8 | Zorn der Verschmähten

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WAS DIE SCHATTEN VERSCHLINGEN

VIII. Zorn der Verschmähten


Die fünfte Nacht


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„DIE HÖLLE KENNT KEINE SOLCHE WUT WIE EINE VERSCHMÄHTE FRAU", hatte ihre Mutter einmal gesagt, aber Saskia hatte das nie ganz verstanden. Nicht bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie verzweifelt das Herz eines Mannes gewinnen wollte – nein, musste.

Wenn er denn eins hat.

Denn es gab nur einen sicheren Weg aus dem Konvent und nur eine Person, die Katinkas Schicksal in Händen hielt – Silvan von Winterthal.

Bevor der Schnee schmilzt, wirst du ins Maul eines Wolfes kriechen ...

Als Fürst Silvan das Kloster betrat, beehrte er Saskia mit der äußersten Missachtung, die ein Mann wie er nur für jemanden haben konnte, der ihn zutiefst beleidigt hatte. Und es musste eine Beleidigung gewesen sein, seine Annäherungsversuche auf kalte Ablehnung stoßen zu sehen.

„Eure Hoheit", flüsterte Saskia leise mit einem kleinen Knicks, ihm die süßeste Miene schenkend, den sie zustande brachte, als sie den weißen Schleier von ihrem Kopf hob, der traditionell von Wintersternen umrankt war.

Schließlich bestand einer der Reize des Festes darin, zu sehen, was sonst verborgen blieb.

Doch sein Blick ruhte auf Schwester Franka, die ihn mit einem – wahrhaft entzückten – Lächeln begrüßte. „Darf ich Euch zu Eurem Platz begleiten, Fürst?"

Während ein Teil von Saskia nicht glücklicher darüber sein konnte, dass er es nicht wagte, sich ihr erneut zu nähern, empfand der Teil, der die Entscheidungen traf, das Gegenteil.

Alle strömten in den Speisesaal, doch Saskia begleitete sie nicht. Ihr Herz klopfte schnell, als sie daran dachte, was sie gleich tun würde.

Nur Mutter Gesa, die gegen den Charme von Fürsten, ihre Macht und ihren Reichtum immun war, bemerkte Saskias Zögern und drehte sich zu ihr um.
„Kommst du nicht mit, Tochter?"

„Ich werde hier warten."
Als Saskia den Zweifel auf Gesas Stirn sah, fügte sie schnell hinzu: „Um unseren letzten Gast zu empfangen. Anyan von Jakona möchte ebenfalls an unserem Fest teilnehmen."

„Was für eine seltene Freude, heute einen so ehrenwerten Pilger bei uns zu haben", erwiderte sie leicht erleichtert.

"Ihr kennt ihn?", fragte Saskia mit etwas zu viel Neugierde in Stimme und Augen. Deine taubenblauen Augen können kein Geheimnis bewahren, hatte ihr Vater sie als Kind einmal geneckt. Nie hatte sie so sehr gehofft, dass er damit falsch lag.

Was die Schatten verschlingenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt