Jealous Valentine -/- MCND

13 | Jealous Loneliness

Über einer Woche später war es dann so weit und der Valentinstag stand vor der Tür. Für das Ereignis hatten wir am Vortag ein kleines Shooting gehabt, wo das Ergebnis allerdings erst heute hochgeladen wurde. Dafür waren wir gegen Mittag auf Instagram live um unsere Bilder, als auch das Video, welches wir extra für den Tag gemacht haben zu präsentieren. Zuvor haben wir uns alle ein bisschen extra 'geschmückt'. So hatte Seongjun zum Beispiel ein Herz unter sein Auge und wir anderen ebenfalls etwas, was zu Valentinstag passte. 

Nachdem wir also ein wenig mit unseren Fans interagiert und alles von uns präsentiert haben, beendeten wir es auch schon nach über einer Stunde. Danach tauschten wir uns kurz aus was jeder gleich so machen würde.

,,Draußen ein VLog machen." , gab der jüngste dann zuerst preis. ,,Ich weiß noch nicht, vielleicht tanzen und du?", meldete sich der zweitälteste von uns und schaute dabei neugierig zu Minjae. ,,Also ich habe noch ein paar Anime zu schauen. Mit mir braucht ihr heute nicht mehr zu rechnen~." , grinste Minjae breit und wirkte mit der Antwort als wäre er längst bei einer seiner Serie. Ihm dabei Zuschauen wie er gedanklich in einer seiner Leidenschaft versinkt, musste ich leicht lächeln. Es war irgendwie niedlich und schön anzusehen, wie er sich alleine schon bei dem Gedanken so sehr freut. 

Selber dann überlegen, was ich gleich machen würde, dachte ich darüber nach die Chance zu nutzen um wieder was mit Minjae zu machen. Heute ist immerhin Valentinstag und auch wenn ich ihm nicht gestanden habe was ich für ihn empfinde, so wollte ich es ausnutzen. Zeitgleich würde ich es als meinen eigenen Support nehmen, um dann heute mit Seungmin zu reden. Seit dem Vorfall haben wir uns nicht mehr gestritten und generell kaum geredet. Auch nachdem ich mein Zimmer mit Seongjun zurückgetauscht hatte, redeten wir nicht, wenn es nicht nötig war.

,,Ah kann ich dann mit schauen?"

Noch bevor ich eine Entscheidung treffen konnte, meldete sich der kleinste von uns und fragte Minjae nach einer Einladung. Dieser dann war kurz darüber verwirrt, stimmte aber trotzdem zu. ,,Klar, kein Problem. Dachte aber du hast die Lust dazu verloren." , fragte er etwas weniger lächeln. ,,Ich habe letztens auf YouTube ein paar Shorts von einem Anime gesehen und da hatte ich wieder Bock welche zu schauen." erklärte sich der kleinere, woraufhin Minjaes grinsen wieder breiter wurde. ,,Gerne. Ich kenne so viele, da wird auch einer für dich dabei sein~." Seungmin erwiderte mit einem breiten Lächeln sein Grinsen und sagte dann das er sich darüber freut. 

Ich dagegen war weniger erfreut. Und zwar so wenig, dass ich nicht anders konnte und unzufrieden schaute. ,,Und Was machst du dann gleich Huijun?" , fragte mich Seongjun. Minjae monoton anschauen und mich innerlich darüber ärgern, dass ich nicht schneller war mit fragen, schaute ich zum ältesten aus der Runde. ,,Keine Ahnung, vielleicht einfach chillen." gab ich ihm als Antwort, wo er mir anschließend zu nickte und dazu aufmunternd zu lächelte, welches ich versuchte zu erwidern. Es fiel mir zu schwer um vernünftig zu lächeln, besonders weil Minjae mir gar keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte.

Allerdings konnte und wusste ich nicht wie ich es ändern sollte, weswegen dann jeder seinen Weg ging, wo mein aber Blick auf Minjae wieder fiel, der mit Seungmin aus dem Raum gegangen ist und dann aus meinem Blickfeld verschwand. 

Frustriert seufzte ich leise vor mich hin und beschloss, dass ich mir erstmal eine Kleinigkeit zu Essen mache. Anschließend, nachdem ich alles fein säuberlich aufgeräumt hatte, ging ich in mein Zimmer, welches leer war, und legte mich ins Bett. Die ersten fünf Minuten machte ich nichts, nahm dann aus Langeweile mein Handy in die Hand und scrollte erst durch Instagram herum und las mir Kommentare von unserem neuesten Post durch. Danach betrat ich die endlose Spirale der Reels und verbrachte um die 20 Minuten damit und schaute mir verschiedene arten von Content an, darunter auch irgendwelche Tänze. 

Dadurch und durch einen Song, den ich zuletzt in einem Reel gehört hatte, bekam ich das verlangen ebenfalls zu tanzen. Darum stand ich auf und packte in einer Tasche ein wechsel-Shirt und etwas zu trinken ein. Kurz bevor ich aber unsere Räume verließ, blieb ich kurz vor Minjaes Zimmer stehen. Am liebsten wäre ich einfach reingegangen und hätte Seungmin gesagt das er gehen soll, damit ich etwas mit Minjae machen kann. Allerdings sagte mir mein Verstand das es nicht die beste Idee ist, weswegen ich stattdessen leise seufzte und im Anschluss den Weg zu unserem Trainingsraum antrat.

Dort wärmte ich mich erst mit ein paar Dehn Übungen und leichte Tänze auf und fing dann mit Songs, die ich mochte, richtig zu tanzen an. Danach ging ich auch unsere eigenen Tänze durch, wo mir dann wieder einfiel wie mich Seungmin das eine mal so sehr kritisiert hatte. Den Gedanken schob ich aber wieder schnell zur Seite, da es mich nervte und tanzte einfach weiter, ohne irgendeine Choreografie einzuhalten. Dabei beachtete ich weder die Zeit noch sonst irgendwas und dachte an nichts Stressiges wie den Streit. Dafür war ich zu sehr Fokussiert.

Allerdings war ich so Fokussiert, dass ich nicht daran dachte ab und zu Pausen zu machen, woraufhin ich irgendwann ausgepowert am Boden lag und mich ausruhte. Meiner Musik zu hören, die noch immer lief und an die Decke starren, fing mein Kopf an über die letzte Zeit nachzudenken. Hauptsächlich ging es um den Streit, den ich mit Seungmin habe, weswegen ich daran denken musste, wie viel unnötigen Stress ich damit gemacht hatte. Stress, der nur entstand, weil ich so eifersüchtig war. Immer mehr in diesen ganzen Gedanken gefangen, fing ich an mir für alles die Schuld zu geben, weshalb ich mich dann für die einen oder anderen Dinge anfing zu hassen. Besonders wegen diesen Gefühlen für Minjae. Denn das war schließlich der Hauptauslöser.

Bei dem Gedanken fingen meine Augen an leicht zu kribbeln, weshalb ich einen Arm über diese legte. Ohne es zu wollen tauchten Bilder von Minjae wie er an Seungmin hing. Das erinnerte mich dann daran, dass ich wahrscheinlich niemals eine Chance haben werde. Vielleicht hätte ich eine, wenn wir nicht teil des öffentlichen Lebens wären. Aber so war das nun mal nicht und wir haben ein Image zu halten.

Viel mehr hatte ich allerdings Sorge vor Minjaes Reaktion, sollte ich ihm denn meine Gefühle vielleicht mal gestehen. Der Gedanke das Minjae mich vielleicht hassen könnte, oder mich ignorieren war viel schlimmer für mich. Aber auch das Minjae mich für Seungmin ablehnen könnte, bereitete mir nichts als Schmerzen.

Das war ein Gedanke der bisher am stärksten in meinem Kopf herum schwirrte. Schließlich bevorzugte Minjae stets den kleineren eher als mich.

Durch diesen Gedanken einen weiteren schmerzhaften Stich im Herzen haben, beschloss ich das mit Seungmin morgen ein für alle Mal zu klären. Danach würde ich meine Gefühle einfach vergraben. Zwei Jahre renne ich mit den Gefühlen herum und bin mir jedes Mal unsicher, was ich machen soll. Des Weiteren führten diese Gefühle dazu das ich mich mit einem Freund und Kollegen gestritten hatte und ihn sogar verletzte. So sollte es nicht sein und bevor ich MCND ruiniere oder es riskiere zu ruinieren, werde ich es ab Morgen einfach vergraben. Falls Minjae sich für Seungmin entscheidet, so würde ich es hinnehmen und ihn unterstützen, wo ich kann. Sowas sollte man ja als Freunde auch machen.

Den tiefen Herzschmerz der entstand ignorieren, stand ich auf um weiter zu tanzen. Meine Pause war zu lange und auch wollte ich mich nicht länger mit meinen Gedanken beschäftigen, da ich von mir selber wusste das, je mehr Zeit ich mir mit nachdenken lasse, desto eher ich mich in diesen Gedanken verirre.

Also einen bestimmten Song von uns rausgesucht und diesen lauter gemacht, fing ich an zu diesem zu tanzen. Immer wieder wiederholte ich den Song, tanzte zu diesem ohne Unterbrechung und fixte hier und dort paar Schritte, von denen ich selber dachte, dass die nicht gut genug sind.

Somit geschah es das ich immer kritischer wurde, es viel zu sehr übertrieb und dann einmal umknickte, weswegen ich unterdrückt aufstöhnen musste und mich direkt hinhockte. Sofort hielt ich mir an meinen Fuß und zog mir meinen rechten Schuh aus um mir das anzugucken.

,,Bitte sei nicht so schlimm..." Innerlich hoffen, dass es nichts Ernstes ist, bewegte ich leicht meinen Fuß um zu testen wie groß der Schmerz war. Zu meinem Glück konnte ich feststellen, das mein Fuß nur an der Seite leicht rot war, aber ansonsten nicht besonders stark weh tat.

,,Glück gehabt." lächelte ich leicht erleichtert und wollte gerade meinen Schuh wieder anziehen, als ich dann eine Stimme von hinter mir hörte.

,,Ist alles ok?"