06 - Büro - II.

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Ich schaue Anna zu, während sie die Akten eine nach der anderen ordnet. Dabei spiele ich mit dem kleinen Teddy-Anhänger der an meiner Schultasche hängt. Ich stelle mir vor, dass der Teddy größer wäre und er könnte meinen Rucksack tragen. Das lässt mich lächeln, solange Anna sich nach und nach die Akten ansieht und immer mal wieder nickt oder auch mal den Kopf schüttelt.

Veronica schaut auf die Uhr und sieht im Anschluss Anna mit einem fragenden Blick an.

Anna steht auf, geht vor den Schreibtisch und bleibt dort stehen, legt Veronica die Akten fein säuberlich sortiert auf ihren Schreibtisch und legt dann wieder die Hände auf ihren Rücken. 

Auf Veronicas Nicken hin schüttelt Anna einfach nur den Kopf und erklärt : "Ich würde sagen, du solltest Rainsburry und Chesterfield schließen, die liegen beide zu dicht an anderen Schulen, das ergibt für mich keinen Sinn. Außerdem zeigen auch die Zahlen einen Abwärtstrend, wenn ich das richtig deute."

"Mhm... Ja! Das sehe ich genauso! Danke für deine Meinung." Nachdem Veronica sich wieder ihrem Notebook zugewendet - und zu Anna eine wegwedelnde Geste gemacht hat, kommt Anna wieder zu mir und setzt sich wortlos neben mich. Ich nehme wieder ihre Hand. Meine andere friemelt weiter an dem Teddy rum.

"So... und jetzt bringe ich dich nach Hause und fahre dann zur Arbeit." sagt Anna, schaut mich lächelnd an und drückt meine Hand.

Ich schaue zwischen Anna und Veronica hin und her.

"Is sie dein Fau" frage ich Anna ganz leise, dabei mit meinem Kopf zu Veronica nickend.

Anna schaut mich weiterhin lächelnd an. "Mhm... Ganz genau. Veronica ist meine Frau." meint sie nickend und sieht auch kurz zu Veronica.

"Sies hübs..." flüsterte ich kichernd und drücke Annas Hand dabei erneut.

Anna beugt sich zu mir herunter und flüstert : "Ja, das finde ich auch... Du Schlingel!" in mein Ohr, was mich dazu bringt knallrot zu werden. Anna lacht leise - wohl darüber das ich rot geworden bin, weshalb ich mein Hände vors Gesicht halte, so das sie mich nicht sehen kann. Anna steht auf, zieht mich sachte mit und wendet sich zur Tür.

"Na komm Kleines, wir müssen Veronica arbeiten lassen und ich muss auch zur Arbeit!"

Ich stehe auf, und hüpfe an Annas Hand mit zur Tür.

"Du willst sie einfach so allein lassen?" fragte Veronica streng in Annas Richtung.

"Entschuldige bitte, Veronica. Ich meine natürlich nur, wenn ich es darf. Ich denke Sie kommt schon klar, das ist bestimmt nicht das erste Mal!" antwortet Anna jedenfalls ziemlich leise. 

Ich bekomme nicht wirklich mit worum es in dem anschließendem Wortwechsel ging, weil ich viel zu müde bin und ausgiebig gähnen muss. Was sicher nicht unbemerkt bleibt.
Die beiden reden noch gefühlt ewig, weshalb ich mich auf den Boden setze, mir die Bänder meiner Kapuze in den Mund stecke und mit einer Hand mit Teddy spiele und mit der anderen nervös an meinem Pooh-Armband herum drehe. Ja, der Pooh... von Winnie the Pooh !

Beide schweigen auf einmal - und sie schauen mich überraschenderweise an.

Ich lasse Teddy los - aber nur um noch besser an meinem Pooh-Armband herum nesteln zu können.

Ich schaue von einer zur anderen.

Veronica steht auf, kommt die 4 Kilometer um ihren Schreibtisch herum und stellt sich vor mich.

Sie schaut mich an - aber ich traue mich nicht sie anzuschauen, also bin ich weiter irgendwie auf mein Armband fixiert. Schön so mit den gelben und roten Perlen denke ich bei mir.

Veronica beugt sich vor zu mir.

Ich nehme erst jetzt Notiz von ihrer enormen Oberweite - Sie thront wie ein Gebirge über mir. 

"Wenn es jetzt regnet werde ich nicht mal nass!" denke ich so bei mir und grinse weiter abwesend vor mich hin.

Lucy - Remake - Kapitel 1 - 30Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt