Ein Wort von dem*der Autor*in

34 7 0
                                    

(Das Nachwort stammt von vor zwei Jahren, weil das Buch auch schon so alt ist, ich habe es aber was Sexualität und Geschlecht betrifft überarbeitet)


Achtung, Spoiler!

Wow, das ist es also. Mein erstes fertiges Buch. Über sechs Monate habe ich daran gearbeitet und jetzt fühlt es sich so unfassbar gut an, auch das letzte Wort geschrieben haben. Dieses Buch bedeutet so viel für mich, was ich einfach nicht beschreiben kann. Die Geschichte von Lilith und Rocco enthält so viele Dinge, die mich einfach glücklich machen. 

Sie enthält Dinge, die mich gerade beschäftigen und die ich einfach in ein Buch bringen wollte. Themen, die meiner Meinung nach viel zu wenig in Büchern behandelt werden. Intersexualität zum Beispiel. Ich selbst bin nicht intersexuell, aber als ich davon gehört habe, war mein erster Gedanke „Wow, darüber musst du ein Buch schreiben!" und voilà, hier ist es. 

Intersexualität betrifft mehr Menschen, als man denkt, weshalb es umso wichtiger ist, es anzusprechen. Ich habe selbst als nichtbinäre Person erfahren, dass die meisten immer noch davon ausgehen, dass es nur Jungs und Mädchen gibt, dabei ist das völliger Quatsch. Es gibt nicht nur intersexuelle Menschen, die in dieses falsche Geschlechterbild nicht passen, sondern auch so viele andere Geschlechter, die nicht komplett Junge oder Mädchen sind. Es war mir wichtig, das mal alles anzusprechen. 

Aber nicht nur über Intersexualität und Liebe handelt dieses Buch, ich habe auch das Thema Behinderung mit reingebracht, was mir besonders am Herzen liegt. Ich bin wie Rocco schon früh damit aufgewachsen, Verantwortung für meinen autistischen Bruder zu übernehmen. Ich liebe ihn so sehr und verbringe echt gerne Zeit mit ihn, aber weil er bereits siebzehn Jahre alt ist, ist auch gerade das Thema Wohnheim ein wichtiges bei uns. Ich versuche immer Themen mit in Bücher zu packen, die mich gerade selbst beschäftigen, daher habe ich nicht nur das Thema Behinderung mit Rocco und seiner Schwester aufgegriffen, sondern auch das große Thema LGBTQIAP+. 

Ich selbst bin lesbisch und nichtbinär, weshalb ich unbedingt auch Vielfalt in dieses und meine anderen Bücher bringen will. Während ich diese Geschichte über Lilith und Rocco geschrieben habe, habe ich selbst viel an mir gezweifelt. Es gab Tage, an denen ich fast die ganze Zeit vor Liebeskummer durchgeheult habe, es gab Tage, an denen ich bedingungslos glücklich war. Es gab Tage, an denen ich dreißig Seiten aufs Papier gebracht habe, aber auch welche, an denen ich gar nichts geschrieben habe. 

Ich habe viel an diesem Buch gezweifelt, es immer wieder für einige Tage weggelegt, aber dann habe ich mich wieder daran erinnert, was für ein überwältigendes Gefühl es ist, ein fertiges Buch in der Hand zu halten oder zumindest die Rohfassung auf dem Laptop zu haben. Über 350 Seiten habe ich geschrieben und jede einzelne Seite hat so viel Arbeit gebraucht, aber auch so viel Spaß gemacht zu schreiben. 

Schreiben ist das wichtigste in meinem Leben und ich bin unfassbar dankbar dafür, dass ich das ausleben darf. 

Lou

Körper - das komische Ding, in dem meine Seele gefangen istWo Geschichten leben. Entdecke jetzt