Love Crime (Stray Kids BxB)

New Crime

POV: Changbin

Nachdem Minho uns mittags essen gemacht hatte saßen wir alle zusammen an seinem Tisch und schaufelten uns leise die Nudeln rein. Durch meinen Kopf schossen noch immer seine Augen, wie er mir in die Seele starrte, als wäre er kurz davor mich umzubringen, was ein vermutlich auch war. Eins war auf jeden Fall klar. Sie würden uns nicht auf freiem Fuß lassen, nachdem sie jetzt wussten, dass wir ihre Gesichter kannten. 

Wir alle waren nervös, wussten, dass etwas passieren würde, allerdings nicht, was. Jisung neben mir kaute nervös an seinen Nägeln seiner einen Hand, während er mit der anderen zitternd seine Nudeln aß. Seungmin saß jedoch, wie immer komplett still da und starrte gegen die Wand, während er mit komplett ruhigen Händen weiter aß und kaum Anzeichen davon zeigte, dass er nervös war. Das einzige, was ihn von sonst unterschied war, dass sein Bein leicht zitterte und dass er sich leicht auf seine untere Lippe biss, da er nervös war. 

Ich wusste selbst nicht so ganz was ich denken oder gar sagen sollte. Es gab nicht viel zu sagen, da wir alle sowieso wussten, was der andere dachte und die Emotionen der anderen an deren Gesichtern ablesen konnten. Wir alle wussten, dass Jisung Angst hatte uns zu verlieren, seine Familie nie wieder zu sehen und davor, dass er sterben würde. 

Wir allen wussten, dass Seungmin nervös war und vermutlich überlegte, wie er uns alle notfalls mit einer sehr aufopfernden Art retten konnte und sich selbst notfalls opfern würde, nur damit wir weiter leben würden, genauso wie er wusste, dass wir dies niemals zulassen würden.

Wir alle wussten, dass Minho sich überlegte, ob er vielleicht alles abbrechen sollte und uns irgendwo in Sicherheit schicken sollte, um alles alleine weiter zu machen und dass er momentan panische Angst um uns hatte. Während er auch wusste, dass wir ihn niemals alleine lassen würden und schon gar nicht, wenn er in einer gefährlichen Situation wie jetzt war.

Und vermutlich wussten auch alle, dass ich einfach nur verwirrt von allem war und das ich Angst um uns alle hatte. Angst vor dem, was passieren würde, Angst was mit meinen Freunden passieren würde, Angst was mit meiner Familie passieren würde. Ich war schon immer ein Angsthase gewesen.

Irgendwann nach einer unbestimmten Zeit, in der wir alle einfach nur still gegessen hatten, begann Minhos Handy Fire von BTS zu spielen, was uns alle aus unseren Gedanken riss. „Namjoon ruft an", murmelte unser Leader und räusperte sich, da seine Stimme höher klang, als sonst. Er machte sich ganz offensichtlich extreme Sorgen um alle. „Ich mache auf Lautsprecher ja?", fragte er, ohne eine Antwort zu erwarten und nahm den  Anruf an.

Kurz darauf ertönte die Stimme von Namjoon in der kleinen Küche von Minho und füllte die fast schon erdrückende Stille von uns vier. „Hey Jungs wir haben neue Informationen zu eurem fall.. von Jinyoung.. mal wieder", begann unser Boss mit einer leicht genervten Stimme zu erzählen, als er Jinyoung erwähnte. Auch Seungmin rollte mit den Augen, bevor er aufstand. „Sollen wir in das Präsidium?", fragte unser Maknae, während auch Jisung, Minho und Ich aufstanden, da wir alle sowieso schon wussten, dass er ja sagen würde.

Wir liefen wieder zu Minhos Auto und stiegen in dieses ein, um zum Präsidium zu fahren, nachdem Namjoon wie erwartet zugesagt hatte. Jisung räusperte sich, um kurz danach die erdrückende Stille zu lösen. „Denkt ihr Jinyoung wird wieder so komisch sein?", fragte er, während er seinen Kopf an das Fenster gelehnt hatte, um raus zu schauen.

Ich lachte leise auf. „Auf jeden Fall. Ich hoffe nur er wird nicht wieder so touchy mit dir Seungmin", murmelte ich leise und sah, wie Minho sich leicht verkrampfte, als ich dies ansprach.  Wir alle wussten, dass Jinyoung Seungmin zu oft betont zufällig berührte, als dass man es als einen Zufall bezeichnen konnte. „Wenn er das noch mal macht schlag ich ihn zu Brei", knurrte Minho überraschend kalt, während er leicht beschleunigte und schließlich abrupt auf einem der Parkplätze des Präsidiums parkte. Seungmin neben ihm sah ihn überrascht an und murmelte dann etwas davon, dass es doch gar nicht so schlimm wäre und wir uns keine Sorgen machen sollten.