pair: kai x julian
theme: verbale angriffe
words: 1644Julian
"Lass uns das bitte später klären", flüstere ich am ende meiner Kräfte. Das Training heute hat mich echt an meine Grenzen gebracht und jetzt noch dieser dämliche Streit mit Kai. Ich wollt doch einfach nur ins Bett.
"Es gibt nichts mehr zu klären. Ich würde lieber eine Frau als alibi heiraten als das zu veröffentlichen. Und das werde ich auch nie tuen, vorraussichtlich du lässt uns nicht auffliegen. Aber das kann bei dir ja leicht passieren. Hat man ja gestern erst gesehen", schreit er mich an.
"Du bist ein unfassbares Arschloch", sind meine letzten Worte bevor ich das Zimmer mit tränen in den Augen verlasse.
Draußen mache ich mich auf den Weg um irgendein ruhigen Ort zu finden. Zwischendurch werde ich immer wieder gefragt ob ich bei diversen Aktivitäten mitmachen will, konnte mich aber jedes mal davor retten. Ich frage mich die ganze Zeit was mit ihm los ist? Seit wann ist er so ein Arschloch. Irgendwann bin ich in einem Blumengarten gelandet. Ich lasse mich einfach auf den Boden fallen. Hier findet mich eh keiner. Wer soll sich hier her verieren?
Dabei hab ich mich leider getäuscht. 10 Minuten später sitzt Leon neben mir. "Alles gut?", fragt er vorsichtig nach. Ich nicke nur und starre weiter ins nichts. Wir sitzten hier gerade in einem Wellneshotel irgendwo mitten in der Wüste. Ich sollte eigentlich glücklich sein. Immerhin bin ich hier in Quatar mit der Nationalmannschaft und zudem sehe ich Kai endlich wieder. So eine Fernbeziehung ist nicht leicht, für uns beide. Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt nach London zu gehen, ihm hinterher zu laufen, aber irgendwie hab ich das bis jetzt nicht übers Herz gebracht das meinem Vater und Berater zu sagen. Aber so wie er aktuell drauf ist brauch ich mir da nicht noch wirklich Gedanken darüber machen. Ich meine schon allein das vorhin war absoluter Wahnsinn. Ich habe nur seine Hand im vorbeigehen gestriffen und er denkt sofort jeder hält uns für ein Paar. Darauf habe ich mit ihm darüber geredet ob wir es öffentlich machen wollen, aber es ist nur noch mehr ausgeartet. Seit dem redet er über nichts anderes mehr. Also wenn man das Reden nennen kann, er schreit mich eher an. "Erde an Julian", holt mich Leon zurück. Ich grummle kurz. "Was ist los?", versucht er es nochmal. "Alles gut", flüstere ich schwach zurück. Diese ständige Streiterei mit Kai und das ganze Training, machen mich wirklich fertig. Ich kann nachts nicht mal mehr ruhig schlafen. Leon sagt darauf nichts mehr, worüber ich sehr froh bin. Ich wollte einfach nur kurz mal den ganzen Stress vergessen. Aus dem nichts zieht mich der Braunhaarige an sich und krault meinen Kopf. Was macht er da? Und vorallem warum? Er weiß von mir und Kai, ganz sicher. Aber ich will micht auch nicht dagegen wehren. Das hat Kai nur in unserer ersten Nacht hier gemacht. Seitdem ist er total gereitzt und reagiert immer vollkommen über.
Nach einer halben Stunde löse ich mich langsam von Leon und schaue ihn verwirrt an. Ich weiß selbst nicht was das sollte. Ich weiß nur das ich jetzt wieder ins Zimmer zu Kai muss. Wenn Hansi herrausfindet das wir noch so lange unterwegs waren kommen wir in Teufels Küche. "Wir müssen zurück", flüstere ich in die Stille. Leon nickt und wir stehen auf.
Ehe ich mich versehe stehen wir auch schon vor dem Zimmer. Gerne würde ich mit Leon mitgehen, einfach nur um Abstand von Kai zu haben, aber ich will ihm zu nichts drängen oder zu aufdringlich sein. "Danke und schlaf gut", verabschiede ich mich noch von Leon und öffne dann die Tür. "Wo warst du und mit wem", kommt sofort von Kai, noch bevor ich die Tür geschlossen habe. "Weg", antworte ich ihm. Ehrlich bin ich ihm garnichts schuldig nachdem was ich mir heute schon anhören musste. Ich nehme mir eine kurze Short und ein Shirt aus dem Schrank, zum schlafen, und gehe ins Bad zum umziehen. Ich will mich nicht vor ihm umziehen, nicht heute. Danach lege ich mich an das andere Ende des Bettes. Er soll ruhig spüren wie er mir wehgetan hat und das ich so nicht mit mir reden lasse. "Alles gut?", fragt er in die Stille. Ist das sein fucking ernst? Er fragt mich ob alles gut ist. Er hat gesagt er würde lieber Fake-Heiraten als zu mir zu stehen. Ich antworte ihm einfach nicht auf die Frage. Er soll ruhig spüren wie er mich verletzt. "Juli", flüstert er unsicher. Ich reagiere wieder nicht und spüre wie er sich zur anderen Seite dreht. Mir ist bewusst das ist nicht das was er hören will, aber damit muss er Leben. Ich hab mir auch viel anhören müssen was ich nicht hören will.
Mitten in der Nacht werde ich wach weil sich ein Arm von hinten um mich legt. Diese unauffälligen Annäherungsversuche jedes mal wenn er sich entschuldigen will. Ich versuche ihn weg zu schieben von mir, aber er macht sich schwer wie ein Stein. Mir ist klar das er noch wach ist, sonst würde er nicht mitten in der Nacht ankommen. "Kai, bitte", flüstere ich in der Hoffnung er würde wegrutschen. "Können wir bitte reden, ich kann so nicht schlafen", gesteht er. "Ich will jetzt nicht mit dir reden. Und auch will ich nicht das du mich so berührst", erkläre ich ihm. Man kann sein Herz förmlich brechen hören, aber er soll endlich verstehen das er nicht so mit mir umgehen kann. Er hebt seinen Arm und nimmt ihn von mir. Dann dreht er sich ans andere Ende vom Bett. Toll, jetzt hat er mich für so ein scheiß Aufgeweckt. Als ich fast eingeschlafen bin, höre ich wie Kai schnief. Er weint? Das wollte ich nicht. Fuck! Ich drehe mich zu ihm und diesmal bin ich derjenige der ihn in seine Arme schließt. Kai bewegt sich aber nicht, er liegt einfach wie versteinert da. "Es tut mir leid das ich so bin", flüstert er. "Schon gut, darüber reden wir später".
Sie liegen einige Zeit so da, bis Kai in die stille den Namen seines Freundes flüstert. "Ja", flüstert Julian. "Jule...können wir bitte reden. Ich kann so nicht schlafen", flüstert er schüchtern und gebrochen. "Ich weiß nicht ob ich dir da helfen kann", antworte ich kalt. Ich weiß was er für Probleme hat sich zu akzeptieren, das ist mir mehr als bewusst. Aber er muss anfangen an sich zu arbeiten nicht an uns. Es muss eins nach dem anderen kommen. "Bitte", flüstert er so schüchtern wie noch nie. "Ich kann das nicht, hilf mir", danach kommt erneut ein erstickendes schluchzen aus seinem Mund. War das alles nur wegen mir? Oder steckt da noch mehr dahinter? Ist er deswegen immer so gereitzt wenn ich versuche mit ihm zu reden und alles artet aus?
Nach ein paar Minuten hat er sich wieder beruhigt und ich erkundige mich direkt was los ist bei ihm. "Mein-Mein Vater- er-er schickt-schickt", dann bricht er ab und nimmt sein Handy zur Hand. Er entsperrt es und hält mir den Chat mit seinem Vater unter die Nase.
"Du ekelhafter Schwuchtel"
"Du weißt das du jetzt nicht mehr bei uns auftauchen brauchst"
"Deine Mutter schämt sich für dich und fragt sich was sie falschgemacht hat"
Bestimmt weitere 20 Nachrichten hat er noch geschrieben. "Omg!", mehr bringe ich in diesem Moment nicht raus. Er schreibt seinem Sohn solche Nachrichten. Kai ist vollkommen am Ende und ich habe es nicht bemerkt. "Seit wann?", frage ich nochmal. "2 Monaten", flüstert er und ihm laufen wieder Tränen aus den Augen. Ich habe es immernoch nicht realisiert was mit seinem Vater nicht stimmt. Wie? Mehr fällt mir dazu garnicht ein. Mein Gegenüber fängt aufeinmal an am gesamten Körper zu zittern, weshalb ich ihn zu mir ziehe. Ich versuche ihn irgendwie zu beruhigen, allerdings gelingt mir das eher weniger.
Ich glaube er liegt seit 15 Minuten in meinen Armen und probiert alles um irgendwie wieder runter zu kommen. Langsam wird es weniger und ich drücke ihm sanfte Küsse auf die Stirn. Es tut mir weh zu sehen wie sein Vater ihn fertig macht. "War das das erste Mal?, frage ich ganz vorsichtig nach. Kai nickt nur und versucht wieder klarzukommen. Ich glaube ihm das es das erste mal war, so wie er reagiert. "Wollen wir kurz eine Runde gehen?", frage ich. Mir hilft das immer. Kai nickt noch immer ziemlich aufgelöst. So ziehen wir uns einen Pulli über und Schuhe an. In der Wüste braucht man keine lange Hose, auch nicht nachts. Ich greife vorsichtig nach Kais Hand und er verschrenkt unsere Finger miteinander. Zusammen mit ihm mach ich mich auf den Weg zu dem Ort wo ich vorhin war. "Es tut mir wirklich Leid Julian, aber mir fällt es schwer mich zu akzeptieren und diese Nachrichten machen es nicht besser. Ich versuche wirklich alles aber es ist so unheimlich schwer", gesteht er mir. Ich verstehe ihn schon, aber das was er gesagt hat, hat mich auch verletzt. Ich gebe ihm nur ein kurzes grummeln als antwort. "Bitte glaub mir", fleht er mich an. "Ich weiß das ich dir weh getan hab mit dem was ich gesagt habe und es tut mir auch leid, aber sobald du mich auf das Thema ansprichst schaltet mein Gehirn aus. Es tut mir wirklich leid.", gesteht er leise. "Ist schon gut, aber mach das nicht mehr", erkläre ich ihm leise. "Wieso hast du mir nichts davon erzählt?", erkundige ich mich. Er überlegt und hadert mit seiner Antwort, sagt aber dann nichts. Ich kann verstehen das er nicht darüber reden will.Mal wieder Kai und Julian, aber mir fällt es irgendwie am leichtesten über die beiden zu schreiben, da ich zu ihnen irgendwie meine Vorstellung habe.
Ich hoffe es hat euch gefallen. Ihr dürft gerne auch mal wünsche für neue Paar und Geschichten in die Kommentare schreiben 🤗

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OneShots (Football)
Fiksi PenggemarEigentlich sagt der Titel schon alles 😉 In diesem Buch werden unterschiedlichste OneShots kommen. Sie werden alle in unterschiedlichen Schreibstilen sein, da ich mich nicht auf einen Festlegen möchte. Mal aus der Sicht des Erzählers, mal wechselt d...