Kapitel 4

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»So, endlich fertig«
»Ich... Ich wusste echt nicht, dass es so viel ist«
Betreten sieht Toby zu seinem nun fertig eingeräumten Zimmer. Jared hat seine Sachen geschickt. Es waren haufenweise Kisten. Mit seiner Kleidung, seinen geliebten Büchern, selbst aber auch Dingen wie sein Körbchen oder die Halsbänder.
Und das tut Toby verdammt weh.
Schluckend reibt er sich über dem Arm, als das hier etwas mehr nach zuhause aussieht und doch ihm innerlich einen ordentlichen Stich verpasst. Toby ist sich nun sicher. Jared hat er nie viel bedeutet. Traurig aber wahr... Vielleicht ist er nun wirklich besser bei William aufgehoben? Zum Heulen hat Toby schließlich keine Energie mehr. Das hat er in den letzten Tagen schon oft genug getan.

Sein Blick wandert zu dem durchgeschwitzten William, der vor ihm steht im T-Shirt und einfacher Jogginghose. Toby kann kaum glauben, dass Lehrer so etwas anhaben. Für ihn waren die immer so eine eigene Spezies. Keine Ahnung, die verkriechen sich über die Nacht alle im Lehrerzimmer und warten darauf, dass die Schüler wiederkommen. Also dementsprechend ein verstörender Anblick.

»Ich werde jetzt erstmal duschen gehen. Und ich weiß schon, was du machen kannst« Reißt William Toby aus seinen Gedanken, der aufschaut.
»Was denn?« Hoffentlich muss er nicht noch mehr Hausarbeit machen. Darauf hat er keine Lust.
»Du kannst einkaufen gehen. Die Straße runter ist ein Supermarkt. Ich habe eine Liste gemacht mit Zutaten, um uns später etwas zu Kochen«

Toby steht verdutzt der Mund auf. Einkaufen? Er? Bitte was?
»Ähm... Ich soll einkaufen?« William hebt auf seine Frage die Augenbrauen. Man, dieser Typ ist so anders als Jared... Er hätte Toby nie allein einkaufen geschickt. Und meistens haben sie eh frische Lebensmittel liefern lassen. William ist so... altmodisch.

»Ja Toby, du gehst einkaufen. Du darfst dir ausnahmsweise auch eine Tafel Schokolade oder ähnliches mitbringen. Aber vorher ziehst du dich warm an«

Unschlüssig trabt Toby William hinterher wieder nach unten, wo dieser ihm eine ewige Liste mit Sachen in die Hand drückt. Bei der Hälfte hat Toby nicht mal eine Ahnung, was er meint. Er gibt ihm ebenfalls noch Geld. Toby nimmt das alles still hin. Er muss sich wohl wirklich eingewöhnen. Auch, wenn er einfach nichts mit diesem Dom hier anfangen kann.

»Oh warte. Eins noch« Hält William ihn auf, als er gerade eingepackt in zig Jacken aus der Tür treten will. Es macht klick und schon trägt Toby wieder das Halsband, was er für das Kistenschleppen abgenommen bekam, weil es sich beim Schwitzen nicht so gut anfühlte und nur in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Jap, genau das ist der kleine Schub Sicherheit, den Toby brauchte. So lässt er es auch ohne wenn und aber zu, dass William ihm noch einen Schal umlegt und er sich fühlt, wie ein wandelnder Kleiderball. Aber damit kann er leben.
»Bis dann« Lächelt der Dom, worauf Toby sich auf den Weg macht.
Schon komisch. Er war seitdem er vor sechs Jahren zu Jared gezogen ist, nie richtig einkaufen. Also nicht wirklich allein, im Bezug auf Lebensmittel. Nach der Schule hatte er sich natürlich mal mit seinen Freunden bei einem Imbiss etwas gekauft. Oder früh war er auch für die Familie Brötchen holen. Aber jetzt nach so langer Zeit, ist das irgendwie komisch. Kann man einkaufen gehen verlernen? Wenn ja, könnte es peinlich werden.

Zum Glück findet er den Supermarkt recht schnell. Doch vor Hitze, nimmt er in dem Laden den Schal ab und legt ebenfalls den Mantel in den Wagen, um nicht noch umzukippen vor Wärme. Klar, draußen liegt Schnee aber drinnen kommt er sich wie in der Wüste vor.

Der Sub schaut sich planlos um, als er auf die Liste sieht. Toll. Wo soll er da anfangen?
Seine braunen Augen mustern die Leute im Laden. Hier und da Frauen, Männer oder auch Kinder. Vor ihm steht an dem Backwarenregal ein Pärchen. Toby muss sich ein Lachen verkneifen, als er den Sub die Donuts anstarren sieht, während die Domina ihn an der Leine ein Stück weiter zu dem Brot zieht. Den Schmerz kann Toby ihm verdenken. Donuts sind echt lecker.

Fehler || BoyxBoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt