Bring me back to life (or die with me)

Nicht jeder darf träumen

Es war bereits spät, als Regulus von Elodie geweckt wurde.

"Wie viel Uhr ist es?" fragte er verschlafen und strich sich seine Locken aus dem Gesicht.

"Fast 10, mein Herr. Ich wollte Sie schon dreimal wecken, doch Sie wollten einfach nicht aufwachen," erklärte sie und begann, seine Kleidung für den Tag auszulegen.

"Oh ja, ich hatte eine lange Nacht," entgegnete er und versuchte, seine Gedanken zu ordnen.

"Oh wirklich? Wo waren Sie nach dem Abendessen? Wollten Sie nicht sofort in Ihre Gemächer zurückkehren?" fragte sie und klang misstrauisch.

"Das war ich, ja, ich war in meinen Gemächern. Ein Traum hielt mich wach," eine schlechte Notlüge. Die Blacks hatten keine dummen Träume.

"Ich werde Ihnen heute Abend etwas Milch mit Honig bringen. Es wird helfen." Elodie nickte und verbeugte sich, bevor sie aus dem Zimmer trat.

Regulus atmete erleichtert aus und fiel zurück in sein Bett.

"Hi, kleiner Prinz."

Regulus schrie auf und sprang förmlich aus seinem Bett.

"Was? Ich - du -," stotterte er verwirrt und sah auf den Lichtjungen herunter.

James lag ausgestreckt in seinem Bett und grinste. Er fühlte sich für Regulus' Geschmack viel zu wohl.

"Was tust du hier?" fragte Regulus verwirrt.

"Ein schlechter Traum? So siehst du mich also? Ich hätte mit wunderschön, eine große Ablenkung oder vielleicht auch sehr ritterlich gerechnet, aber ein böser Traum ist wirklich nicht nett, kleiner Prinz," entgegnete James und klang auffällig verspielt.

"Was tust du hier?"

"Das hast du schon gefragt."

"Nun, du hast nicht geantwortet."

"Mhmm." James beugte sich vor und strich Regulus eine Haarsträhne hinter sein Ohr.

"Nicht," flüsterte Regulus leise.

"Warum nicht?" fragte James und nahm seine Hand zurück.

"Was machst du hier?" fragte Regulus erneut.

"Ich wollte dich sehen, kleiner Prinz," gestand James herzlich.

"Für deine Pflicht? Du möchtest Hilfe, richtig? Deshalb bist du hier." Regulus hoffte so sehr auf ein Ja. James musste deshalb hier sein, nicht um ihn zu sehen.

James war still.

Regulus begann aufzustehen, als James ihn unterbrach. "Ja, ja, ich bin deshalb hier. Meine Pflicht," erklärte James schnell.

"Gut," entgegnete Regulus und atmete erleichtert aus.

"Also, wo fangen wir an?" fragte James und schwebte im Raum umher.

"Naja, ich kenne dich nicht wirklich. Gibt es irgendwas, was du noch tun wolltest, bevor du - naja, du weißt schon." Zu sagen, dass James gestorben ist, fühlte sich fremd und seltsam traurig für Regulus an.

"Nicht wirklich. Ich hatte ein, naja, sehr erfülltes Leben. Ich habe alles ausgiebig erlebt, was es gab," grinste er zufrieden.

"Nichts, was du verpasst hast? Orte, Gegenstände, Feiern oder... naja..."

Sag es nicht.

Sag es nicht.

Sag es nicht.

"Liebe?" fragte James zögernd.

"Ja," nickte Regulus. Liebe. Etwas, was für ihn niemals möglich sein würde.

"Ich möchte dich ungern mit langen Geschichten quälen, aber ja, ich war verliebt," erklärte James und verlor sein strahlendes Lächeln.