8 - Klassenausflug

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In den folgenden Tagen versuchte ich, mich von dem Alptraum zu erholen, aber die Erinnerungen und die Angst vor Fabians Vater ließen mich nicht los. Emily war immer an meiner Seite und unterstützte mich.

Eines Tages kündigte Herr Delja einen Klassenausflug an. Wir würden Zeit im Freien verbringen, wandern, die Natur genießen und in einer Herberge übernachten. Zuerst war ich unsicher, ob ich teilnehmen sollte, aber Emily ermutigte mich, es zu versuchen.

„Es wird gut für dich sein, mal rauszukommen und etwas Abstand zu bekommen", sagte sie sanft.

Also beschloss ich, mitzukommen. Wir trafen uns am frühen Morgen vor der Schule und wurden in einem Bus zu unserem Ziel gebracht. Die Fahrt war fröhlich, die Stimmung in der Klasse war ausgelassen, und ich versuchte, mich etwas abzulenken.

Als wir ankamen, wurden wir von einem grünen Tal umgeben, das von majestätischen Bergen umrahmt war. Die frische Luft und die Schönheit der Natur taten mir gut, und ich fühlte mich langsam entspannter.

Wir begannen unsere Wanderung, und ich genoss es, mit Emily und meinen Mitschülern zu plaudern und die Landschaft zu erkunden. Emily war wie immer freundlich und aufmerksam, und ich war dankbar für ihre Unterstützung.

Wir machten eine Pause an einem idyllischen Flussufer, wo wir unsere mitgebrachten Snacks genossen und die Sonne genossen. Emily und ich saßen zusammen und unterhielten uns über den schönen Ausblick und die Tiere die wir unterwegs sahen.

Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont entgegen, als wir schließlich eine malerische Herberge erreichten, die unser Übernachtungsort sein sollte. Das Gebäude war von einem üppigen Wald umgeben und strahlte eine gemütliche Atmosphäre aus. Wir wurden herzlich von den Besitzern begrüßt und zu unseren Zimmern geführt.

Die Zimmer waren einfach, aber komfortabel, und ich teilte mir eines mit Emily und einer anderen Mitschülerin namens Lisa. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, trafen wir uns alle im Gemeinschaftsraum, wo uns ein köstliches Abendessen erwartete. Die Stimmung war fröhlich als wir an dem großen Tisch saßen und uns angeregt unterhielten.

Nach dem Essen beschlossen wir, uns draußen um ein Lagerfeuer zu versammeln. Die flackernden Flammen tauchten die Szenerie in ein warmes Licht, während wir uns auf Decken und Stühlen um das Feuer herumsetzten.

Ich saß etwas abseits, in Gedanken versunken und immer noch von meinem Alptraum geplagt. Emily bemerkte meine Stille und setzte sich neben mich. „Alles in Ordnung?" fragte sie sanft und legte eine Hand beruhigend auf meinen Arm.

Ich zögerte einen Moment, bevor ich antwortete. „Ja, nur ein bisschen müde, glaube ich", murmelte ich und zwang mich zu einem müden Lächeln.

Emily schaute mich durchdringend an, als ob sie wüsste, dass etwas nicht stimmte. „Du kannst mir alles erzählen, weißt du das?", sagte sie leise. „Ich bin hier für dich, wenn du reden möchtest."

Ich spürte, wie sich ein Knoten in meiner Brust löste, als ich ihre Worte hörte. Doch ich konnte die Worte nicht finden, um meine Gedanken und Gefühle auszudrücken. Stattdessen nickte ich einfach und bedankte mich für ihr Angebot.

Emily lächelte verständnisvoll und begann dann, mich in ein Gespräch zu verwickeln. Langsam aber sicher gelang es ihr, mich aus meinem Schweigen herauszuholen.

Als das Lagerfeuer langsam erlosch und wir uns in unsere Zimmer zurückzogen, fühlte ich mich innerlich gespalten. Einerseits sehnte ich mich danach, mich zu öffnen und meine Gedanken zu teilen, andererseits hielt mich eine unsichtbare Barriere zurück. Emily bemerkte meine Zurückhaltung und versuchte, mich mit ihrer fröhlichen Art aufzumuntern. Trotzdem blieb ich in meinen Gedanken gefangen, unsicher, ob ich jemals den Mut finden würde, meine innersten Gefühle preiszugeben.

Liebeskummer im HinterhofWo Geschichten leben. Entdecke jetzt