TW: Narben und Gewalt erwähnt
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Sirius war ein Durcheinander. Schon immer.
Seine Eltern sagten es, die Ärzte, die Lehrer und selbst die "Freunde", die er im Sommer hatte. Alle bis auf seinen Bruder.
Regulus war schon immer weich gewesen, er versuchte es zu verstecken, aber Sirius sah es in einem liebevollen Blick, in jedem versteckten Lächeln und jeder verziehenen Lüge.
Natürlich werde ich aufhören, nach dieser letzten Zigarette, natürlich ist das meine letzte Pille, natürlich werde ich es versuchen.
Natürlich.
Natürlich.
Natürlich.Natürlich war er ein Wrack ohne Anker. Regulus wollte sein Anker sein, und Sirius wollte so gerne, dass er es war, aber er dürstete nach etwas anderem. Eine andere Art der Liebe, die ihm Regulus nicht geben konnte. Die Liebe, normal zu sein und verstanden zu werden von jemanden der aus dem gleichen gemacht wurde wie er.
Das alles war vergessen, sobald er zu high war, um sich an alles zu erinnern.
Es war so leicht.
So einfach.Alles in ihm begann zu ruhen, die Welt wurde plötzlich still und keiner nannte ihn Prinz, König oder Sohn. Alles war vorbei und es blieb nur die Stille.
Und natürlich Kopfschmerzen und eine trockene Lunge, wenn alles aufgehört hatte zu wirken.
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Er schlenderte durch die alten Mauern der Stadt. Die Burg hatte er schon lange nicht mehr verlassen. Seine Mutter hatte ihn jedoch auch lange Zeit nicht mehr geschlagen.
Diese Nacht tat sie es.
Sirius hatte vor, in irgendeiner Bar bis zum Mittag zu tanzen, vielleicht mit jemandem nach Hause zu gehen. Er wurde gerne bewundert.
Er war schön. Das wusste er schon immer. Als er auf die Welt kam, gab es Paraden und Umzüge, große Feste und es wurden unzählige Gemälde gemalt.
Er war das Wunder ganz Hogwarts. Der Retter, der versprochene Prinz. Dann lernte er zu reden, und nun ja, es ging irgendwie alles den Bach herunter.
Sirius war auf irgendeine Weise von seinem Weg abgekommen. Er war unkontrolliert. Seine Bahn hatte sich ineinander verheddert und er fand sich in unzähligen Kreisen wieder.
Kein Ausweg in Sicht.
Er öffnete die Tür einer alten Bar. Er war zu nüchtern für die grellen Lichter und die laute Musik.
Er setzte sich auf einen barocken Stuhl und trank zwei, vielleicht auch zwölf von dem, was der Barkeeper ihm brachte. Hier kannte ihn niemand. Sirius Orion Black war hier ein Fremder, vergessen von den Bürgern, die ihn einst so liebten.
Seine Mutter hatte ihn langsam aus der Geschichte verbrannt.
Regulus war nun der Gefeierte, jedenfalls im Schloss.
Sirius wusste nicht einmal, ob die Bürger wussten, dass sie zurück waren. Es war seltsam zu wissen, wie unbedeutend er in Wirklichkeit war.
Neben ihm setzte sich ein großer Mann mit dunklem Haar, das in alle Richtungen abstand und auffällig blonde Strähnen hatte. Seine Kleidung sah alt aus. Er trug einen grünen Anzug aus Cord, was für viele wohl eher ein Stoff für ein Möbelstück wäre. Sirius konnte sein Gesicht nicht sehen, aber er wollte. Der Fremde hatte sein Interesse geweckt und er bekam immer, was er wollte, jedenfalls für eine Nacht.
"Bist du eine Couch oder ein gepolsterter Stuhl?" fragte er und grinste.
Der Fremde sah ihn kurz an. Sein Gesicht war vernarbt und er sah gefährlich aus. Seine Augen jedoch waren sanft, irgendwie sogar lieblich. Sirius würde sie als die Sonne bezeichnen, auch wenn sie vielleicht nur bernsteinfarbend und er ziemlich betrunken war.
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Bring me back to life (or die with me)
Fanfic(Cover:https://pin.it/2dqBi9aPM) Regulus zieht mit seiner adligen Familie in das alte Schloss Hogwarts, um sich vor ihren Fehlern zu verstecken. Regulus ist der jüngere der beiden Black-Brüder und wird von Zeit zu Zeit immer isolierter von der Außen...