01. Cuts

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--- Hei Peoples :)

Zum Anfang der Story mal etwas „ruhiges“ :)

Sagt mir wie ihr's findet :) – Top oder Flop?

xx Kathy ---

[Enthält eine leicht gewalttätige Szene] –

Some things we don't talk about

Better do without

Just hold a smile

– The Fray „Never Say Never“

Kapitel 1 - Cuts

Ein leiser Seufzer entfuhr mir, als mein Blick durch die Kantine streifte. Alle Plätze waren belegt. Wo war Mary bloß? Sie wusste doch, dass ich Montags immer ein wenig später kam und sie mir einen Platz freihalten musste. Und da sah ich sie. Ihr feuerroter Schopf stach mir in der hintersten Ecke des Raumes ins Auge. Sie winkte mir hektisch zu und ich grinste zurück.

Ich nahm mir eins der alten grauen Plastiktabletts und ging zur Essensausgabe. Es gab wieder mal diese komische hellgelbe Pampe – die sie als Kartoffelpüree bezeichneten (was es garantiert nicht war) – und dazu Gemüse. Eigentlich gab es ein Stück Fleisch, aber ich bekam das Essen für Vegetarier. Eigentlich aß ich gerne Fleisch, aber das hier in der Schulkantine konnte man nicht essen. Es war einfach nur widerlich. Da konnte man gleich einen Tafelschwamm essen. Also hab ich mich in die Liste der Vegetarier eintragen lassen. Das Gemüse schmeckte einigermaßen. Zumindest bekam man davon keinen Würgereiz. Ich stellte mir noch ein Glas kohlensäurehaltiges Wasser ohne Kohlensäure auf mein Tablett und spazierte zu Mary die breit grinsend auf mich wartete.

„Hey, Mary.“, sagte ich und setzte mich neben sie. „Wie war dein Tag bis jetzt?“ Sie rollte mit ihren braunen Augen, die hinter ihrer großen Brille versteckt waren.

„Grauenhaft! Ich wurde in Chemie in eine Experimentiergruppe voll von Idioten gepackt! Es war einfach nur schrecklich! Diese Idioten wollten einfache alle Chemikalien zusammenschütten.“, quasselte sie sofort darauf los. „Und dann hatte wir Sport und das war genauso schrecklich! Wir haben Volleyball gespielt! Welcher Barbar hat sich diese Spiel bloß ausgedacht! Es ist einfach nur schrecklich und man verletzt sich. Und wie war es bei dir so?“

„So wie immer halt. Von Dummbolzen umzingelt. Wie kann man bitte nicht wissen, dass die Fotosynthese nichts mit Fotografie zu tun hat? Das... Das geht doch nicht!“ Lustlos stocherte ich in meinem Essen herum.

„Oh Gott! Du Armer!“ Mary schüttelte ihren Kopf und ihre Feuerroten Locken wippten auf und ab.

Mary war der reinste Streber. Sie trug eine Brille, hatte eine Zahnspange, kleidete sich spießig, kümmerte sich eigentlich nur um ihre Noten und hatte gar keine Freunde – außer mich. Vermutlich hingen die Streber ja immer zusammen. Bestimmt wurde es irgendwann einmal von jemandem festgelegt.

„Und, wie schmeckt das Fleisch?“ Ich sah skeptisch auf Marys Teller. Sie kämpfte darum, sich ein kleines Stück von dem Fleisch abschneiden zu können. Als sie es nach gefühlten Stunden endlich schaffte hielt sie die Gabel mit dem Fleischstück triumphierend in die Höhe. Ich lachte.

Vorsichtig steckte sie sich das Stückchen in den Mund und kaute skeptisch darauf herum. Mit angewidertem Gesicht schluckte sie es herunter. „Das ist einfach nur ekelhaft.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Deshalb nehme ich vegetarisch.“ Ich grinste sie an. „Harry... Willst du mir nicht was von dir abgeben?“ Sie sah mich schmollend an. „Ich sage dir jedes Mal, dass du dich ummelden sollst und was machst du? Gar nichts und isst mir auch noch mein Essen weg. Du bist unmöglich.“ Ich rollte mit den Augen und tauschte meinen Teller mit ihrem aus.

He plays the guitar (Larry Stylinson AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt