Kapitel 13 - Luca

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Der nächste Tag wurde hektisch. Luca war vom gestrigen Abend noch erschöpft, doch es mussten Vorbereitungen getroffen werden, damit sie tatsächlich am folgenden Tag abreisen konnten. Inoue ließ bereits am frühen Morgen die königlichen Schneider kommen.

In diesem Fall war Luca froh, dass es so schnell gehen musste. So konnte er darauf bestehen, dass die Maße, die zur Hochzeit genommen worden waren, noch passten. Außerdem musste diesmal nur Kleidung geändert werden.

Inoue hatte am Morgen einen kleinen Stapel Drachenschuppen für die Schneider bereitgelegt, die in die wärmste Jacke aus dem Kleiderschrank des Prinzen eingenäht werden sollten. Zusätzlich wollte Inoue, dass sie mehr Futter hinein nähten, da es in den Höhen, in denen er fliegen wollte, eiskalt sein würde. Natürlich mussten ebenso eine Mütze, Hose, ein Paar Handschuhe, die Winterstiefel und ein Schal in dieser Art angepasst werden.

Erst gegen Abend konnte Luca das neue Outfit anziehen. Er fühlte sich so rund wie der Michelin Mann, den er mal in der Werbung gesehen hatte. Doch den Zweck erfüllte es, ihm war sehr warm. Diesmal musste an seinen Kleidungsstücken auch nicht mehr so viel geändert werden.

Das lag jedoch vermutlich an dem Drachen, der direkt neben dem Schneider auf einem Sessel saß und bei jeder Änderung, bei der der Schneider natürlich Nael berühren musste, missbilligend mit der Zunge schnalzte. So war die Tortur schnell vorüber.

Des Weiteren hatten sie die Küche mit der Vorbereitung des Proviants betraut. Gemeinsam mit den Bediensteten hatten sie dann einen großen Sack gepackt, in dem alles verstaut wurde: Wechselkleidung für die Nacht und wenn sie gerade nicht flogen, ein Zelt, da es in der Nähe der Randgebiete keine Übernachtungsmöglichkeiten mehr gab, Utensilien zum Feuermachen und Kochen, bei deren Anblick der Drache leicht verächtlich geschnaubt hatte, und natürlich eine große Decke, damit sie in den kühlen Nächten nicht frieren mussten. Am Ende kam auch das Proviantpaket mit oben drauf, ehe er zugeschnürt wurde.

Der Sack war riesig, fast so groß wie Luca selbst, doch Inoue schien nicht besorgt um das Gewicht zu sein. Der Drache überlegte eher, ob sie nicht noch mehr Kleidung mitnehmen sollten, falls die des Prinzen nass würde.

Als er sich am frühen Abend an Inoues warme Brust schmiegte, ließ ihn der Gedanke an ihr erstes Treffen nicht los. »Inoue, bist du noch wach?«, flüsterte Luca leise. Als Antwort drehte der Drache den Kopf und in dem von hellem Mondschein beleuchteten Zimmer sah er die hellblauen Augen seines Ehemannes aufblitzen.

Dieser interpretierte den Grund der Frage jedoch ganz falsch, denn er umarmte Luca fest, während er murmelte: »Mir macht es sicher ebenso viel Spaß wie dir, wenn wir uns auf diesen Laken wälzen, aber heute nicht, mein Prinz. Sonst können wir morgen wirklich nicht aufbrechen.« Hitze schoss in seine Wangen, als er sich in Inoues Griff wand. Der Drache knurrte.

Mit einer schnellen Bewegung drehte er ihre Körper, sodass er genau auf Lucas Mitte saß. Mit seinen Händen nagelte er die Arme des Rothaarigen über dem Kopf auf das Kissen. »Wenn du so weitermachst, mein Schöner, garantiere ich für nichts mehr!« Luca spürte, wie sich etwas in ihm regte. Etwas, auf dem Inoue gerade saß.

»Das wollte ich gar nicht ich wollte doch nur was fragen!« Sein Atem ging keuchend und wieder bewegte er sich, um seine Härte aus der unangenehmen Situation zu befreien. Ein weiteres Knurren ließ ihn erstarren. Diesmal klang es halb nach einem Stöhnen. »Das fühlt sich hier aber gerade überhaupt nicht danach an, mein Hübscher.«

Luca keuchte auf, als der Drache sich bewegte, langsam, vor und zurück. »Inoue!« Alle Gedanken an seine Frage waren verschwunden. Die Hitze breitete sich in seinem Körper aus. Inoue schien es nicht mehr auszuhalten und stand auf. »Du bist noch wund von gestern«, murmelte er halblaut. »Wenn ich das jetzt wiederhole, kannst du morgen nicht sitzen.«

Reincarnation (ONC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt