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Tage vergingen. Wochen. Ich wurde anders. Meine Verhaltensweise wurde besser. Ich verbrachte meine meiste Zeit mit Ian und Milena. Bei Ian fühlte ich mich gut, sicher, gemocht und bei Milena genau das gleiche. Ich hatte 2 Personen in meinem Leben die ich nie verlieren wollte, Milena und meine Schwester Mandy, aber Ian ist ebenfalls ein Teil von mir geworden. Ich hatte schon lange nicht mehr an diese dämliche Wette gedacht. Ich wollte Ian als einen guten Freund und nicht als eine Wette, aber sobald ich in seiner Nähe war, war mein Herz halb am ausrasten, ich war glücklich, nervös und aufgebracht zu gleich. Ich hatte keine Ahnung was das war und was das werden würde, aber es fühlte sich irgendwie gut a. Ein Gefühl von Sicherheit zog durch meinen Körper. Ich fühlte mich wohl, wohl in seiner Nähe zu sein. Wie waren die letzten Tage, jeden Tag auf dem Baseballfeld und haben gelacht, Bier getrunken und uns unsere Zigaretten geteilt. Heute war wieder einer dieser Tage. Es war wieder Abend. Wir saßen auf dem Rasen und unterhielten uns. Ich lästerte viel über meine "Freunde", aber erzählte auch viel von Milena und wie besonders wichtig sie mir war. Ian lächelte jedes mal wenn ich ihren Namen sagte. "Klingt fast so, als wärst du in sie verliebt." Scherzte er. Ich verzog das Gesicht und versuchte sauer auszusehen, aber das brachte nichts. Ich musste anfangen zu Grinsen. "Auf keinen Fall Gallagher, sie ist wie eine Schwester für mich, das wäre weird." Ian fing an zu grinsen. Er sah verlegen auf den feuchten Rasen. "Mickey?" "Mhm?" "Danke" "Wofür?" Er holte tief Luft. "Danke das du dich mir anvertraust." Er lächelte. Dieses Lächeln... Er sah mich an, direkt in die Augen. Eine Gänsehaut bildete sich auf meinen ganzen Körper, sogar an den Stellen wo ich nicht mal wusste das man da Gänsehaut bekommen konnte. Das nur wegen seinen Augen, aber irgendwas war in seinen Augen, was ich nicht deuten konnte. Angst? Ich hatte keine Ahnung. Aber ich lächelte ihn auch an, aber auch bisschen Besorgt.



Es vergingen wieder einige Tage und nun machte ich mir noch mehr Sorgen. Ian war seit 3 Tagen nicht mehr in der Schule, keiner wusste was war und er hatte mir auch nicht mehr geschrieben. Ich hatte Angst, Angst ihm sei was passiert. Sobald es klingelte und der Schultag zu ende war, lief ich direkt aus dem Schulgebäude. Ich hatte mich nicht mal von Milena verabschiedet. Ich lief die Straßen der Southside entlang und blieb vor Ians Haus stehen. Ich hatte Angst davor, was jetzt auf mich zu kommt. Ich lief die Veranda Treppe hoch und riss die Tür mit Schwung auf. Keiner war da. Sofort lief ich nach oben und ging grade zu auf Ians Zimmer. Ich riss die Tür ebenfalls auf und sah direkt einen zusammen gekauerten Ian auf seiner Matratze. Sofort stieg Angst  in mir auf. Er hatte nur eine Boxershorts an und nur seine Füße waren von der Decke bedeckt. "Ian" Seufzte ich und ging im schenllen Schritt auf ihn zu. Er sah total Blass aus. Er war zwar von Natur aus schon blass, aber so... Vorichtig legte ich meine Handfläche auf sein Schulterblatt, sofort wich ich zurück. Er war eiskalt, er zitterte nicht, aber sein Körper war zu weit runter gekühlt. Langsam fing ich an ihn zu schütteln. Nichts. Ich bekam Panik. Panik, davor nichts machen zu können. Ich legte ihm die Decke über den Körper und versuchte ihn hoch zu heben. Er war nicht besonders schwer, was mir einen weiteren Grund gab um panisch zu werden. Ich setzte ihn vorsichtig aufs Sofa und versuchte ihn wach zu bekommen. Endlich. Schwach öffnete er seine Augen und sah mich mit einer tiefen Leere in den Augen an. Sanft strich ich durch seine roten Haare. Tränen bildeten sich in seinen Augen und liefen stumpf seine Wange herunter. "Ian, hörst du mich?" Vorsichtig nickte er. Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und wählte Mandys Nummer. Sofort ging sie ran. „Jo Mickey, was gibt's?" „Komm sofort zu Gallagher Haus! Es geht um Ian!" Ich hörte wie sie lauter und schneller anfing zu atmen. Schwerer, nervöser. „Ich komm sofort!" sie klang beängstigt. Ich legte auf und sah wieder zu Ian. Er hob seinen Arm. „Komm her, bitte..." flüsterte er schwach. Ich musste überlegen. Ich hatte Ian noch nie umarmt oder war ihm je so nah. Aber ich wusste ihm würde es besser gehen. Ich legte mich mit unter die Decke und schlang meine Arme um seinen Oberkörper. Ich versuchte ihn zu wärmen, aber so kalt wie er war, kühlte er mich eher ab. „Ian, kannst du mit mir reden?" Langsam nickte er. Ich hielt vorsichtig seinen Kopf mit meinen Händen. „Wo sind deine Geschwister?" Langsam zuckte er mit den Schultern.

Ich seufzte und hörte dann wie die Haustür aufging. Ich wollte mich aus Panik von Ian befreien, aber grade war mir Ian wichtiger. Ich sah Mandys traurigen Blick der auf Ian ruhte. „Du solltest etwas über ihn wissen." flüsterte sie.

Mandy hatte mir alles erzählt. Sie hatte mir erzählt das Ian unter einer erblichen Krankheit leidet und extra Tabletten dafür bekommt. Ich sah zu ihm, diese Leere. „Er braucht uns jetzt." Ich nickte. „Hey Ian, möchtest du zu uns? Wir sind da und es ist wärmer bei uns." Ich lächelte und er nickte. „Ich hol seine Sachen." sagte Mandy und lief nach oben.

Sie kam mit einem vollen Kopfkissenbezug in der einen Hand und einem Pullover und Jogginghose in der anderen Hand wieder. Ich nahm ihr die Klamotten ab und versuchte Ian den Pullover anzuziehen. Er sah mich an, die ganze Zeit. Er sah aus als würde er was sagen wollen, aber er konnte nicht. Ich half ihm auch noch bei der Jogginghose. Vorsichtig strich mit meiner Handfläche über seine roten Haare. "Geht's?" Er nickte. Vorsichtig hob ich ihn wieder hoch und er schlang seine Arme um meinen Nacken. Ich sah ihn an. Seine Augen geschlossen...

𝑳𝒐𝒗𝒆 𝒄𝒂𝒏'𝒕 𝒃𝒆 𝒂 𝒃𝒆𝒕// 𝑮𝒂𝒍𝒍𝒂𝒗𝒊𝒄𝒉Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt