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❝Wish I Could Cry❞
Citizen Soldier & Halocene
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[YOONGI]
"Yoongi, bitte beruhig dich.." "Beruhigen?", presste ich zwischen meinen Zähnen hervor und versuchte den Drang, mein Handy gegen die Wand zu werfen, zu unterdrücken, "Jeongguk ist im Krankenhaus, verdammt!" "Yoongi, bitte. Bitte fahr jetzt nicht Auto. Ich will nicht, dass dir auch noch etwas passiert.", hörte ich Hoseoks zitternde Stimme. "Nein, ich fahre jetzt zu ihm!" "Yoongi-" Schon hatte ich aufgelegt und rannte zu meinem Auto, das meine Eltern mir zum 18. Geburtstag geschenkt hatten.
Kaum war ich losgefahren, füllte sich mein Kopf mit Schuldgefühlen. Der Arzt meinte, dass es Jeongguk nicht wirklich gut ging. Doch was er damit meinte, konnte ich nicht einschätzen. "Scheiße...", flüsterte ich. Ich wollte weinen, doch ich konnte nicht. Keine einzige Träne verließ meine Augen, obwohl mein ganzer Körper mit Trauer und Angst gefüllt war.
Als ich endlich im Wartezimmer des nächstgelegenen Krankenhauses saß, fühlte es sich an, als hätte ich Jahre gebraucht, um hierher zu kommen. Sekunden vergingen, Minuten vergingen. Dann, nach einer Ewigkeit, wurde mein Name aufgerufen.
"Was ist mit ihm?", fragte ich, bevor der Arzt überhaupt etwas sagen konnte. Meine Stimme zitterte in dem Moment so stark, wie meine Hände. Ungeduldig folgte ich dem Mann um mehrere Ecken, bis wir vor einer grauen Tür standen, die er mir aufhielt. "Hier ist mein Büro. Ich erkläre Ihnen alles. Setzen Sie sich bitte.", sprach er, während er um den sperrigen Tisch ging, der mitten im Raum stand. Ich versuchte, meine Hände irgendwie ruhig zu halten, doch es war unmöglich.
"Also, Ihr Bruder ist einigermaßen stabil, zumindest im Moment. Er hat mehrere tiefere Schnittwunden an den Armen und seinem Bauch, was darauf hindeutet, dass er alleine unterwegs war. Da Sie der Einzige waren, den ich aus seinen Notfallkontakten erreichen konnte, können wir jetzt nichts weiter machen, als ihm überlebenswichtige Medikamente zu geben.", ratterte er so schnell runter, dass ich Schwierigkeiten hatte, ihn zu verstehen, aber vielleicht lag das auch an dem starken Mangel an Schlaf. "Warten Sie..Sie können ihm nichts anderes als Medikamente geben? Das hört sich an, als bräuchte er-" "Wir müssen seine Wunden in einer kleinen OP nähen. Dafür brauchen wir jedoch die Zustimmung eines Erziehungsberechtigten und da Sie das nicht sind..können wir leider nichts weiter für ihn tun."
"A-aber..wenn er das braucht..Sie können ihn doch nicht einfach sterben lassen!", hauchte ich heiser. Meine Stimme hörte sich schrecklich an und ich hatte seit Stunden nicht gegessen, geschweigedenn getrunken. Verzweiflung besiegte all die anderen Gefühle, die sich in mir angestaut hatten und meine Hände zitterten nur noch stärker. "Soll ich nochmal versuchen, Ihre Eltern zu erreichen?", fragte der Arzt und ich nickte leicht. Meine Augen hielten noch immer alle Tränen gefangen, die ich so gerne rausgelassen hätte. Doch ich konnte nicht weinen.
"Ah, guten Tag, Frau Min."
Mein Blick schnellte in Richtung Telefon, das der Arzt in seinen Händen hielt. Aus dem Hörer drang tatsächlich Moms Stimme, doch ich konnte nicht hören, was sie sagte. "Ihr Sohn hatte einen Unfall, aber er ist soweit stabil. Jedoch müssen wir einige Wunden nähen und das geht nur mit Ihrer ausdrücklichen Zustimmung, da er noch nicht 18 ist - Gut - Ja, wir werden unser Bestes geben." Dann legte er auf und nickte mir kurz zu, bevor er eilig aufstand und den Raum verließ.
