Kapitel 6

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*Regulus*

Den restlichen Vormittag verkroch ich mich in meinem Zimmer, naja eigentlich war es gar nicht mein Zimmer, doch dieser Raum begann sich langsam nach zu Hause anzufühlen. Mehr als sich mein eigentliches zu Hause nach zu Hause angefühlt hatte. Ich hatte mir fest vorgenommen, dass so etwas nicht passieren wird, dass ich diese Art von Gedanken sofort aus meinem Kopf verbannen werde. Dieser Ort sollte nur ein kurzer Zwischenstopp sein, mehr nicht.

Es gab vieles an das ich mich noch gewöhnen musste, das Zusammenleben mit diesen Chaoten, die neue Umgebung, die Wärme, die dieses Haus ausstrahlte, unsere neuen Tagesabläufe und so weiter. Nur an eine Sache konnte ich mich nicht so wirklich gewöhnen und zwar an James Potter. Diese Nettigkeit, die er immer an den Tag legte, war für mich unverständlich, schließlich versteckte ich es nicht, dass ich ihn nicht leiden konnte. Zumindest konnte ich ihn in Hogwarts nicht ausstehen. Mittlerweile hatte sich das gebessert, ich würde behaupten, neutral zu ihm zu stehen, oder besser gesagt versuchte ich es. Und außerdem hatte er die Eigenart immer, ohne T-Shirt, oberkörperfrei herum zu laufen. Ich tat mein Bestes mich davon nicht ablenken zu lassen, teilweise vergeblich.

Aber dass konnte noch werden, ich sollte mich einfach darauf einlassen, es war sowieso die einzige Möglichkeit die mir übrigblieb. Naja nicht ganz, ich konnte mich einleben, versuchen alles andere Mal auszublenden und mich wie ein einfacher Junge zu verhalten und Spaß zu haben, aber so leicht war das nicht, ich war kein einfacher junge, beziehungsweise konnte es nie sein oder ich konnte mich hier die ganze Zeit einschließen und den anderen aus den weg gehen.

Bevor ich meinen Gedanken weiteren freien Lauf lassen konnte, klopfte es an der Zimmertür. Um genauer zu sein klopfte es fünfmal. Sirius. Wir hatten uns dieses Klopfzeichen vor Ewigkeiten ausgedacht, damit wir sichergehen konnten, dass es nicht unsere Eltern waren die an unsere Tür klopften, wenn ich jetzt darüber nachdachte war es unnötig, sie klopften fast nie und auch wenn sie es taten konnten wir nicht abhauen.

"Ja?"

Die letzten Tage hatte wir uns viel gezankt, meistens wegen sinnlosen Kleinigkeiten, es war zwar nervtötend, doch andererseits konnten wir uns zum ersten Mal wie normale Geschwister verhalten.

Er öffnete langsam die Tür, nur einen kleinen spalt, "Darf ich reinkommen?"

"Von mir aus"

Sirius nickte, durchquerte den Raum und setzte sich zu mir. Irgendwie verhielt er sich seltsam.

"Ist alles in Ordnung mit dir?" fragte ich schließlich

"Ja?", er sah mich verwirrt an, "Wieso?"

"Es ist schon eine Weile her seit du... ach vergiss es"

"Ich wollte nur sichergehen, dass es dir gut geht, mir ist aufgefallen, dass ich dich noch gar nicht gefragt habe seit wir hier sind. Ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt, es tut mir leid."

Diese pure Offenheit überraschte mich, normal sprachen wir über solche Themen nicht. Für uns zählte nur dass wir uns gegenseitig beschützten, "Ja ich... ähm" begann ich zu stottern und überlegte kurz, "...ich denke schon"

"Bist du sicher?"

"Ja, ich bin mir sicher, ich komme zurecht"

"Mir ist bewusst, dass du zurechtkommst, du kommst immer zurecht, aber ich will das es dir gut geht und das du glücklich bist."

"Mir geht's gut und ich bin glücklich, denke ich.", bestätigte ich ihm noch einmal

Seine Mundwinkel wanderten nach oben und er zog mich in eine Umarmung, "Wir haben es wirklich geschafft was?"

Ich konnte mich nicht mehr dagegen wehren, also tat ich es auch nicht und hielt mein Lächeln nicht mehr zurück, "Ja haben wir"

{{untouchable} {jegulus}}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt