"Die Hälfte hier. Den Rest gebe ich dir die Tage", probte ich streng und überreichte Amino den Geldbündel, den ich in den letzten 2 Wochen besorgt hatte.
Amino nahm es in die Finger und begann, das Geld im Eiltempo zu zählen. "Hm... okay. Beeil dich aber", murmelte er, würdigte mich eines Blickes, den er sich auch hätte sparen können, und verließ mit mir zusammen den Raum.
"Ich komme dann in vier Tagen wieder", grinste er abgehoben und sah herablassend auf mich hinunter. "Okay", war das einzige, was ich ruhig herausbringen konnte, bevor er die Treppen hinunterging und ich erleichtert die Tür vor mir schloss.
Gähnend betrat ich das Wohnzimmer, wo meine Mutter bereits auf der Couch beim Seriengucken eingeschlafen war. Wenigstens hat sie ihre Ruhe...
Ich nahm mir die dicke Stoffdecke, die auf der Armlehne lag, und warf sie behutsam über sie, während ich die kitschigen Sprüche ihrer Serie hinter mir hörte, und schaltete den Fernseher daraufhin ab.
Ich wollte mich ebenfalls gerade zu ihr setzen, als ich durch das erneute Klingeln an unserer Haustür unterbrochen wurde und ich wieder zur Tür hinüberstolpern musste.
Genervt öffnete ich ruckartig die Tür und sprach: "Was ist, Amino? Hast du etwas vergessen?", ich vermutete, dass es Amino war, weshalb meine Tonlage monoton und streng war, was ich nicht bedacht hatte, als ich einfach drauf los sprach, dass er es vermutlich garnicht sein könnte.
Es war nämlich nicht amino der vor mir stand, sondern Bobby.
"Amino?", fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen und trat ohne Einladung in die Wohnung. "Bobby...", hauchte ich verwundert und musste meinen Kopf etwas nach oben heben, da Bobby direkt vor mir stand und mich mit seinem Blick durchbohrte.
"War Amino hier?", brüllte er mit erhobener Stimme, während eine tiefe Falte zwischen seinen Augenbrauen zum Vorschein kam.
"Shh!", zischte ich leise, einen Finger vor die Lippen legend, während ich auf meine schlafende Mutter im Wohnzimmer deutete, um Bobby darauf aufmerksam zu machen, dass er leise sein soll.
"Komm mit", flüsterte ich und signalisierte ihm mit einem Kopfnicken, dass er mir in mein Zimmer folgen sollte, wo wir ungestört miteinander reden könnten.
Leise schob ich die Tür in den Türrahmen und drehte mich langsam um 180 Grad, wo Bobby mich mit einem erwartungsvollen Blick ansah, der mir verriet, dass er wissen wollte, warum ich gerade Amino erwähnt hatte.
"Ich war eigentlich hier, um mich zu entschuldigen, weil du mich seit 2 Wochen komplett gemieden hast. Aber das mit Amino scheint mir gerade wichtiger. Also warum war der hier?", fragte er diesmal ruhiger, jedoch weiterhin mit einer großen Anspannung in der Lage seines Tones.
"Er hat nur etwas abgeholt", murmelte ich desinteressiert und räumte ein paar Klamotten vom Boden, damit ich irgendwas mit meinen Händen machen konnte, da ich ihm eigentlich gerne die Wahrheit sagen wollte, andererseits war ich noch immer sauer auf ihn.
"Du kannst mir immer die Wahrheit sagen, das weißt du, oder?", seine Stimme war sanft und noch ruhiger als zuvor, doch seine Worte lösten in mir eine Wut frei, die ich nicht zügeln konnte.
"Ach ja? So wie du die Wahrheit gesagt hast?", zuerst war es ein Schrei, gefolgt von einem leisen Hauchen, als mir wieder der Gedanke an meine Mutter kam, wie sie schlafend im Wohnzimmer lag.
"Du hast mich angelogen...", flüsterte ich und hielt meine Gefühle unter Kontrolle.
In Bobbys Gesicht spiegelte sich Reue und Selbstverachtung wieder. Er wusste, was er mir mit der Lüge angetan hatte. Allein der Fakt, dass er mich angelogen hat, reichte schon aus, um mir wehzutun.
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Bergheimer liebe | Bobby Vandamme
Fiksi PenggemarRuna und Bobby sind beste Freunde. Sie teilen ein dunkles Geheimnis: den Drogenhandel in Bergheim. Doch während sie ihre illegalen Geschäfte ausweiten, entsteht zwischen ihnen eine gefährliche Spannung, die ihre Freundschaft auf die Probe stellt. Al...