gladiolus

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23. November 1977, Samstag

🖤𝐒𝐈𝐑𝐈𝐔𝐒 𝐏𝐎𝐕🖤

Heute war, neben den Tagen unserer Abschlussprüfungen, der wichtigste Tag im gesamten Schuljahr. Unser Quidditchspiel gegen die Slytherins fand heute Nachmittag um 15 Uhr statt. Alle, also wirklich alle würde zuschauen und eine der beiden Mannschaften anfeuern. Meistens waren die Hufflepuffs und Ravenclaws sowieso für uns, denn so ziemlich jeder aus den beiden Häusern mochte die Schlangen genauso wenig wie wir. In den vergangenen Jahren, in denen James unser Kapitän gewesen war (seit dem fünften Jahr), hatten wir die Slytherinmannschaft immer besiegen können. Auf genau dasselbe Glück hoffte ich auch dieses Mal, denn es wäre eine Blamage, wenn wir das letzte Spiel gegen sie, nicht auch fürs uns entscheiden könnten.

Motivierter als die letzten Tage machte ich mich auf den Weg in die große Halle, um mit meinen Freunden zu frühstücken. Auch in dieser Nacht hatte ich sehr schlecht geschlafen, doch der Enthusiasmus, den ich vor jedem Quidditchspiel verspürte, ließ mich die Müdigkeit fast vergessen. Auch die Tatsache, dass der Nebel so gut wie abgezogen war, und der Himmel heute nicht nach Unwetter aussah, machte mich sehr euphorisch. Gerade war es halb zehn am Morgen, und ich hatte praktisch ausschlafen können, denn die gesamte Quidditchmannschaft hatte James überzeugen können, das letzte Training vor dem Spiel auf den Vormittag zu verschieben. Angesetzt war es für halb elf, sodass wir noch genug Zeit hatten, um all unsere Spielzüge, Strategien und Techniken noch einmal durchzugehen. James hatte gesagt, dass wir uns heute nur ein theoretisches Training beschränken würden, da wir nicht schon vor dem Spiel ausgepowert sein sollten. Wenn es hieß: Theorie, konnte das nur heißen, dass es mehr als langweilig werden würde. Trotzdem würde ich hingehen, denn ich wollte das Spiel schließlich gewinnen, und das konnte ich nur, wenn ich alle unsere besprochenen Tricks auch anwenden konnte.

„Morgen Padfoot!", wurde ich von meinem besten Freund begrüßt, als ich unsere Stammplätze am Tischende erreichte. „Morgen Prongs!", grüßte ich zurück, bevor ich mich neben ihn fallen ließ. „Gut geschlafen? Müdigkeit können wir beim Spiel nicht gebrauchen.", erkundigte er sich. „Joa, hätte besser sein können, ist aber okay.", antwortete ich ehrlich. „Denk dran Sirius: Ich kann nachher nur vernünftige Schläge gebrauchen. Nichts Halbes.", mahnte James. Innerlich stöhnte ich, denn diesen Satz hatte ich in den letzten Wochen mindestens dreißig Mal zu hören bekommen. „Ja, ist klar. Aber lass mich jetzt bitte in Ruhe frühstücken. Mit deinem Quidditchgerede kannst du mich nachher beim Training nerven, aber nicht jetzt.", bat ich Prongs. James nickte zwar, aber ich sah ganz genau, wie er unauffällig die Augen verdrehte.

„Guten Morgen Jungs!", wurden wir von einer weiteren Stimme begrüßt. Es war Marlene (zusammen mit Dorcas, Mary und Alice), die da gerade zu uns stieß. „Morgen Marls!", grüßten James und ich unisono zurück, während Marlene sich gegenüber von mir niederließ, und die anderen Mädchen auf beiden Seiten neben ihr. Remus, Frank und Peter waren noch nicht da, denn alle drei hatten noch duschen wollen, bevor sie zum Frühstück gingen. Ich würde heute nach dem Spiel duschen, damit es sich überhaupt lohnte. Das war auch der Grund, weshalb James und ich die ersten beim Essen gewesen waren, denn auch er würde nachher duschen.

Während sich Marls sich (wie immer) ihre Schüssel mit Joghurt genehmigte, schmierte ich auf meinen Toast eine dicke Schicht Butter. Sogleich biss ich hinein, weshalb ich einen fragenden Blick von meinen Freunden einbüßte. „Wasch? Butter ischt lecker. Müscht ihr unbedingt mal probieren!", rechtfertigte ich mich schmatzend, was die anderen lachen ließ. Anscheinend hatte man mich kaum verstanden, was mir aber ziemlich egal war. „Sirius, nichts gegen dich und deine Butter, aber bist du sicher, dass so eine dicke Schicht nicht etwas übertrieben ist?", erkundigte sich Marls. „Find isch nischt!", antwortete ich immer noch kauend. Kopfschüttelnd wandte sie sich ab, um sich weiter mit ihren Freundinnen zu unterhalten.

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