Unwissend darüber, was jetzt passieren würde, blieb ich zurück und schloss erschöpft die Augen. Kurz überlegte ich, dann griff ich nach meinem Handy, um erst Hoseok und dann Taehyung zu schreiben. Er war einer Jeongguks bester Freunde, wenn nicht sogar der Beste und ich war mir sicher, dass er auch wissen wollte, was passiert war. Also bat ich beide, ins Krankenhaus zu kommen.
Irgendwann schaffte ich es, mich aufzuraffen und mit langsamen Schritten zum Parkplatz zu gehen, um dort auf die Beiden zu warten.
Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich Hoseoks Auto erkannte, war ich mir sicher, dass er Taehyung abgeholt hatte, damit er nicht auf den nächsten Bus warten musste, weil er noch keinen Führerschein besaß.
"Oh mein Gott, Yoongi! Was ist passiert? Wie geht es Jeongguk? Ist bei dir auch alles okay? Oh Gott, was hab ich bloß getan..", murmelte Taehyung, ohne ein einziges Mal Luft zu holen. "Taehyung? Was meinst du?", erwiderte ich verwirrt. "Was hast du getan?", fügte Hoseok stirnrunzelnd hinzu. "Oh..ähm..lange Geschichte..naja..Können wir jetzt bitte mal rein? Es ist ziemlich kalt hier draußen." Ich antwortete nicht, aber Hoseok nickte leicht und wartete, bis Taehyung ein Stück Vorsprung hatte.
"Wie geht es dir, Yoongi? Du kannst ehrlich sein, okay?", sagte er leise, während er einen Arm um mich legte und mich näher zu sich zog. Ich zuckte mit den Schultern und lief stumm neben ihm her, bis wir wieder im Krankhaus ankamen. "Hey, ich weiß, dass du dir Sorgen um Jeongguk machst. Das machen wir alle. Du darfst ruhig weinen, okay?", flüsterte er irgendwann. "I-ich würde ja, aber ich kann nicht..", brachte ich leise heraus. Meine Hände zitterten immer noch und ich fühlte mich müde. Alle Gefühle, die ich versucht hatte, zu unterdrücken, trafen mich wie einen Schlag und mir wurde schwindelig. Mein Kopf dröhnte und mir tat alles weh. Kraftlos lehnte ich mich an Hoseok und schloss die Augen.
Ich spürte, wie er seine Arme um mich legte und mich stützte. Sein Atem streifte meinen Nacken. Unruhig versuchte ich, meine Atmung an seine anzupassen, um meinen schnellen Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen, doch es half nichts. Seufzend kniff ich meine Augen zusammen und hoffte einfach, dass dieser Schmerz weggehen würde. "Yoongi? Was ist los?", flüsterte Hoseok nach einer Weile, in der wir schweigend in mitten einem Gang des Krankenhauses gestanden hatten. Ich konnte nicht antworten. Alles um mich herum drehte sich langsam, meine Hände bedeckten sich mit Schweiß und ich versuchte irgendwie, wach zu bleiben. "Hey, Yoongi. Bleib wach. Bitte.."
⚝──⭒─⭑─⭒──⚝
- 951 words
This chapter is a whole mood..
And yeah, Citizen Soldier werdet ihr noch öfter hier sehen, weil ihre Musik einfach perfekt zu dieser Story passt.
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𝐆𝐨𝐧𝐞 𝐀𝐰𝐚𝐲 ʸᵒᵒⁿˢᵉᵒᵏ
Fanfiction''𝐖𝐨 𝐢𝐬𝐭 𝐞𝐫?'' - Ich hätte nie gedacht, dass eine einfache Frage so schmerzhaft sein kann. Aber jetzt sitze ich hier, unwissend, was ich antworten soll. Trauer und Angst machen sich in mir breit, als ich meinen Eltern in die Augen sehe. . . ...