Disclaimer: Alle bis auf ein paar wenige eigene Charaktere gehören JKR, ebenso die Örtlichkeiten.
„Was machst du denn für ein Gesicht Minchen, du hast dich schon mal mehr gefreut mich zu sehen." Tatsächlich freute sich Hermine nicht wirklich Ron wieder zu sehen.Vor allem hatte sie im Großen und Ganzen seine Briefe auch ignoriert, weil Hermine nicht wirklich die Nerven für sein geistloses Geschreibe hatte.
„Nichts ist los, ich habe nur viel zu tun. Du weißt ja, lernen und so etwas." Hermine fand das Betrachten ihres Buches bei weitem interessanter, als ihrem Freund in die Augen zu sehen.
„Hermine, ich bin extra hier her gekommen, weil du ja sagtest, dass du soviel zu tun hast. Kannst du nicht mal 'ne Pause machen?" Hermine rollte wieder einmal mit den Augen. „Ron, ich habe dich nicht hergebeten. Ich hab dir oft genug gesagt, dass ich keine Zeit für ein Treffen, geschweige einen längeren Besuch habe." Ron schnaubte. „Du hast immer nur deine Bücher Hermine, wann hast du mal Zeit für mich." Gerade als Hermine dazu etwas erwidern wollte, kam Professor Severus Snape um die Ecke. Rons Gesicht verfinsterte sich, bei Hermine dagegen war ein erfreutes Lächeln zu sehen. Was auch Ron nicht entging.
„Snape", brummelte Ron laut vor sich hin. Dieser ging gar nicht darauf ein und lief weiter. „Das heißt PROFESSOR Snape, Ron. Kannst du dich nicht einmal benehmen?!" zischte sie ihren Freund an. „Das sagst gerade du, wie du DEN angesehen hast. Gehts dir zu gut Hermine?!" fauchte Ron zurück. „Wenn es nach mir ginge, würde ich dich direkt wieder nach Hause mit nehmen." Hermine verschränkte die Arme. „Aber es geht nicht nach dir Ron Weasley, ich bin dafür das du wieder gehst, ich wollte dich gar nicht sehen." Ron und Hermine warfen sich die verschiedensten Dinge an den Kopf. Nicht einmal Professor Snape entging das Gezeter. Vor allem auch nicht Rons Worte. Snape überlegte was Weasley damit meinte. Hermine Granger hatte ihn doch normal angesehen, so wie sie es sonst auch tat.
Einige Augenblicke lief Hermine wütend an Snape vorbei, der sich an die Wand gelehnt hatte um in seinem Buch etwas nachzuschlagen. Vielleicht hatte Severus das auch als Vorwand genommen, um dem Streit der Beiden folgen zu können. Nicht das er neugierig war, aber Snape fand Hermines Wahl, mit Ron Weasley zusammen zu sein, doch schon etwas seltsam, immerhin war der Rotschopf doch eher ein Macho und rau, als mit Hermines geistigem Niveau gleichauf.
Kurze Zeit später sah er Weasley in die andere Richtung davon laufen.
Hermine war raus zum See gelaufen und ließ sich auf dem Baumstamm nieder. Genau deswegen hatte sie Rons Briefe ignoriert. Sie wollte ihn einfach nicht sehen.
Ihr liefen Tränen über die Wangen. In solchen Momenten fragte sich Hermine immer wieder, warum sie eigentlich noch ein Paar waren, wenn Ron sich nicht mal über ihre Entscheidung das letzte Jahr noch einmal nach zu holen, freuen konnte und die ständigen Sticheleien gegen Snape. Hermine nervte das so furchtbar.
„Ärger im Paradies?" Snapes tiefe Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Hm", antworte Hermine nur. Snape ließ sich neben ihr auf dem Baumstamm nieder, worauf sie ihren Kopf wegdrehte. Hermine wollte nicht, dass er ihr verheultes Gesicht sah. „Granger, ich habe Sie schon oft genug weinen gesehen, vor mir müssen Sie sich nicht verstecken." Sie schnaufte genervt. „Können Sie mich nicht einfach in Ruhe lassen?!" kam es von Hermine. „Das Sie dann ins Wasser laufen, nicht mehr alleine heraus kommen und ertrinken, weil ihre Gefühle mit Ihnen durchgehen Granger?" fragte Snape vollkommen ernst. Hermine fuhr herum, sie starrte mit ihren verheulten Augen in die tiefschwarzen Augen ihres Professors. Eigentlich waren seine Augen braun. Das war ihr aufgefallen, nachdem sie am ersten Tag direkt in ihn gelaufen war.
Doch Hermine war sauer und wollte jetzt nicht an seine schönen dunklen braunen Augen denken. Sie wandte sich wieder ab und starrte auf den See. „Ich hab Zeit", sagte Snape nach einer Weile, beobachtete gespielt gelangweilt das Wasser und genau das brachte Hermine auf die Palme. „Gehen Sie endlich Professor. Warum müssen mir heute alle auf die Nerven gehen?"
Snape seufzte. „Ich habe meine Anweisungen Granger, ich soll Sie nicht aus den Augen lassen, besonders nicht in solch emotionalen Momenten", antwortete Severus. Hermine stieß wieder einen genervten Laut aus. „Lassen Sie mich alleine Professor Snape, ich will einfach allein sein. Gehen Sie", flehte Hermine ihn schon fast verzweifelt an. Ihr Kopf lag auf ihren Knien, die sie mit ihren Armen umschlungen hatte. „Ich hab meine Anweisungen Granger." Hermine drehte sich schluchzend um. „Zum Teufel mit ihren Anweisungen Professor. Ich will meine Ruhe!" schrie sie ihm entgegen, Hermine wollte auf ihn losgehen, sprang auf und wollte auf ihren Professor einschlagen, doch er tat wohl das einzige richtige in dem Moment: Sie ohne wenn und aber in den Arm nehmen. Augenblicke später fand sich Hermine in einer festen Umarmung in den Armen ihres Professors wieder und genau das brachte Hermine noch mehr zum weinen. Verzweifelt schluchzend vergrub sie sich an seiner Brust und klammerte sich an ihn. „Rauslassen Granger, lassen Sie es einfach raus", sagte er ohne Hohn und Spott, Hermine merkte, dass Snape es ehrlich meinte.
Hermine wollte und konnte ihn nicht loslassen, denn sie hatte Angst, dass sie unter dem Stress zusammen brechen würde, wenn sie ihn loslassen würde. Nur wage merkte Hermine, dass es begonnen hatte zu regnen. Aber es war ihr egal, sie tat was er gesagt hatte, den ganzen Stress mithilfe von Weinen zu lösen. Hermine löste sich irgendwann von ihm. „Es tut mir so leid", sagte sie. „Ich wollte nicht auf sie los gehen." Snape lächelte schief. „Ich habe doch gesagt, ich habe schon viel Schlimmeres erlebt." Hermine rang sich zu einem Lächeln ab. „Ich... sollte dann zurück ins Schloss gehen." Snape nickte. „Gehen Sie Granger, die drei Ravenclaws sind derzeit beurlaubt." Hermine nickte und nahm ihre Tasche. „Danke, Professor. Wirklich. Danke." Snape wandte sich ab, wartete bis sie aus seiner Sichtweite war und sackte mit den Knien in den Sand. Sein Atem ging heftig. Diese Umarmung war für ihn eine riesige Überwindung gewesen, doch irgendwas in ihm hatte Mitleid mit Hermine gehabt. Mitleid mit ihrer Situation. Sein Körper reagierte jedoch sehr negativ darauf, Severus übergab sich in den Sand und ließ sich zur Seite fallen.
Snape hatte sich so angreifbar gefühlt, so unsagbar hilflos. Snape kniff die Augen zusammen und versuchte sich aufzuraffen. Jedoch brauchte er sehr sehr lange bis er überhaupt die Kraft hatte, sich zurück ins Schloss und seine Gemächer zu schleppen. Snape wollte heute niemanden mehr sehen, wirklich niemanden. Nach einer Dusche ließ er sich in sein Bett fallen und wurde direkt vom Schlaf übermannt.
Mit einer riesigen Portion Wut im Bauch war Hermine heute zum Duellierunterricht erschienen. Ron hatte ihr wieder einen Brief zu kommen lassen, diesen warf sie direkt in den Kamin. Hermine wollte nicht ständig davon lesen, wie ungerecht sie ihn behandelte. Hatte sich Ron überhaupt einmal erkundigt wie es ihr ging, seit sie wieder in Hogwarts war? Nein, dass hatte der Holzkopf nicht ein einziges Mal getan. Warum denn auch, es ging ja nur ihn und wie sehr er unter der räumlichen Trennung litt.
Wütend auf Ron jagte sie immer wieder Zauber in die Richtung von Snape, der diesen Zaubern allerdings immer auswich. „Granger, wie wäre es, wenn Sie ihre negativen Gedanken aus dem Unterricht heraus lassen? Sie machen es mir verdammt einfach. Ich muss dabei nur ihre Körpersprache lesen." Hermine schnaubte. „Mir egal", gab sie zurück. „Was ist los, wieder Weasley?" Etwas irritiert über seine Frage sah sie ihm in die Augen. „Kann schon sein", gab sie leise zurück und wandte sich ab. Snape schritt langsam auf sie zu. „Was hat er getan?" Die Gryffindor lachte kalt auf. „Was ist nicht los, ist hier eher die Frage. Ron badet in seinem Selbstmitleid. Bisher hat er nicht einmal gefragt, wie es mir hier geht. Nein, Ron musste mir nur davon schreiben, wie sehr er doch unter der räumlichen Trennung leidet."
Snape sah an die Wand, während sie ihm ihr Herz ausschüttete und da war es wieder. Hermine tat ihm auf eine Art und Weise leid.
„Ich ... will Ihnen danken." Hermine streckte sich und wollte ihm einen Kuss auf die Wange drücken, Snape war so in seine Gedanken versunken gewesen, dass er zwar antworten wollte, seinen Kopf drehte und Hermines Lippen auf den seinen landeten. Beide starrten sich sichtlich erschrocken in die Augen. Hermine hatte nicht damit gerechnet, dass er genau JETZT seinen Kopf zu ihr drehte und sich ihre Lippen trafen. Snape sah ihr regelrecht flehend in die Augen, nicht weiter zu gehen, doch dann merkte er selber, wie sein Mund sich unter ihrem zu öffnen begann, worauf Hermine das Gleiche tat und ihre Zunge neugierig an die Seine stupste. Snape versuchte sich so sehr zurück zu halten, aber es ging nicht, irgendwas in ihm zwang ihn dazu, das Spiel zu erwidern. Seine Zunge tastete sich vorsichtig an die ihre heran. Hermine ließ einen wohligen Seufzer in seinen Mund entweichen. Wie von selbst schlangen sich die Arme um den jeweils anderen. Hermine ließ sich mit Severus an die Wand zurück sinken und sie dachte nicht daran, den Kuss zu unterbrechen. Hermines Hände fuhren bei dem Kuss über seine Seiten, seinen Rücken und dann schlang sie ihre Arme um seinen Nacken. Zum ersten Mal fühlte sich Severus nicht schlecht. Es fühlte sich für ihn sogar ungewöhnlich gut an, sein ganzer Körper hatte die abwehrend, oft traumatische Spannung abgelegt und gab sich ihren Berührungen geradezu hin. Das merkte auch Hermine, die gerade mit ihrer Hand über seinen Hals fuhr, bis die Narbe an seinem Hals berührte, was Severus zurück fahren ließ. Erst ließ sie einen enttäuschten Laut von sich hören, bis Hermine begriff, was sie berührt hatte.
„Es tut mir leid, dass wollte ich nicht." Hermine wollte nach ihm sehen, doch Snape hob seine Hand, worauf Hermine stoppte und inne hielt. „Gehen Sie Granger, der Unterricht ist beendet."
Severus wandte sich ab. Hermine sah ihn traurig an, verließ sofort den Raum. Severus hatte Tränen in den Augen und er war froh, dass Hermine die nicht gesehen hatte. Das was sie ihm gerade gegeben hatte, diese Zuneigung, diese Nähe und der Kuss. Dieser Kuss hatte ihm beinahe den Verstand geraubt. Eigentlich reagierte Snape mit einer starken körperlichen Abwehrreaktion auf Nähe und vor allem, riss es ihm sonst den Boden unter den Füßen weg.
Es fühlte sich falsch und doch so richtig an. Hermine war zwar seine Schülerin, aber sie war inzwischen zu einer wunderschönen Frau heran gereift und sie schien ihn nicht angewidert von sich zu stoßen. Hermine hatte... Sie hatte ihn sogar an sich heran gezogen. Severus hatte ihren Körper gespürt, auch wenn seine Hände bei dem Kuss nur auf ihrer Hüfte gelegen hatten, ihre Hände waren über seinen Körper gefahren, sie hatte ihn angefasst und gestreichelt.
Snape ließ sich an der Wand herunter sinken. Doch die Berührung seiner Narbe an seinem Hals, hatten ihn schmerzhaft daran erinnert, dass doch nicht alles so schön sein konnte. Die Narbe erinnerte Snape stets an sein nur knappes Überleben und mit ihrer Berührung, war ihm dieser Schmerz und diese Angst von jetzt auf gleich wieder bewusst geworden.
Snape vergrub sein Gesicht in seinen Händen und schluchzte verzweifelt. Jedes Mal, rissen seine Traumata in ein tiefes Loch, wenn er doch etwas Gutes versuchte zu fühlen. Es hatte sich so verboten gut angefühlt. Ihr Kuss. Doch durfte das nicht sein, er war verdammt nochmal ihr Lehrer und immerhin hatte sie einen Freund. Wenn Severus wieder zu sich fand, musste er mit ihr darüber sprechen.
Professor Snape sorgte mit einem Zauber dafür, dass man nicht sah, dass er geweint hatte, danach machte er sich auf Weg zurück in seine Gemächer.
„Hallo Professor." Hermine sah auf den See, aber sie hatte ihn kommen gehört. „Hallo Miss Granger." Severus ließ sich neben ihr auf dem Baumstamm nieder. Hermine drehte sich um und sah ihm ins Gesicht. „Sie wollten mit mir reden, Professor?" Gerade als Severus ansetzen wollte, lächelte sie ihn so unglaublich zauberhaft an, worauf sich sein Bauch so gut anfühlte und dieses Mal war es keine Übelkeit. Snape beugte sich vor und verschloss ihren Mund mit einem Kuss. Sein eigentliches Vorhaben war in weite Ferne gerückt. Er musste sie einfach küssen! Zunächst war Hermine sehr erstaunt gewesen, weil ihr Professor doch mit ihr sprechen wollte. Doch sie war nicht abgeneigt, sich von Snape küssen zu lassen. Hermine legte ihre Arme um ihn und schmiegte sich an ihn. Auch Severus legte seine Arme um Hermine und sie gaben sich ihrem Kuss hin. Hermine vergaß während dem Kuss Ron, es war ihr auch egal. Dieser Kuss fühlte sich so richtig an.
Genauso war es für Severus auch, zwar hatte er mit ihr über genau das Reden wollen, doch dieses Lächeln hatte ihn beinahe um seinen Verstand gebracht.
Hermine sah ihm in die Augen, nachdem sie ihren Lippen voneinander lösen konnten, was nun wirklich nicht einfach für sie war, denn immer wieder hatten sich ihre Lippen gefunden.
„Sie wollten mit mir reden Professor?" fragte sie gegen seine Lippen. „Das ist so falsch, diese Küsse sind so falsch", nuschelte Severus. „Ich sollte es lassen." Hermine lachte leise. „Wollen Sie aufhören?" Seine Antwort war ein Kuss. Wie sehr hatte sich Snape nur gesträubt, ein gutes Gefühl zu zulassen und jetzt konnte er sich nicht mehr zurückhalten.
Hermine war auch nicht abgeneigt, was sich dadurch zeigte, dass sie sich nur zu gerne an ihn schmiegte. Es fühlte sich auch so gut an und bescherte ihr richtig gute Gefühle.
Während Hermine seit Wochen zum ersten Mal wieder etwas Glück empfand, plante das Schwesterntrio schon ihren nächsten Racheplan vor. Sie waren wegen dem Angriff auf Professor Snape beurlaubt worden. Daher hatten sie auch erst einmal Hogwarts verlassen müssen. Gerade die Mutter der drei Terrorschwestern schämte sich für ihre Töchter. Streiche hin oder her, aber einen Angriff auf einen Lehrer, ging für sie zu weit. Immer wieder beobachtete sie ihre Töchter die im Garten wieder was ausheckten. Sie wusste genau, dass es nichts gutes hieß, wenn sie ihre Töchter so beieinander sitzen sah.
„Granger wird dafür bezahlen. Ich lass mich doch nicht von der Schule werfen, weil unbedingt Professor Snape dazwischen gegangen ist", brummelte Morrigan vor sich hin. „Wir müssen es nur genau planen. Vielleicht sollten wir uns während wir beurlaubt sind, uns mal nach Hogwarts schleichen. Damit rechnet Granger am Wenigsten", meinte Ainé darauf. „Gute Idee, ich habe auch vielleicht jemanden, der uns dabei hilft". Epona grinste diabolisch. Die Schwestern diskutierten weiter unter den skeptischem Blick ihrer Mutter über den Plan.
Sie hatte wirklich kein gutes Gefühl bei der Sache, ihre Töchter kamen so sehr nach ihrem Großvater. Der war auch so ein schrecklicher Zauberer gewesen. Besorgt über das Verhalten ihrer Töchter wand sie sich wieder ihrer Hausarbeit zu.
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Shadowsides - The Inner Monster
Fiksi PenggemarKurz nach dem Krieg hat Hermine beschlossen, ihren Abschluss nachzuholen und zurück nach Hogwarts zu gehen. Sie hat allerdings nicht damit gerechnet, Bekanntschaft mit einem diabolischen Trio zu machen. Doch Hermine findet etwas später einen Verbünd...