alte Gewohnheiten sterben schreiend

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Reggie, beeil dich!" schrie Sirius und grinste.

Regulus sah müde auf und versuchte, das Schloss anzusehen. Es waren 8 Stunden Zugfahrt gewesen, es wäre nicht ungewöhnlich für ihn, müde zu sein, aber für ihn war Müdigkeit ein Dauerzustand. Gähnen, seufzen, schlafen. Manchmal glaubte er, er wäre nicht zu mehr fähig. Er besaß nicht Sirius' blühende Persönlichkeit oder seine volle laute Lache, nicht sein charmantes Grinsen oder sein Begehren darauf, neue Leute kennenzulernen. Regulus würde von sich behaupten, er wäre grau. Kein sattes oder blaustichiges grau, nein, ein langweiliges Grau, das selbst ein trister Bleistift zustande bringen könnte.

"Komme", antwortete er ohne Schreien und ohne zu grinsen.

"Schau dir diese prächtige Tür an!" bewunderte Sirius das Schloss und griff verschwommen nach dem Holz.

"Schön", schnaubte Regulus. Sirius trank, nahm etliche Drogen und rauchte mehr als er atmete. Regulus hatte ihn darauf angesprochen, oft, es war immer ein Fehler. Sirius wurde wütend, schrie und fluchte laut, in diesen Augenblicken erinnerte er ihn an ihre Mutter. Sirius hatte es nie länger als 2 Tage ohne Drogen geschafft.

Regulus klopfte dreimal an die Tür, bevor diese sich mit lautem Knarren öffnete.

"Cool", staunte Sirius. Heute musste er etwas Besonderes genommen haben, dachte Regulus verträumt, er war noch aufgeregter als normalerweise.

"Los, komm, komm!" brüllte Sirius fast singend.

Ihre Eltern standen wartend vor der hölzernen Tür, und schon von Weitem sah er ihre Mutter abschätzend den Kopf drehen.

"Mutter", machte Regulus eine kleine Verbeugung, "Vater", gab er ihm langsam die Hand.

"Dein Haar ist lang", schnaubte seine Mutter und griff danach.

"Ja, es ist viel gewachsen", erklärte er. Er mochte sein Haar, es war nun beinahe kinnlang, nicht so lang wie Sirius', aber es war schön.

"Es ist zu lang! Mir reicht ein fehlgeratener Sohn mit Damenfrisur!" schrie sie und zog fest an seinem Haar.

"Ja, Mutter", flüsterte er.

"Es muss sofort der Friseur aus der Stadt eingeritten werden!" schrie sie die Dienerin an, welche sofort wegrannte, um ihn zu holen.

"Keine Sorge, Regulus, ich tue das zu deinem Besten. Die hohe Gesellschaft wird darin Sachen interpretieren. Ich sorge mich nur um deinen Ruf", erklärte seine Mutter nun ruhig. Sie tat das oft, manchmal dachte er, sie wäre manisch.

"SIRIUS!" schrie sie seinen Bruder an, der gerade die Vorhänge bewunderte. Er ging schwankend auf sie zu und versuchte sich an einem Knicks; Sirius tat so etwas gerne, um ihre Mutter zu verärgern.

"Er fühlt sich nicht wohl, er-" Regulus versuchte die Situation zu retten, doch er erhielt dafür nur einen boshaften Blick.

"Er soll für sich selbst sprechen", unterbrach ihn ihre Mutter.

"Du siehst aus wie ein Weib!" fluchte sie angeekelt und deutete auf Sirius' langes Haar.

"Dankeschön", lächelte Sirius mit einem teuflischen Grinsen.

"Du undankbarer Sohn! Du solltest dich schämen!" fluchte sie erneut und schlug ihm gegen seine Wange.

Ein harter roter Abdruck sammelte sich auf Sirius' Wange, doch er lächelte nur noch mehr.

Wäre Sirius eine Farbe, wäre er rot, gefährlich, auffällig und unbändig.

"Schäm dich", flüsterte seine Mutter und schickte Sirius ohne weitere Worte auf sein Zimmer.

"Er ist nur-"

"Wage es nicht, ihn zu verteidigen! Du bist besser als das", unterbrach ihn seine Mutter.

Er nickte.

"Elodie wird dich auf dein Zimmer bringen. Um acht gibt es Essen. Dir ist es erlaubt, dich umzusehen." Sie nickte ihm zu, bevor sie davon raste und sein Vater ihr wie ein Hund folgte, niemals eine eigene Meinung.

Regulus atmete durch und folgte dem Dienstmädchen.

Er sah sich in seinem Zimmer um; es war grau. Grau, schwarz und trist wie sein Leben.

Ihre Hausfarben beinhielten eigentlich auch Grün, doch ihre Mutter hasste jegliche Farben.

"Sir, kann ich noch etwas für Sie tun?" fragte das Dienstmädchen. Sie war vielleicht dreizehn.

"Nein, Elodie, das wäre alles."

"Um wie viel Uhr wünschen Sie heute Abend meine Dienste?" fragte sie leise, sie sah zu Boden.

"Deine Dienste?" fragte er.

"Meine Herrin möchte, dass ich Ihnen jeden Wunsch erfülle", flüsterte sie.

Er wollte nicht darüber nachdenken, was das bedeuten sollte, er wusste es wahrscheinlich schon.

"Elodie, kannst du mir einen letzten Dienst erfüllen?" fragte er vorsichtig und versuchte behutsam zu klingen, es gelang ihm nach ihrem Gesichtsausdruck nicht.

"Natürlich, mein Herr", erklärte sie und zitterte.

"Frag mich nie wieder nach jeglichen Diensten, hab keine Angst vor mir, und falls meine Mutter Auskunft über jegliche Dinge hören möchte, lüg", zählte er auf. "Das sind mehrere Dienste", fügte er leise hinzu.

"Das sind es", atmete sie laut durch, ihre Miene glättete sich.

"Kannst du sie alle erfüllen?" fragte er.

"Das kann ich, das werde ich", erklärte sie aufrichtig.

"Gut", versicherte er.

"Guten Abend, Sir Regulus." Sie war gerade dabei, aus der Tür zu gehen, als sie sich erneut an ihn wandte. "Sir Regulus, ich schätze Ihre Güte, und Ihr Geheimnis ist bei mir sicher", lächelte sie warmherzig.

"Mein Geheimnis?" fragte er unbeholfen.

" Als Dienstmädchen hört man viel von den Vorlieben reicher Adliger." in ihrerm lächeln lag ein Hauch Trauer.

" Oh." Hauchte er.

" es ist bei mir ein sicheres Geheimnis, sorgen sie sich nicht sir."

" Danke, Elodie. "

Sie verschwand nun endgültig aus dem Raum.

L: ich hatte diese Idee und wollte sie unbedingt umsetzen. lasst mich sehr gerne wissen was ihr davon haltet und ob ihr an mehr Kapiteln interessiert seit!! Ich glaub das könnte eine sehr spannende und romantische fanficiton werden ♡ Feedback und Kommentare sind sehr willkommen ❣️

Bring me back to life (or die with me)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt