07 - Büro III. & Zu Hause I.

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"Hey Lucy... wie wäre es für dich, wenn du dich hier ein bisschen auf das Sofa legst und etwas schläfst, und ich dich nachdem du ein kleines Nickerchen gemacht hast, dann nach Hause fahre?" fragt sie mich, legt eine Hand unter mein Kinn und dreht mein Gesicht sanft zu ihr.


"Mhmmm, otay!" nuschele ich, im Augenblick nur Augen für ihre Oberweite habend.

Veronica lässt mein Gesicht los. Dass sie eine Augenbraue hebt, aber dabei lächelt, entgeht mir. Ich reibe mir über meine Augen und nicke einfach nur nochmal so zur Bestätigung. Ich will gerade nichts lieber als einfach nur eine Runde schlafen, mir ist auch völlig egal wo.

"Bist du dir sicher? Sie ist ..." fragt Anna...

Aber ich höre schon gar nicht mehr zu. Ich weiß, dass beide mich anschauen. Ich stehe auf, drehe mich um - ich bin mir sicher, dass vier Augen auf mir liegen - taumele zum Sofa und lasse mich einfach darauf fallen. Meine Schuhe streife ich ab, so dass sie vor der Couch zu liegen kommen. Ich lege mich auf eine Seite und rolle mich zusammen.

"Mhm... Ja klar - ich weiß, und ich bin mir sicher..." Schaffe ich gerade noch so zu sagen, als mir auch schon die Augen zufallen, während ich auch noch meinen Daumen in den Mund stecke und selig einschnorche.

Ich bleibe auf dem Sofa auch noch schlafend liegen, nachdem ich meinen Daumen verloren habe. Praktischerweise habe ich einfach mit dem Band meiner Jacke im Mund weiter geschnullert. Normalerweise habe ich zu Hause zum Schlafen ja immer einen Schnuller, aber den nehme ich natürlich nicht mit zur Schule. Nach einiger Zeit bin dann doch aufgewacht, weil ich mir fremde Stimmen höre. Ich öffne langsam meine Augen und sehe, noch etwas verschwommen, Veronica mit einer anderen Frau reden. Sie stehen in der Tür und die Frau gestikuliert wild. Ich reibe mir meine Augen und gähne ausgiebig bevor ich mich hinsetze, nach meinen Schuhen angele und sie wieder anziehe.

Die andere Frau stupst Veronica an und deutet dann auf mich. Die dunkelhaarige, mir fremde Frau sieht mich erst mit nichtssagendem Blick an und verabschiedet sich dann von Veronica.

"Na sieh mal an... wer da wach ist. Hast du gut geschlafen?" fragt Veronica mich freundlich lächelnd und kommt dabei etwas auf mich zu.

"Mhm... ja, Danke! Ich denke aber ich sollte jetzt besser gehen, ich ...umm... hab mich vermutlich eh schon zu sehr blamiert." antworte ich ihr mit leichter Röte im Gesicht. Ich weiß ja, dass ich vor dem Nickerchen ein Little war und es ist mir gerade unglaublich peinlich. So etwas ist mir vor Anderen noch nie passiert. Ich stehe also auf und gehe in Richtung Tür.

"Blamiert nein, du warst einfach..." fängt Veronica an zu reden.

Ich ignoriere sie und sage einfach : "Könnten Sie bitte nicht weiter darüber reden? Ich danke Ihnen beiden für ihre Fürsorge, sehr sogar, doch ich würde jetzt wirklich gerne einfach gehen."

Die große dunkelhaarige Frau, die mir als Veronica vorgestellt wurde, sieht mich etwas finster an, vermutlich weil ich sie einfach rotzefrech unterbrochen habe, doch lockert sich ihre Mimik aber schnell wieder. Sie tritt ein Stück zur Seite und lässt mich mit einem "Bitte!" aus dem Büro gehen.


Ich laufe so schnell wie möglich zum Fahrstuhl und bemerke erst draußen, dass ich meinen Rucksack gar nicht dabei habe. Der liegt vermutlich noch in Annas Auto.
So ein Mist.

Genervt rolle ich mit den Augen während ich auf den Aufzug warte.
Zu meinem Glück bewahre ich meine Fahrkarte, Schlüssel und Handy immer in meiner Jackentasche auf.

Ich fahre also nach Hause und in meiner Wohnung angekommen schmeiße ich mich auf mein Bett und schreie eine Runde in mein Kopfkissen. 

Lucy - Remake - Kapitel 1 - 30Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt