Runa und Bobby sind beste Freunde. Sie teilen ein dunkles Geheimnis: den Drogenhandel in Bergheim. Doch während sie ihre illegalen Geschäfte ausweiten, entsteht zwischen ihnen eine gefährliche Spannung, die ihre Freundschaft auf die Probe stellt. Al...
Es war endlich an der Zeit, meine Uni-Bewerbung zu beginnen. Amino war aus dem Nichts verschwunden, und ich hatte das ganze Geld, das ich verdient hatte, für meine Semesterfinanzierung beisammen. Es fühlte sich wie ein neuer Anfang an, und ich war entschlossen, diesen Moment zu nutzen, um meine Zukunft in die Hand zu nehmen.
Es interessierte mich nicht wirklich, was mit Amino passiert war, Hauptsache, er war weg. Deshalb fragte ich nicht weiter und genoss einfach ein Leben ohne ihn.
„Mein Schatz, hast du Hunger? Ich wollte etwas zu essen machen," stürmte meine Mutter ins Zimmer und unterbrach mich beim Schreiben.
„Nein, alles gut. Ich wollte in einer Stunde mit Bobby was essen gehen," lächelte ich breit und fühlte mich etwas schlecht, meiner Mutter abzusagen.
„Oh, ich hab vergessen dir zu sagen, Bobby war heute Morgen um sieben hier, um dir zu sagen, dass er heute wegfährt zu diesem Farid. Du hast aber geschlafen, weshalb er mich darum bat dir es weiter zusagen." Ich stockte. Er hat's also wirklich gepackt.
„Tut mir leid, dafür mache ich Manti für dich," versuchte meine Mutter mich aufzumuntern, da Bobby mich ja 'versetzt' hatte. Nur wusste sie nicht, dass ich mich in diesem Moment mehr als alles andere für ihn freute. Seine Erfolge bedeuteten mir genauso viel wie ihm, und obwohl ich ihn gerne gesehen hätte, war ich stolz auf ihn.
„Das ist sehr schön, Mama," antwortete ich mit einem breiten Grinsen, das sich nicht verbergen ließ.
„Manti? Oder dass Bobby keine Zeit hat?" fragte sie verwirrt, ihre Stirn in Falten gelegt, als sie versuchte, die Gründe für mein Grinsen zu verstehen.
„Beides natürlich," antwortete ich ihr lachend. Ihre Verwirrung wuchs nur noch mehr, und ein noch größeres Fragezeichen bildete sich auf ihrer Stirn. Während meine Gedanken darum schwirrten, wie Bobby jetzt irgendwo in Düsseldorf sitzt, zusammen mit Farid, und einen Vorschussvertrag von tausenden Euros unterschriebt.
„Echt schade. Nur weil du so lange schläfst, ist er ohne dich los," schüttelte sie enttäuscht von mir den Kopf, obwohl sie meine Antwort auf seine Frage, ob ich mit ihm gehen möchte, nicht kannte.
„Ach, ich glaube, es ist besser, wenn er seine nervige kleine Schwester nicht überall mit hinnehmen muss," lächelte ich unbeholfen und warf meine Haare zurück, um meine Unsicherheit zu verbergen.
„Ihr seid und wart noch nie wie Bruder und Schwester gewesen. Ihr habt euch schon immer so angesehen. Besonders in letzter Zeit hat sich vieles zwischen euch verändert." grinste sie mich an und zwinkerte mir zu, bevor sie mein Zimmer verließ und mich mit meinen vielen Fragen allein ließ.
Ich senkte meinen Kopf, und meine gerade zurückgeworfenen Haare fielen mir wieder ins Gesicht. Sogar meine eigene Mutter hatte es bemerkt...
Ihr Kommentar ließ mich nachdenklich zurück. Hatte sie recht? Die letzten Monate hatten tatsächlich eine spürbare Veränderung in unserer Beziehung gebracht.
Ich seufzte laut auf und drehte mich wieder zu meinem Laptop, entschlossen, mich auf meine Bewerbung zu konzentrieren. Doch die Worte verschwammen, dank meiner Abwesenheit vor meinen Augen.
Die Gedanken an Bobby und die Bedeutung seiner Anwesenheit in meinem Leben drängten sich immer wieder in den Vordergrund. Trotz aller Ablenkung war mir klar, dass sich nicht nur zwischen uns etwas verändert hatte, sondern ich mich selbst auch. Ich war reifer und handelte nicht mehr blind drauf los.
Weshalb die nächsten Tage entscheiden sein werden. Ich muss wissen wie es weitergehen soll.
...
Nach etwas über einer Stunde war ich endlich fertig mit dem Schreiben. Ich fügte noch meinen Lebenslauf, Zeugnisse sowie andere Dateien in den Anhang, bevor ich die E-Mail an meine gewünschte Uni aussendete.
„Runa, kommst du? Essen ist fertig!" hörte ich meine Mutter aus der Küche rufen. Perfektes Timing.
Ich klappte meinen Laptop zu und wollte gerade aus dem Zimmer gehen, als mein Handy aufklingelte und mir sofort der Name von Bobby auf meinem Sperrbildschirm angezeigt wurde.
„Ein Video?" murmelte ich vor mich hin und öffnete, ohne zu zögern.
„Runa, guck mal, wen ich hier habe," sagte Bobby lächelnd in die Kamera, bevor er seinen Bildschirm nach rechts schwenkte, wo kein Geringerer als Farid Bang auftauchte.
„Was geht, Runa. Ich hab schon viel von dir gehört. Bin hier gerade mit dem Jungen und hoffe, dass wir uns nächstes Mal auch sehen," sagte Farid und mein Herz pumpte vor Freude, als er meinen Namen erwähnte, und neben ihm Bobby am breit grinsen war.
Ich seufzte laut auf und sah mir das Video erneut an, wobei ich bemerkte, dass im Hintergrund die ganzen Gold- und Platin-Schallplatten von JBG, Maghreb Gang und noch vielen anderen Songs zu sehen waren.
Und da wurde es mir wieder klar. Das war jetzt Bobbys Leben. Ein Leben voller Goldplatten und Millionen-Dollar-Verträgen.
Meine Laune sank rapide, als mir die Realität vor Augen geführt wurde. Während Bobby in dieser glamourösen Welt aufstieg, blieb ich hier, gefangen in meinem Alltag und meinen eigenen Unsicherheiten.
Unsere Welten entfernten sich zunehmend voneinander...
„Kommst du? Essen wird sonst kalt!" rief meine Mutter erneut und ließ mich von meinem Stuhl aufspringen, um sie nicht länger warten zu lassen.
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