und ich sah, wie es immer dämonischer wurde, während man in seiner Stimme einige Störsignale, wie aus einem alten Radio, hörte.

"Sag das noch mal!"

Winselnd versuchte ich mich aus seinem festen Griff um meinen Hals zu winden, ich bekam zwar immer noch ausreichend Luft, aber wirklich angenehm war das trotzdem nicht.

Irgendwie schaffte ich es meinen Satz zu wiederholen und versuchte mich zu verteidigen, dass ich es ja nicht war, die es offenbart hatte, sondern Sera, was für ihm aber scheinbar kein Unterschied machte, da ich bemerkte, wie sich seine Hand immer fester um meinen Hals schloss, weswegen ich hilflos mit den Pfoten ruderte und panisch versuchte irgendwie an Luft zu gelangen.

Erst als meine Bewegungen immer schwächer wurden und ich schon schwarze Punkte vor den Augen sah, lockerte er, Satan sei Dank, seinen Griff so weit, dass ich hecktisch Luft schnappen konnte und eine Mischung aus Husten und Winseln erklingen ließ.

Noch immer sah ich in seine Augen, während er, scheinbar gedankenverloren, mich unter meinem Kinn kraulte. Zum Glück wechselte er wieder in seine normale Gestalt, was aber nicht reichte, um meine aktuell anbahnende Panikatacke zu verhindern.

Mich noch immer kraulend, sprach er dann endlich:

"Ändern lässt sich das ja nun leider nicht mehr. Sehr zu meinem Missfallen. Aber ich werde damit schon irgendwie umgehen können. Ich denke, für dich wird erst mal Zeit zum Schlafen. Es war ja ein langer, aufregender Tag für dich meine Kleine."

Mal wieder setzte er seine Magie ein, weswegen meine Augen immer schwerer wurden und das letzte, was ich sah, waren seine rotglühenden Augen, ehe alles um mich herum schwarz wurde.

My Life in Hell (Hazbin Hotel FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt